Zum tänzelnden Pony > Herr der Ringe
Der Hobbit - Eine unerwartete Reise
Adamin:
--- Zitat von: Zauber(er) der Weihnacht am 3. Jan 2013, 15:13 ---Ich geb dir mal ein Argument. Wenn eine Figur nicht gerade wie Gollum animiert wird, sieht man ihr die Animation meist an. Gerade die Masken und Kostüme fand ich in HDR echt klasse. Man kann es auch andersherum fragen: Warum zum Geier soll man alles mit Computeranimationen machen ? ;)
--- Ende Zitat ---
Sehr simpel zu beantworten.
Hast du die "Making of" Discs in der SEE gesehen? Da wird bei Helms Klamm beschrieben, wie Weta Workshop unter gewaltigem Aufwand für die zig Uruk-Darsteller die Ganzkörper-Latexteile hergestellt haben, wie diese Darsteller mehrere Nächte in Folge in diesen Latexteilen im Regen standen und sich einen abfroren, und das Weta die Teile nie komplett trocken bekam, die Darsteller also am Folgeabend wieder in die nassen klammen Gummiröhren gezwängt werden mussten.
Das Stunt-Team hat sich nach Abschluss der Dreharbeiten T-Shirts gedruckt: "I survived Hells Deep".
Natürlich sehen echte Kostüme echter aus, das ist absolut nicht anzweifelbar. Es ist aber auch ein gewaltiger Aufwand in der Produktion und der Darstellung und schränkt die Möglichkeiten des Filmes ein.
Zum Beispiel ist der Grund warum Lawrence Makoare Lurtz und Gothmog gespielt hat der, dass er durch die dicke Latexmaske und die falschen Zähne trotzdem noch viel Emotionsspiel darstellen konnte. Die Maskenteile schlucken viele der Muskelbewegungen, sodass man für ein kleines Wimpernzucken eigentlich das Auge komplett aufreißen muss. Die Maske ermöglicht also viel weniger dezente Emotionen. Mit CGI hingegen können diese kleinen Details besser eingearbeitet werden, wie eben bei Gollum oder dem Großork.
In einem Interview (zur Comiccon war das glaube ich) hat PJ es noch so erklärt, dass man auch bei der allerschönsten Maske trotzdem das menschliche Dreieck Auge-Auge-Mund im Gesicht des Monsters erhält. Aber grade dieses Verhältnis zu brechen und vom menschlichen zu entfremden lässt erst eine richtige Monsterdarstellung zu.
Natürlich kann man diese Teile schlecht verdecken, wenn man eine Actionszene mit dem Darsteller drehen will. Deswegen bietet CGI hier einen gewaltigen Vorteil, da damit die Kopfform des Darstellers vollkommen frei gewählt werden kann. Das sieht man zum Beispiel sehr an den deformierten Orkstadt-Orks.
Die meisten Orks im Hobbit wurden schlussendlich auch so umgesetzt, dass sie ein Kostüm aber keine Maske trugen.
Eru:
@Alter Tobi: Stimme dir zu. :)
--- Zitat von: Zauber(er) der Weihnacht am 3. Jan 2013, 15:13 ---Warum zum Geier soll man alles mit Computeranimationen machen ? ;)
--- Ende Zitat ---
Siehe Adamins Post. Hat er sehr gut erläutert, wie ich finde. 100% Zustimmung.
Die Production Diaries sind diesbezüglich sehr empfehlenswert(auch sonst ;) ), weil da viele Entscheidungen nachvollziehbar erklärt werden.
--- Zitat von: Zauber(er) der Weihnacht am 3. Jan 2013, 15:13 ---Du vermischst hier ein Vergleich, der auf eine andere Sache angewendet wurde.
Mit "Fluch der Karibik Kampfszene" meinte ich die Flucht aus der Orkstadt.
--- Ende Zitat ---
Ich bin im oberen Post auch auf die Kämpfe in Orkstadt eingegangen, lies nochmal nach. Das ich die großen Schlachten auf diese Begrifflichkeit von dir bezogen habe, war mein Fehler.
--- Zitat von: Zauber(er) der Weihnacht am 3. Jan 2013, 15:13 ---da freut man sich doch in einem Land zu leben, wo man seine Meinung noch sagen darf :)
Und ist Kritik nicht sprichwörtlich notwendig / heilsam ?
--- Ende Zitat ---
Ich wollte dir deine Meinung auch nicht verbieten oder madig machen. War lediglich eine Aussage bezüglich bestimmter Einstellungen hier, die Alter Tobi in seinem Post schon genügend erklärt hat.
--- Zitat von: Lord of Arnor am 3. Jan 2013, 15:37 ---Weil's nicht besser aussieht ;). Die Masken und Kostüme sehen nämlich deutlich "echter" aus als viele CGI-Animationen-die Orks im Hobbit sehen stellenweise aus wie aus einem Computerspiel. Die "technischen Nachteile" von Masken und Kostümen musst du mir dagegen mal erklären^^
--- Ende Zitat ---
Du beantwortest das im Grunde schon selbst:
--- Zitat von: Lord of Arnor am 3. Jan 2013, 15:37 ---Es ist bei mir auch mehr Geschmackssache-mir gefallen die neuen Orkdesigns halt subjektiv nicht^^
--- Ende Zitat ---
So ist es bei mir auch, nur andersherum, sodass mir die neuen Designs mindestens genauso gut gefallen, wie die im HdR, wenn nicht gar besser.
Ich weiß auch nicht was für Computerspiele du spielst, aber mMn sehen die nicht annähernd wie aus einem Computerspiel aus, sondern mindestens gleichwertig mit Gollum.
Technisch fand ich den Film wie gesagt erstklassig.
Technische Nachteile von schweren Masken und Kostümen siehe Adamins Beitrag.
Ich möchte aber mal grundsätzlich anmerken, dass der Vergleich Hobbit - Herr der Ringe hinkt. Sie schaffen es beide die Magie Mittelerdes an den Zuschauer zu übertragen, soweit sind wir uns denke ich einig. Sie spielen in der selben Welt, aber das wars im Grunde auch schon.
Der Hobbit(Buch) ist imho eine völlig andere Art von Geschichte, hat eine völlig andere Atmosphäre als HdR, eine völlig andere Art des Storyverlaufs und des Erzählflusses.
Ich bin nicht ins Kino gerannt, um der Herr der Ringe mit nem etwas anderen Geschmack nochmal zu erleben, sondern den Hobbit im Jahre 2012(gut in meinem Fall 2013 ;) ) zu erleben. Ich glaube deshalb bin ich weniger entäuscht als die meisten hier.
Also ich zumindest wollte selbst nach 2 1/2 Stunden noch nicht, dass die Credits erscheinen, weil ich den Film von Anfang bis Ende faszinierend und teilweise auch sehr lustig fand. Genau wie das Buch auch.
Es ist halt nicht die selbe Art Film wie HdR, aber genauso grandios bloß in seiner eigenen Art und Weise.
Die Schauspielleistungen waren makellos, einfach perfekt, vor allem die neuen größeren Hauptrollen, also Martin Freeman, bei dem ich vor einiger Zeit noch etwas skeptisch war, der aber absolut überzeugt hat; und Richard Armitage, der auch überragend war.
Die Kämfe sind nun mal anders als im HdR, aber verdammt noch mal nicht wie in Fluch der Karibik *grr* :)
Die sind jetzt einfach nur schnelllebiger, temporeicher, angepasst an die neuen Bedingungen und Voraussetzungen der Geschichte.
Alles in allem war der Film für mich noch immer das allerbeste im Fantasygenre, das es lange Zeit zu sehen gab, wenn nicht gar seit Herr der Ringe.
Als ich im Kino unter Durchschnittszuschauenr war, hatte ich auch überhaupt nicht das Gefühl mir gerade einen enttäuschenden Film anzusehen, sondern ein weiteres Meisterwerk aus der Hand von Sir Jackson und Co.
Der zweite Teil wird von der Mehrheit der Leute mindestens genauso heiß ersehnt werden, wie der erste, da bin ich mir sicher :)
(Palland)Raschi:
Tja, solche Vorkomnisse hat fast jeder Film zu verkraften gehabt, man denke an die Pionierzeit der Star Wars Saga. Der massenhafte Einsatz von Computeranimationen führt leider nunmal dazu, dass ein Film künstlich wirkt.
Was künstlich wirkt, wirkt unglaubwürdig, was unglaubwürdig wirkt, fällt negativ auf.
Es muss also eine gebotene Balance dasein, die beim Hobbit meiner Meinung nach doch gekippt ist.
Man hat stattdessen lieber an Technik rumgewerkelt, statt in zB. Masken oder Schauspieler zu investieren.
Man vergleiche die Prdouktionskosten für den Hobbit (ca. 500 Mio. $ ) und die aller 3 Herr der Ringe Teile (600 Mio. $).
Durch die "neue Technik" hat sich die Qualität nicht verbessert, es ist nur teurer geworden.
Dass dies einzig aufgrund der Liebe zu den Stuntmännern getan wurde, mag ich zu bezweifeln
Adamin:
Ich gehe mal stark davon aus, dass jeder hier mit "schlechtem Orkdesign" einzig die Orkstadt-Orks meint. Denn die Orks bei der Schlacht von Azanulbizar, oder die Wargreiter vom Gundabad fand ich durchwegs klasse, sahen aus wie im HdR, und wirkten mehr nach Kostümen als CGI.
Insofern sehe ich hier grade die Balance und verstehe nicht, wie das so einfach über einen Kamm geschert werden kann.
Und genauso die Produktion des HdR von 1999 mit der des Hobbits von 2011 zu vergleichen mit der Erwartungshaltung das damals doch alles funktioniert hat und nicht besser gemacht werden soll, zeugt schon von einer gewissen Naivität...
Hier ein sehr guter Bericht dazu von Ardapedia:
LOTR und HOBBIT: Ein Vergleich der Produktionen
(Palland)Raschi:
--- Zitat ---Und genauso die Produktion des HdR von 1999 mit der des Hobbits von 2011 zu vergleichen mit der Erwartungshaltung das damals doch alles funktioniert hat und nicht besser gemacht werden soll, zeugt schon von einer gewissen Naivität...
--- Ende Zitat ---
Es ging um den Kosten-Nutzenvergleich, und der ist mit Sicherheit immer anwendbar. Da spielte keine Erwartungshaltung mit rein. Wenn etwas nicht den Effekt hat, den ich mir wünsche, es dennoch teurer ist, dann ist es ein Vergleich, den man mit Sicherheit immer anstellen kann.
Das hat nichts mit naivität zutun ;)
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