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Philosophie-Thread
CynasFan:
--- Zitat von: Linwe am 17. Nov 2015, 22:33 ---(Wobei, die Islamisten müssen nicht ganz alles, was im Koran steht, machen)(nicht böse gegen den Islam gemeint)
--- Ende Zitat ---
Da spricht leider die Unwissenheit eines "Westlers" gegenüber dem Islam.
Vielleicht hast du ja das Glück und irgendjemand den du kennst, hat sich mal einen (übersetzten ;)) Koran gekauft. Wenn dem so ist, dann würde ich dir empfehlen, diesen einmal zu lesen!
Du wirst allerdings relativ schnell merken, dass sich Koran und Bibel bis zu der Rolle Jesu kaum voneinander unterscheiden und selbst danach ist es nicht die höchste Aussage des Korans andere Menschen zu unterdrücken, zu foltern und zu ermorden, sondern er drückt sich dahingehend fast ebenso nebulös aus, wie es der Sohn Gottes in der Bibel tut (Mt 10,34-39 (Jesus sagt): Viele glauben, dass ich als Friedensbringer gekommen bin. Ich bringe aber nicht Frieden sondern das Schwert. Ich werde die Kinder gegen ihre Eltern aufwiegeln (und die Familien spalten), so dass die eigenen Hausgenossen zu Feinden werden. Wer seine Eltern oder seine Kinder mehr liebt als mich, kann nicht zu mir gehören. Wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir zu folgen, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben wegen mir verliert, der wird es finden.).
Der Islam ist in sich selbst ebenso wenig eine Religion des Hasses wie es das Christentum ist, allerdings wenn man einmal das Alter von Christentum und Islam vergleicht, dann gibt es schon interessante Parallelen zu den Alterseigenschaften, geht einfach mal etwa 600 Jahre in der Zeitrechnung zurück. Da hatte das Christentum seine Flegeljahre ;)
--- Zitat von: Linwe am 17. Nov 2015, 22:35 ---Entschuldige den alfälligen doppelpost
Dann bedauere ich dich, Cynas, denn, soweit ich mich erinnere, kommt man nach "deinem" glauben nur nach walhalla, wenn man in der schlacht, mit einem schwert in der hand stirbt^^
--- Ende Zitat ---
1. Ich habe nichts gegen diesen Doppelpost. xD
2. Ich empfehle dir einmal, dich auch mit anderen Religionen zu beschäftigen.
Damit will ich nicht sagen, diese seien irgendwie besser, sondern ich will dir damit helfen, deinen Horizont zu erweitern, hast du mit diesem Post und deiner Aussage über den Koran/Islam doch von einem eher eingeschränkten Horizont Kunde verlauten lassen. Sollte dem nicht so sein, dann entschuldige ich mich hier schon einmal, aber es macht auf mich aus meiner eingeschränkten Warte einen derartigen Eindruck.
3. Der Tod in der Schlacht (den du wahrscheinlich meinst) ist mitnichten der einzige Weg nach Asgard. Es gibt noch weitere Wege wie etwa das Erhängen (weil Odin sich am Baum Yggdrasil mit einem Speer aufgehangen hat), den etwa viele Krieger im hohen Alter gegangen sind, wenn sie keine Schlachten mehr führen konnten, aber nicht nach Helheim hinabfahren wollten.
Von dem Wort Hel kommt übrigens das Wort Hölle, obwohl Helheim kein Ort der Bestrafung war, eher ein Ort der Trostlosigkeit.Gruß, CynasFan
Linwe:
Oke... das klingt kompliziert.
Ich nehme es dir nicht übel, es stimmt auch grösstenteils, da ich zwar ein realtiv grpsses allgemeinwissen besitze, auch in verschidenen religionen, in manchen mehr oder weniger, jedoch in keiner, ausser dem christentum so richtig. (Man bedenke, ich bin erst 15) [uglybunti]
Aber ich kenne einen Theologen, der meinte, im Koran stände explizit, dass man nichtislamisten, sofern sie nicht den islam annehmen wollen, töten soll. Oder stimmt das nicht? Wenn nicht, nehme ich sämtliche Aussagen diesbezüglich zurück.
CynasFan:
Was das mit dem Töten der Ungläubigen, also der Nichtmuslime, angeht, so müsste ich selber da noch mal im Koran nach der entsprechenden Stelle suchen, wobei man allerdings auch sagen sollte, dass es immer einen Unterschied zwischen religiösen Texten und der Wirklichkeit gibt!
Es kann gut sein, dass es im Koran so steht, dass man Nichtmuslime umbringen solle, Fakt ist aber, dass es in der Geschichte des Islams mehrere Reiche gab, in denen Menschen anderer Glaubenskonzessionen ungehindert ihren Glauben ausleben konnten (einmal abgesehen von ein klein wenig höheren Steuern). Dem Christentum könnte man dann aber auch vorwerfen, dass sie die Liebe zum Nächsten predigen, aber die Kreuzzüge, als bekanntestes Beispiel, waren (bis auf eine Ausnahme) ein sinnloses Morden mit einer Menschenverachtung, die wir heute dem Islam aufs Auge zu drücken versuchen!
Noch ein Satz zu der Selbsterkenntnis, dass du selber noch nicht viel weißt: Ein Philosoph sprach einst: "Wenn du weißt, dass du nichts weißt, dann weißt du im Grunde schon eine ganze Menge."
Ich bin zwar inzwischen 20 Jahre alt, aber gerade im Gespräch mit anderen Personen (wie dir etwa) wird mir immer wieder aufgezeigt, dass ich noch einen extrem langen Weg zu wirklichem Wissen habe und mir persönlich gefällt es oft, diese eigene Unwissenheit im Gespräch mit Anderen vorgezeigt zu bekommen.
Also was ich damit sagen will, behalt dir deine Selbstskepsis, durch sie lernst du mehr als durch das reine Studium von irgendwelchen Texten. :)
Gruß, CynasFan
Der Dunkle König:
--- Zitat von: Linwe am 17. Nov 2015, 23:18 ---Aber ich kenne einen Theologen, der meinte, im Koran stände explizit, dass man nichtislamisten, sofern sie nicht den islam annehmen wollen, töten soll. Oder stimmt das nicht? Wenn nicht, nehme ich sämtliche Aussagen diesbezüglich zurück.
--- Ende Zitat ---
Ich denke, es ist ein Fehler zu versuchen, eine Religion über eine einzelne Textstelle ihres Heiligen Textes zu charakterisieren. Wie von CynasFan gesagt waren muslimische Reiche über viele Jahrhunderte hinweg erheblich toleranter als das christliche Europa, auch wenn das nicht zu der von dir genannten Stelle des Korans - falls es sie wirklich gibt - passt.
Wenn ich will, dann kann ich mir mit Sicherheit auch in der Bibel die Stellen zusammensuchen, durch die am Ende kein guter Eindruck von Gott und dem Christentum entsteht. So ein religiöses Werk ist ein komplizierter Text mit verschiedenen Aussagen, die sich bisweilen auch widersprechen können; was genau er bedeutet hängt von daher eher von der Interpretation ab. Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem eigentlichen Text/den Textstellen und der gelebten Religion.
(Palland)Raschi:
Ich denke, solange wir ins auf der rationalen, wissenschaftlichen Ebene bewegen, kommen wir nicht in die Verlegenheit, mit den Forenregeln in Konflikt zu kommen. Diese können nur so gemeint sein, dass religiöse Diskussionen als solche nicht gestattet sind und gerade nicht die Diskussion über Religionen.
Über den Islam zu sprechen, ist eine schwierige Sache, wenn man nicht viel darüber weiß.
Der Koran und die Bibel unterscheiden sich sehr stark, vor allem was die Wertigkeit angeht. Das Christentum kann ohne Bibel gedacht werden, der Islam nicht.
Der Koran soll das reine Wort Gottes sein, was der Erzengel Gabriel Mohammed zuteil werden ließ. Das ist schon deutlich mehr, als auch Linwe der Bibel an Stellung einräumen würde, auch wenn die Protestanten sehr Bibel affin sind, und wenig von außerbiblischer Mystik halten.
Im Prinzip besteht der Koran aus 2 Teilen:
Einen schrieb Mohammed in Mekka, und der andere stammt aus der Medina Zeit.
Der erste ist eher friedlich, der zweite eher gewalttätig, was vor allem mit Mohammeds Lebenslauf zutun hat.
Da nach der islamischen Auslegungsregel die späteren Koranverse den früheren vorgehen ("Lex posterior derogat legi priori "), sind also die Medina Verse vorrangig.
Da Mohammed selbst Staatsmann, und Feldherr war, was Jesus nie war, hat er sich viel zu Schulden kommen lassen. Auch seine Lehren zielen sehr stark auf eine autoritäre Gesellschaftsordnung ab.
Jesus hat nie einen christlichen Staat erreichten wollen ("Mein Reich ist nicht von dieser Welt"/" Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist").
Und mal zum Hass: Du findest in den historischen und biblischen Beschreibungen nur eine Gewalttat von Jesus, und das ist seine Handgreiflichkeit im Tempel.
Der historische Mohammed hat fast 80 Kriege geführt, und wahrscheinlich dazu Menschenhandel betrieben. Einiges dazu findet man auch im Koran.
Weil er Staatsmann war, musste er das Leben seiner Gemeinde in Medina regeln, und da er halt ein Wüstensohn war, hat er sein bestes getan. Manches war sinnvoll (Verhüllung des Körpers der Frau zum Schutz vor Vergewaltigung und das Recht mehrere Frauen aufnehmen zu dürfen, um ihren Unterhalt bei Verwitwung zu sichern), anderes sehr brutal (Strafkatalog Enthauptung von Ungläubigen, und "in die Hand schneiden" (wohl Hand ab) bei anderen Vergehen).
Man kann auch bei Jesus einiges finden, was einem nicht schmeckt, aber es gibt keine Ordnung in dem, was er sagt. Es finden sich aber bestimmte Krenaussagen, die der Koran nicht kennt. Das beste Beispiel ist:" Wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die linke hin".
Im Koran darf man sich mit Gewalt verteidigen. Aber man frage sich, wer bitte, der gegen einen anderen kämpft ist der Meinung, angegriffen zu haben ? Alle meinen, sich bloß zu verteidigen.
Also so ganz einfach ist das alles nicht, das wollte ich damit sagen. Das beste Buch, was ich dazu kenne ist von Hamed Abdel-Samad - Mohamed: Eine Abrechnung.
Es handelt sich dabei nicht um Hasstiraden oder ähnliches. Es geht um eine genaue und wissenschaftliche Analyse von Mohammed und dem Islam. Der Autor steht für eine Relativierung des Koran, so nebenbei. Und er steht auch nebenbei gesagt, obwohl er in Deutschland lebt, deshalb unter Polizeischutz. da er in einer Fatwa geächtet wurde.
--- Zitat ---Wie von CynasFan gesagt waren muslimische Reiche über viele Jahrhunderte hinweg erheblich toleranter als das christliche Europa, auch wenn das nicht zu der von dir genannten Stelle des Korans - falls es sie wirklich gibt - passt.
--- Ende Zitat ---
Na, da wäre ich mir nicht so sicher. Es ist eher ein Reflex, denn der Koran und damit der Islam ist auf Expansion ausgelegt, und zwar auf militärische.
Mit Toleranz hat das eigentlich weniger zutun gehabt, sondern eher mit Pragmatismus. Den haben auch die Europäer durchaus gezeigt. Viele andere Vorzüge der persischen und arabischen Kultur haben nichts mit dem Islam zutun. Man konnte sogar sagen, die bestanden nicht wegen, sondern trotz des Islams weiter.
Edit:
--- Zitat ---aber die Kreuzzüge, als bekanntestes Beispiel, waren (bis auf eine Ausnahme) ein sinnloses Morden mit einer Menschenverachtung, die wir heute dem Islam aufs Auge zu drücken versuchen!
--- Ende Zitat ---
Das ist etwas anders. Hierbei ging es nicht um die Verbreitung des Glaubens, sondern um eine gezielte Rückeroberung bestimmter Gebiete und nicht mehr. Das war nicht besonders christlich und wurde auch zur damaligen Zeit nicht ganz unkritisch gesehen.
Der Islam hatte zur Zeit seiner Expansionsphase und auch darüberhinaus religiös motiviert eine unbegrenzte Ausdehnungsabsicht.
Der Koran spricht sich dafür auch aus, insbesondere auch für das Töten von Ungläubigen.
Edit: Nachtrag. Hier das Zitat aus der 9. Sure Vers 29 zum Thema Krieg gegen Andersgläubige und "Toleranz"
--- Zitat ---Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Gott und nicht an den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Gott und sein Gesandter verboten haben, und nicht der Religion der Wahrheit angehören - von denen, denen das Buch zugekommen ist, bis sie von dem, was ihre Hand besitzt, Tribut entrichten als Erniedrigte
--- Ende Zitat ---
Edit 2: Ich habe oben geschrieben
--- Zitat ---Da nach der islamischen Auslegungsregel die späteren Koranverse den früheren vorgehen ("Lex posterior derogat legi priori "), sind also die Medina Verse vorrangig.
--- Ende Zitat ---
Der Koran legt also selbst fest ( in Sure 2 Vers 106), dass dies so gelten soll und entscheidet sich somit für die gewaltätigere Seite. Da er selbst das Wort Gottes ist, und selber die Auslegungsregeln vorgibt, ist er nicht reformierbar.
--- Zitat ---Wenn wir einen Vers (aus dem Wortlaut der Offenbarung) tilgen oder in Vergessenheit geraten lassen, bringen wir (dafür) einen besseren oder einen, der ihm gleich ist. Weißt du denn nicht, daß Allah zu allem die Macht hat?
--- Ende Zitat ---
Und offenbar weiß Allah, wie die Regeln zu ändern sind, ist allerdings sehr unentschlossen ^^
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