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Philosophie-Thread
Chu'unthor:
Fang mir nicht mit genetischer Übereinstimmung an :D
Ein Großteil der DNA hat bisher keinen erkennbaren Effekt, d.h. er beeinflusst nicht den Bau des Körpers, der ist also schonmal vernachlässigbar.
Und von dem Rest ist wiederum ein Großteil für die Bildung einiger grundlegender Zellarten verantwortlich, die sich bei Säugetieren nuneinmal sehr ähneln - darunter natürlich auch Nervenzellen.
ABER: Wenn man sich mal ansieht, welch gravierenden Einfluss minimalste Mutationen (Krebs!) haben können, wird ganz schnell klar, dass in diesen paar %, die sich unterscheiden, gravierende Aspekte stecken können.
Und weil, so viel weiß man immerhin schon ziemlich sicher über das Gehirn, das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile, ist auch hier wieder ein wichtiger Unterschied - auch wenn einige Tiere ähnliche (nicht identische) Nervenzellen haben, so heißt das noch lange nicht, dass ihr Gehirn ähnlich "denkt" oder überhaupt vernünftig vergleichbar ist.
Insofern würd ich solche Argumetnationsweisen mal außen vor lassen ;)
Zur eigentlichen Egoismusdiskussion halte ich mich aber mal lieber geschlossen, Whale kennt das... das würde nur in Grundsatzdiskussionen mit hässlichem Beigeschmack enden, was wir dem bisher ausgesprochen guten Diskussionsklima nicht unbedingt antun müssen^^
Nur in ganz kurzer Kurzform: MMn ist der Mensch ein grundlegend egoistisches Wesen und hat sich nur deswegen in der Gesellschaft zusammengefunden und unterstützt sch gegenseitig, weil dabei der Gewinn deutlich größer ist als der Verlust, weil sie alleine nunmal nicht annähernd so stark wären - es bietet eine gewisse Sicherheit, für die die Menschheit bereit ist, ihre absolute Freiheit aufzugeben und sich an gewisse gesellschaftliche Normen zu halten.
(Kommt mir bitte nicht mit Ausnahmen, die gibt es immer ;))
anarion:
Zum Thema Egoismus und Evolution:
Zwangsläufige Folgerung:
1. Sämtliche Werte sind aus der Evolution entstanden.
2. Werte helfen dem Menschen zu überleben
3. Werte sind Grundsatz einer sozialen Struktur, in der der Mensch lebenstechnische
Vorteile erlangt
4. Werte die das Leben in einer sozialen Struktur erschweren, gehören also abgeschafft,
da nach Prinzipien der Evolution nicht nützlich.
Wir überwinden unseren Egoismus nicht, sondern suchen immer den eigenen Vorteil. Daraus resultiert ein System von Werten, die versuchen ein für das Individuum optimales Leben zu verwirklichen. In der Evolution von Werten und Kultur verändert sich das Wertesystem zwangsweise, da auch die Lebensumstände andere sind.
Hier stellt sich aber die Frage: Stimmt es das Werte reine Werkzeuge sind oder haben sie noch eine zweite Ebene, die über darwinistischen Gedankengut hinausgeht??
Viel Spaß bei der Disskusion :D
Chu'unthor:
Religion war ein evolutionärer Vorteil, weil sie eine Gruppe über die andere gestellt hat (sozial und durch geglaubtes Wissen), außerdem gab sie den Menschen ein Ziel und eine Motivation... äußerst mächtige Waffen.
Sie ist quasi ein Kontrollelement, auch durch die sozialen Normen, die sie mit sich brachte - dadurch wurde das Zusammenleben der Gläubigen geregelt, vereinfacht und verbessert, wodurch sie evolutionär im Vorteil waren.
Unterschätze niemals die Macht des Glaubens, sie ist eine furchterregende Waffe.
Brisingr:
Interessante Fragestellung...
Definitionsversuch:
Das Wertesystem ist der Versuch eines ethisch-moralisches Bezugssystems
für die Probleme/Fragen der Menschen ihr Handeln betreffend.
Das Problem ist immer: was kann überhaupt als Konstante gelten?
Mit dem heutigen Wissensstand wird klar, dass es Konstanten nicht wirklich gibt. "Alles ist relativ"
Man könnte sogar soweit gehen und behaupten, der Wunsch nach einer absolut Konstanten habe den Menschen die Gottesvorstellung verschafft.
Und dann haben wir folgendes Dilemma: Die Werte sollen uns in unseren Entscheidungen, in unserem Handeln als Leitfaden dienen, um unserer Ansicht nach sinnvoll zu leben.
Wie man sinnvoll lebt, das lässt sich nur durch die abkürzende "Ausfahrt" in der logischen Schlussfolgerung dahingehend beantworten, dass man den Menschen als von einer "superrealen Existenz" als sinnvoll erschaffen definiert und als seine Aufgabe die Verwaltung der "Schöpfung" quasi als Statthalter auf Erden.
Daraus basieren dann größtenteils unsere heutigen Wertvorstellungen und somit ganz allgemein betrachtet auch der Begriff des Guten.
Ich will nicht weiter auf Gottesexistenzbeweise oder den Sinn des Menschen eingehen, denn das sind ja im Grunde genommen die Urfragen der Philosophie, die meines Wissens bis heute ja immer noch nicht wirklich geklärt sind, sondern will daraus meine Schlussfolgerung für die Frage nach den Werten ziehen:
Die Werte sind meiner Ansicht nach nicht das Ergebnis darwinistisch-egoistischen Überlebensinstiktes, sondern das Werk einer Glaubenstradition, die sich die "Ausfahrt" des logischen Problems zu Eigen macht und an einen Gott und somit eine absolute Konstante glaubt, auf dessen Grundlage sie ihre Werte geformt hat. Deswegen sind Werte die Hoffnung auf eine bessere Welt als eine darwinistisch-egoistisch-triebgesteuerte-düstere Trostlosigkeit.
Natürlich kann man das immer noch auf die darwinistische Schiene abwälzen, aber das liegt immer am Standpunkt des Betrachters.
Übrigens kann man die Egoismusdebatte durchaus von der Wertedebatte abhängig machen. Falls man Werte als übergeordnete Maßstäbe ansieht und nicht als evolutionsorientierte "Sozialhilfen", kann man selbstloses Handeln im Sinne der Werte durchaus als nicht-egoistisch betrachten. Ich meine, es gibt immer noch Menschen, die das so handhaben, und eine Welt ohne diese Denkweise stelle ich mir sehr düster vor.
@Denis: In der Realität kommt man oft zu dem Schluss, es gäbe nur noch Utilitaristen und es ist auch sehr schwer, ein anderes Verhalten als von dir beschrieben durchzuziehen, aber falls man eine solche Welt einfach so hinnimmt, dann haben wir doch ein gewaltiges Problem, oder?
Abschließend noch Folgendes:
Man gelangt sehr schnell an die Grenzen des Erklärbaren und Verstehbaren bei diesen Grundsatzdiskussionen, aber nichtsdestotrotz ist die Diskussion darüber sehr hilfreich, denn man erweitert in gewisser Weise seinen geistigen Horizont und ist vielleicht in der Lage, die ein oder andere Erkenntnis aus der Diskussion mitzunehmen und sein Leben in mancher Situation "besser" zu gestalten.
- Zu später Stunde und sicher nicht überall seine Meinung klar ausgedrückt -
Brisingr
llcrazyfanll:
@Denis : Religionen haben sehr wohl etwas mit Evolution zu tun ; sie werden auch vererbt ( zumindestens gröstenteils haben die Menschen die Religion der Mutter).
So haben sich im Verlauf Religionen durchgesetzt, die ein ( innerhalb ) friedliches Verhalten förden ( welche die sich selbst umbringen, überleben selten mehrere Generationen.)
Außerdem ist es fast unmöglich Attheist zu sein, da man nicht beweisen kann - va wenn unser Verstand/ Wahrnehmung begrenzt ist - , dass etwas nicht existiert.
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