Hallo zusammen!!
Ich bin vor ein paar Monaten und auf eure Seite gestoßen und war schon von der Version 3.8.1 sehr begeistert. So viele wunderschöne Designs und tolle neue Funktionen und strategische Möglichkeiten und alles inhaltlich viel konsequenter und "Tolkien-getreuer" als in der EA-Version.
Ich finde eure Arbeit einfach großartig, v.a. die vielen neuen Designs und die Individualität und inhaltliche Geschlossenheit der einzelnen Völker bringen sehr viel Atmosphäre mit, was sich für mich durch die vielen tollen Ankündigungen zur 4.0 noch deutlich verstärkt hat. Besonders gut gefallen haben mir die Updates zu Lorien (die Festung ist echt cool, toll auch mal ein gutes Volk ohne Mauern zuhaben, die Einbindung Düsterwalds gefällt mir auch sehr gut) und zu Thal gefallen.
Nun aber zum Thema des Threads:
Die letzen Tage habe ich nun auch Zeit gefunden, die 4.0 Demo endlich auszuprobieren und möchte hier mal meine Rückmeldung dazu geben.
Allgemein:
Die Entscheidung auf das Feste Bauen umzustellen finde ich sehr gut. Anfangs war ich etwas abgeneigt, da ich es beim Freien Bauen toll fand, völlig frei individuelle Strategien entwickeln und alle Gebäude dort, wo man sie gerade benötigt, hinstellen zu können. Das große Problem dabei war für mich aber das Wirtschaftssystem (total nervig, dass es z.T. nur noch darum ging, die Karte komplett mit Gehöften vollzustellen) und v.a. deshalb finde ich die Umstellung sehr gut, da so die Taktik innerhalb der einzelnen Kämpfe einen höheren Stellenwert erlangt und man den Gegner nicht nurnoch durch die eigene wirtschaftliche Übermacht besiegt (oder komplett zubaut
).
Außerdem versprühen die Festungen, die man am Anfang hat, einen ganz eigenen Charme und man ist durch die begrenzten Bauplätze gezwungen, sich zwischen verschiedenen Optionenen zu entscheiden, was auch wieder zu ganz individuellen Strategien führt (auch wenn sicher nicht alle gleich effektiv sind
).
Das neue Wirtschaftssystem mit den Gehöften, die man selbst ausbauen muss und zwischen den verschiedenen Verbesserungen wählen muss, finde ich noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Idee ist wirklich sehr interessant.
So kann man nun selbst gut entscheiden, was einem wichtig ist (Geld, Schutz, Kommandopunkte), und man hat auch endlich eine sinvolle Begrenzung von Einkommen und Kommandopunkten nach oben.
Außerdem ist das System sehr gut durchschaubar und es ist einfach toll, wenn man durch Investition in ein einzelnes Gehöft aus 30 Kommandopunkten 390 machen kann, ohne dafür die ganze Karte vollzubauen.
Etwas problematisch finde ich allerdings, dass je nachdem, wo die Gebäude stehen die einzelnen Verbesserungen unterschiedlich lukrativ sind. Während (gerade bei Gondor und Rohan) es in Festungen fast sinnlos ist, die "Verteidigungsmaßnahmen" zu erforschen (ich habe immer erst Kommandos und wenn die 1800 voll waren Geld erforscht), finde ich den Pfeilturm bei Gehöften außerhalb der Festung schon fast Pflicht. Außer man kann es sehr gut verteidigen, dann würde ich immer Einkommen gegenüber den Kommandos bevorzugen.
Ein weiterer Nachteil ist meiner Meinnung nach, dass man durch den manuellen Ausbau allen Gehöften (auch in der Festung) sehr viel Aufmerksamkeit schenken muss, die man vll. gerade wo anders besser gebrauchen könnte, aber evtl. liegt das auch an der Gewohnheit.
=> zusammenfassend finde ich das neue Wirtschaftssystem sehr gelungen, die Entscheidung zwischen den verschiedenen Optionen erhöht Individualität und strategische Tiefe, allerdings fand ich das System aus dem ersten Lifestream (wenn ich es richtig verstanden habe, levelten die Gehöfte wie in 3.8.1 und man konnte ein zusätzliches Uprade für erhöhte Kommandos kaufen) auch sehr schön und vll. etwas angehmer zu spielen (Vielleicht komm ich einfach noch nicht darauf klar, dass ein Level 3 Gehöft evtl. nur 2500 Gesundheit hat und keinen Pfeilturm und dann einfach mal von ein paar Orks niedergerissen wird
)
Zu den Völkern: Mag sein, dass ich einiges wiederhole, was andere schon gesagt haben, aber ich schreibe einfach mal meine "komplette" Meinung
Rohan:
Mein Lieblingsvolk in der Demo (Hat gerade Mordor den Rang abglaufen
).
Die Festung und die neuen Gebäude passen einfach sooo gut. Für mich kommt wieder richtig Sum 1 Feeling auf und ich werde ständig an Film und Buch erinnert. Besonders gut gefällt mir das neue Bauernsystem (in 3.8.1 war die Aufwertung der Bauern zu regulären Soldaten zu viel überflüssiges Micro), sowie, dass es nun eine Unterscheidung gibt in Rohstoffgebäude, die Bauern produzieren und andere, die die Kavallerie vergünstigen. Der Reiterfokus ist auch gut ausgebaut. Ich finde den Bauern-Spam (die neuen Knechte sind aber echt toll) immernoch sehr effektiv, aber es ist echt ein tolles Gefühl mit den Rohirrim die Isengart-Lanzenträger über den Haufen zu reiten, ohne die halbe Armee zu verlieren. Etwas entäuscht war ich nur, dass der Überreit-Schaden gegen Lanzen wirklich kaum vorhanden ist, auch wenn man mit 5 Batallionen darüber reitet. Insgesamt finde ich die Abschwächung des Überreit-Schadens aber begrüßenswert (muss mich aber noch daran gewöhnen, dass so ein paar lausige Mordor-Orks nicht sofort in den Boden getrampelt werden
)
Das neue Theoden-System gefällt mir auch sehr gut und verbreitet wirklich Stimmung, generell ist die Rollenverteilung der Helden toll gelungen. Die Verschiebung der Elben und der Druadan ins Spellbook passt auch sehr gut.
Mordor:
Was soll ich da noch sagen ... bin einfach begeistert
Die neuen Modelle der Festungs-Gebäude passen endlich wirklich zum Schwarzen Land. Die Unterscheidung zu den Vorposten-Gebäuden ist auch toll und endlich sind diese schlammigen Orkgruben (Fischteiche?
) Geschichte! Die Einbildung der Subfraktionen ist auch sehr gelungen (und die Modelle sind echt toll: Minas Morgul sieht wirklich imposant aus und Dol Guldur ist so schön heruntergekommen, dass es sich perfekt in die Umgebung einfügt). Das einzige, was mich bei diesem Volk gerade stört, ist dass mir Dol Guldur lohnenswerter/besser erscheint, als Minas Morgul, obwohl es doch eig. genau anders herum sein müsste
Das neue Sauron-System ist auch echt genial. Toll, dass es so komplex/vielschichtig geworden/geblieben ist (gerade mit Gorthaur) und, dass jetzt der Ausbau "Mordors" im Vordergrund steht, nicht nur das Leveln durch Nazgul (diese haben dadurch kaum/nicht an Bedeutung verloren). Dass die Trolle keine Steine merh werfen, gefällt mir auch.
Das neue Khamul-Design ist echt wunderschön und die Einbindung der Ostlinge & Haradrim passt auch super.
Isengart:
In der 3.8.1 habe ich Isengart nicht gerne gespielt (obwohl es in der EA-Version nach den Elben mein Lieblingsvolk war), das ewige Hochziehen von Schmelzöfen, bis man mal "normale" Einheiten + Uprades bekommt, war wirklich nervig, obwohl für mich gerade die schwer gerüsteten Uruk-Hai viel vom Isengart-Feeling ausmachen (da gefallen mir sogar die "Laser-Schwerter"
).
Durch das neue Wirtschaftssystem wirkt Isengart (trotz evtl. etwas geringeren Einkommens) für mich viel mehr, wie DIE Industriemacht. Die Upgrades für die Festung sowie die Stahlwerke sind sehr passend (Toll, ein komplett auf Wirtschaft ausgelegtes Vorpostengebäude zu haben). Das Leveln der Uruk-Kasernen (die Uruk-Hai werden aber immernoch aus dem Schlamm gefischt, oder?
) spiegelt die Entwicklung Isengarts sehr schön wieder. Es macht sehr viel Spaß mit Lurtz nun ein großes Späher-Heer anführen zu können, die die ganze Karte leerräumen und gleichzeitig mit Ugluk und einer schwer gerüsteten Armee die gegnerische Festung zu belagern
... und das ganze ohne einen einzigen Dunländer bauen zu müssen
=> Isengart macht wieder viel Spaß
Gondor:
Die neuen Wohnhäuser sind echt toll (mit den Leuten die außen herum laufen
). Gondor wirkt jetzt wirklich wie ein mächtiges Reich mit großen Städten und blühenden Handelsbezihungen. Die Gebäude außerhalb der Festung gefallen mir auch sehr gut, besonders die Einbindung der Lehen und der Waldläufer ist sehr stilvoll (einfach schön, wie die Soldaten vom Kartenrand einlaufen). Mehr gibts dazu eig. nicht zu sagen ... Gondor gefällt mir
Arnor: Die Designs der Truppen sind echt toll, auch die deutliche Abgrenzung zu den Gondor-Truppen. Der Lindon-Wachturm und die Bruchtal-Festung passt sehr gut auf die Vorposten-/Gehöft-Plätze, so wirkt das Reich gleich viel "älter" als das Gondor Ende des 3. ZA und man möchte dem Hexenkönig gleich mit Glorfindel die Bude einrennen
Balance:
Die neue Balance ist gewöhnungsbedürftig, aber prinzipiell gefällt es mir, dass alle Einheiten mehr aushalten, das Kontersystem nicht mehr so extrem ist und die Kämpfe länger dauern.
Es gibt nur einen Punkt, der mir wirklich missfällt: Die meisten Gebäude halten zu wenig aus, andere viel zu viel.
Im folgenden ein paar Beispiele, wo mir Extreme aufgefallen sind, kann z.T. natürlich auch durch andere Faktoren auf mich übertrieben wirken, die ich nicht kenne/berücksichtigt habe.
Beispiel 1: Spielstart Rohan gegen Gondor: die Bauern sind gerade raus aus der Festung um Gehöft-Plätze einzunhemen, da kommt ein Batallion Gonder-Soldaten an, also erstmal Festungstor zu => Die Soldaten laufen durch das gerade geschlossene Tor (das passiert mir bis ca. 3 Sekunden nach kompletten Schließen des Tores ständig
) und laufen zu meiner Getreidemühle. => sofort Baueren (die ja direkt außerhalb der Festung waren) zurückbeordert, Festungstor auf, Bauern rein, die Soldaten, die gerade ihre ersten Hiebe auf die Getreidemühle austeilen, mit beiden Batallionen angegriffen => die Bauern (offensiv + Heerschau) schaffen es nicht, die Soldaten zu besiegen, bevor diese die Getreidemühle zerstört haben => Ich finde es sollte nicht möglich sein, mit einem Batallion Starttruppen (Wert 200) in das gegenerische Lager zu marschieren und gegen beide gegnerischen Batallione noch ein Rohstoffgebäude (Wert 350) zu zerstören
Beispiel 2: Gondor gegen Mordor (Brutal), Dürre Heide ... ich hatte gerade die Dol Amroth-Festung, die, wie ich es verstanden habe, DAS Bollwerk in 4.0 werden soll, errichtet (mit 2-3 Battalionen Schwertern), da kommt ein Troll mit 2 Horden Orks vorbei und reißt sie in wenigen Sekunden (!) wieder ein, ohne groß Schaden zu nehmen (vll. könnte man den Pfeilschaden der Festung ohne Upgrade etwas erhöhen).
Beispiel 3: selbes Spiel, anderes Extrem: 5-6 Batallionen Gondor-Schwerter (+ Horn Gondors, + 1x Heilen) sterben gegen eine unverteidigte Dol Guldur Festung (ich finde die Idee mit dem Giftschaden sehr gut), was von mir aus auch so sein kann, sie haben die Festung schließlich auf ca. 20 % HP gebracht, als dann aber ein paar Sekunden später weitere 4 Batallione (das kleine Lager hat es zu dem Zeitpunkt des Spiels nicht erlaubt, Belagerungswerke zu errichten) eintreffen, ist die Festung wieder vollkommen repariert.
Beispiel 4: Mordor gegen Gondor (Brutal), Karte mit Lagern: ich steh mit meiner Armee (viele Orks + Morgul-Reiter + alle Nazgul) im gegnerischen Lager, Sauron Stufe 9, und greife mit dem enthüllten Hexenkönig (auf geflügeltem Schatten/Fellbestie => Kosten ~ 5000) einen der Verteidigungstürme (Kosten 200) an. Der Hexenkönig stirbt, soweit ich es sehen konnte, nur durch den Pfeilschaden des einen Turms. Dass der Hexenkönig zu Fuß/auf Pferd nur geringen Gebäude-Schaden machen soll, kann ich durchaus nachvollziehen. Weiterhin finde ich die generelle Schwächung der Helden durchaus sinnvoll. Dass er aber auf einem rießigen geflügelten Ungeheuer, das einen Troll wohl mit Leichtigkeit in Stücke reißen kann, gegen einen winzigen Kampfturm mit einem Bogenschützen stirbt, finde ich allerdings etwas unschön (Jener Troll hätte den Turm wohl mit ~ 3 Angriffen niedergerissen).
Weiteres:
Mir sind ein paar "Fehler" aufgefallen. Mag sein, dass diese schon berichtet (oder sogar berichtigt?
) wurden, hier die Dinge, die mir aufgefallen sind:
1. Wenn ich gegen die KI Spiele und mehr als 1 Gegner habe, sinken meine maximalen Kommandopunkte nach dem Besiegen des ersten Gegners auf 900 (vll. auch erst, wenn man danach ein Rohstoffgebäude abreißt) und lassen sich nicht mehr erhöhen, egal wie viele Vorratslager ich kaufe. Das zehrt doch sehr am Spielspaß, habe daher v.a. 2er Karten ausprobiert.
2. Die neuen Spiel-Modi gefallen mir insgesamt sehr gut, allerdings schalten sie z.T. von selbst wärhend des Spiels um. Ich hatte ein Spiel in Helms Klamm mit der Epischen Schlacht gestartet und hatte nach ein paar Minuten nur noch ca. 1000 Kommandopunkte.
3. Auf der Karte "Graue Anfurten" verschwinden die Bauplätze als mittlerer Spieler z.T., wenn man nicht nach wenigen Sekunden ein Gebäude errichtet (ist bei 5 Versuchen 3 mal passiert)
4. Im Rinkrieg (der mir jetzt viel besser gefällt, fast wie eine komplexere + freiere Version der SUM1 Kampagne) war es mir nicht möglich den "Bauplatz" für Lager bzw. Festungen auszuwählen. Siedlungen und Vorposten konnten ohne Probleme errichtet werden.
5. Die Gondor- und Rohan-KI schließt bei mir nie die Tore.
Das wars glaub ich
.... ist insgesamt etwas (sehr viel!!!) länger geworden, als geplant :O Respekt, wer sich das bis zum Ende antut!
Insgesamt super 4.0 Demo, Danke für die tolle Arbeit und die viele Liebe zum Detail!!!!
LG
Tar Aldaron