Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Arnor
Fornost: Das Versteck des Sternenbundes
Fine:
Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Irwyne sich und Kerry schließlich eine Pause gönnte.
"Die Arbeit einer Heilerin ist hart, doch ich mache sie gern," erklärte das rohirrische Mädchen während sie Kerry zum Ausgang des Lazaretts begleitete. "So kann ich vielen Leuten helfen und die Auswirkungen dieser schlimmen Schlacht zumindest ein wenig zum Besseren wenden."
Kerry nickte. Sie konnte deutlich sehen, wie Irwyne aufblühte wenn sie Wunden verband und Schmerzen linderte. An der Tür angekommen sagte sie: "Ich werde nach meiner Mutter sehen. Möchtest du mitkommen?"
Doch Irwyne schüttelte den Kopf. "Geh du nur, Déorwyn. Ich mache nur eine kurze Pause, dann geht die Arbeit weiter. Wir sehen uns später, bei der Zeremonie."
"Bei der Zeremonie?" wiederholte Kerry fragend.
"Die Gefallenen der Schlacht werden geehrt und bei einer Art Trauerfeier zur letzten Ruhe gelegt," erklärte Irwyne. "Ich glaube, das ist für heute Mittag geplant."
"Ein merkwürdiger Anlasse zum Feiern... aber wenn es darum geht, die Toten zu ehren, verstehe ich ihn. Also gut. Dann treffen wir uns dort. Bis später, Irwyne!" verabschiedete sich Kerry und machte sich auf die Suche nach Halarîn.
Sie musste nicht lange suchen, denn schon auf halbem Weg zu Adriennes Zimmer traf sie auf ihre Mutter und die verwundete Jugendliche, die sich auf Halarîns Arm abstützte. Bei den beiden standen auch Mathan und eine weitere Elbenfrau, die Kerry noch nicht gesehen hatte. Diese war in edle schwarz schimmernde Rüstung gehüllt und hatte dunkelblonde Haare. Sie sah Halarîn verdächtig ähnlich, obwohl sie etwas größer war.
"Amil!" rief Kerry fröhlich und umarmte Halarîn fest. "Also ist Adri aufgewacht? Geht es dir schon besser?" fragte sie in Richtung Adriennes.
Halarîn erwiderte die stürmische Umarmung mit einem Lächeln, während die anderen beiden Frauen erstaunte Gesichter machten. "Ja, dank ihr", antwortete Adrienne verdutzt. Faelivrin hatte eine Augenbraue gehoben, im ihren Gesicht arbeitete es. "Amil?", fragte sie verwirrt, ihr fiel ihr Blick auf den Nénharma-Ring und sie schmunzelte still in sich hinein.
"Hallo Mathan," begrüßte ihn Kerry mit einem Lächeln. "Wen hast du da mitgebracht?"
Der Elb musterte Kerry, nickte ihr zum Gruß und überließ es Faelivrin sich vorzustellen. "Ni am Faelivrin Nénharma", antwortete sie und legte den Kopf schief, "Und wie heißt du?"
"Oh, hallo," sagte Kerry, eindeutig beeindruckt von der neuen Bekanntschaft. "Ich bin... nein, ich meine natürlich: Ní am Morilië!"
Halarîn wirkte stolz, als Kerry das wenige Quenya beinahe fehlerlos wiedergab. Bei Faelivrin schien dagegen das Interesse geweckt zu sein. "Beeindruckend! Woher du unsere Sprache kennst muss ich ja nicht fragen", sagte sie und trat etwas näher an sie heran. "Der steht dir sehr gut," sie fasste Kerrys Hand mit dem Ring, "Ich glaube wir werden viel Gelegenheit haben uns auszutauschen, nésa."
Zur allgemeinen Überraschung beugte sie sich Faelivrin herab und gab Kerry einen Kuss auf die Stirn. Mathan und Halarîn blickten sich mit einem Lächeln verliebt an, während Adrienne verwirrt daneben stand und offenbar nicht begreifen konnte was gerade passierte. Kerry hingegen ließ die Geste freudestrahlend über sich ergehen und blickte ihre neue Schwester neugierig an.
"Nésa," wiederholte sie leise und beschloss, sich auch dieses Wort gleich zu merken. "Wo kommst du denn auf einmal her? Amil hat gesagt, du wärst an den Anfurten," fragte sie mit Bewunderung in der Stimme.
"Dort war ich auch, aber ich hörte von dem Angriff und wollte helfen, schließlich hätten die Feinde bis zu uns vordringen können.", erklärte Faelivrin und deutete auf ihre Bögen auf dem Rücken, sowie die zwei Köcher. "Ich hätte aber nicht gedacht ein neues Familienmitglied zu treffen, habe ich etwas verpasst?" Sie blickte fragend zu ihren Eltern, die genau zu wissen schienen, was sie meinte.
"Nein, noch nicht.", antwortete Mathan vielsagend und Faelivrin verstand offenbar. Er wandte sich an Kerry: "Morilië, wir bereiten etwas für dich vor. Du wirst es am Abend dieses Tages erfahren, aber bis dahin möchte ich, dass du mit denen sprichst, die dir am Herzen liegen. Zum Beispiel Ardóneth, ich habe auch mit ihm gesprochen, aber er scheint ziemlich durcheinander zu sein.", sagte der Elb und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Du hast Ardan besucht?" fragte Kerry und als Mathan nickte, sagte sie entschlossen: "Dann werde ich auch nochmal zu ihm gehen, bevor die Zeremonie beginnt. Ich will wissen, was mit ihm los ist."
"Dann tue das, wir werden in der Zeit auf dem Dach sein.", sagte Halarîn und die anderen drei nickten zustimmend.
"Bis später!" rief Kerry und wandte sich zum Gehen. "Wir treffen uns bei der Zeremonie wieder!"
Eilig ging sie die Treppen zum Verlies hinuter um noch einmal nach Ardóneth zu sehen. Als sie ankam, warf ihr Gílbard einen Blick zu und zog eine Augenbraue hoch.
"Du schon wieder, Mädchen?" fragte er misstrauisch. "Du hast doch gestern erst mit dem Gefangenen gesprochen."
"Ich möchte sehen, wie es ihm heute geht, und ihm erzählen, was gestern Abend und heute morgen passiert ist," erklärte sie.
Gílbard beäugte sie einen Moment nachdenklich, dann gab er den Weg frei. "Du hast nicht mehr viel Zeit, bis die Zeremonie zur Ehrung der Gefallenen beginnt. Dort wird auch Ardóneth anwesend sein, und danach wird Belen über sein Schicksal entscheiden."
Kerry nickte. Sie hatte verstanden. Hastig folgte sie dem engen Gang bis zu Ardóneths Zelle.
"Ardan, bist du da?" rief sie leise.
Ardóneth erhob sich aus der sitzenden Position an der hinteren Wand seiner Zelle und kam an das Gitter, das ihn von Kerry trennte. "Oh, du bist es, Kerry."
"Ich muss dir etwas erzählen," sagte Kerry und ein freudiges Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. "Ich habe jetzt wieder eine richtige Familie! Oronêl und die Prinzessin haben mir erzählt, dass mein Vater noch lebt und in Rhûn ist, und heute hat Halarîn mich als ihre Tochter angenommen! Kannst du dir das vorstellen? Sie hat mir sogar einen neuen Namen gegeben: Ich heiße jetzt Manien Morilië Nénharma, und ich habe eine Schwester! Das ist... es ist einfach wunderbar! Und... der Dúnadan.. ich meine Rilmir, er ist am Leben! Irwyne hat seine Wunden versorgt. Es ist, als ob wirklich jetzt alles wieder gut wird! Jetzt müssen wir dich nur noch da rausholen..."
"Dein Vater ist am Leben?" fragte Ardóneth zweifelnd. "Du hast doch erzählt, er und sein Bruder wären im Krieg gefallen."
"Das dachte ich," antwortete Kerry. "Beide ritten sie damals mit dem König nach Osten. Und kehrten nicht mehr zurück. Doch Oronêl hat meinen Vater in Aldburg getroffen, und Irwyne sah ihn bei Dol Guldur. Er ist am Leben."
Ardóneth nickte zustimmend und sagte: "Es ist schön zu hören, dass es dir gut geht und du froh gestimmt bist, Kerry.... oder sollte ich jetzt Morilië zu dir sagen?"
"Das ist nicht so wichtig, Ardan. Du darfst mich nennen wie du möchtest. Manchmal habe ich das Gefühl, dass du wie ein großer Bruder für mich bist. Noch mehr Familie," sagte sie und grinste.
"Wie ein... großer Bruder?" wunderte sich Ardóneth. "Wie meinst du das?"
"Ich wollte dir nur beschreiben, wie ich dich gerade sehe," erklärte Kerry. "Und ich sehe, dass du dringend meine Hilfe brauchst, um hier rauszukommen. Der große Kerl der hier ständig Wache steht hat gesagt, dass es bald eine Verhandlung geben wird. Wenn sie mich dort sprechen lassen, werde ich ihnen allen klar machen, dass das, was da passiert ist, nicht deine Schuld war." Sie stockte und dachte einen Moment nach. "Es... war doch nicht deine Schuld, oder?" fragte sie dann.
"Ich hörte... höre von Zeit zu Zeit Stimmen," sagte Ardóneth mit Nachdruck und einem seltsamen Klang in der Stimme, den Kerry noch nie gehört hatte.
"Stimmen?" wiederholte sie verwirrt. "Was für Stimmen?"
"Bekannte Stimmen. Und fremde. Stimmen, die mir Dinge einreden... mich dazu bringen, Dinge zu tun..." wisperte Ardóneth und seine Augen nahmen einen unguten Glanz ein. "Du... du solltest nicht hier sein!" Er packte das Gitter mit beiden Händen und Kerry sprang zutiefst erschrocken zurück. "Ardan, was ist mit dir?" rief sie, doch da stand Gílbard wie aus dem Nichts neben ihr und zerrte sie von der Zelle weg. "Das reicht jetzt," knurrte der Waldläufer. "Geh, bevor er dir noch etwas antut."
Verwirrt und besorgt stolperte sie die Treppe hinauf. Sie blieb am oberen Ende stehen und dachte mehrere Minuten lang nach. Halarîn hatte ihr beigebracht, die Dinge von allen Seiten zu betrachten. Sie entschied, bis zur Verhandlung zu warten und sich dort für Ardóneth einzusetzen. Außerdem würde sie Gandalf davon erzählen, was sie gerade erlebt hatte. Kerry hoffte, dass der Zauberer im Stande sein würde, Ardóneth zu helfen...
Fine:
Als die Sonne ihren höchsten Stand erreichte rief Belen den Sternenbund im großen Innenhof zusammen, der an die Rüsthalle grenzte in der die Dúnedain ihren Sitz genommen hatten. Dort hatte man die meisten der in der Schlacht von Fornost Gefallenen aufgebahrt und einen großen Scheiterhaufen errichtet. Kerry war überrascht, wie viele Tote es gegeben hatte; sie schätze die Zahl auf mindestens fünf Dutzend, wenn nicht sogar ein wenig mehr. Dennoch war der Hof groß genug, dass er allen Dúnedain Platz bot, selbst als sich noch ungefähr die vierfache Zahl an Menschen aus Fornost der Zeremonie anschloss. Mehr und mehr Leute kamen, bis der Platz bis auf den letzten Fleck gefüllt war.
Kerry stand zwischen Irwyne und ihrer elbischen Familie in einer der vorderen Reihen. Neben Irwyne standen Oronêl und Finelleth, und auch die übrigen elbischen Gefährten Oronêls waren gekommen. Kerry sah, wie Gílbard den in Ketten gelegten Ardóneth scharf im Auge behielt. Der Dúnadan saß bei der Gruppe von Waldläufern, die ihn nach Fornost begleitet hatten, denn es war ihm zu diesem Anlass erlaubt worden, seine Zelle unter Bewachung und in Ketten zu verlassen. Ganz in der Nähe stand auch der Zwerg Fís mit seinen beiden Gefährten.
"Es hat den ganzen Vormittag gedauert, das ganze Holz zu schlagen und aufzuschichten," flüsteret Irwyne ihr zu. "Es erstaunt mich, dass sie für alles einen Platz gefunden haben."
Kerry sah sich um und entdeckte Gandalf, der sich nahe einem der Zugangstore zum Innehof stand und ein ernstes Gesicht machte. Auch Aldoc und Girion waren gekommen und unterhielten sich in einer der Ecken des Hofes leise miteinander.
Schließlich trat Belen vor die Menge und ergriff das Wort.
"Bewohner von Fornost, Dúnedain des Sternenbundes und Verbündete aus allen Ländern! Ihr alle habt für die Freiheit dieser Stadt gekämpft und sie mit euren Schwertern und eurem Blut verteidigt. Der Feind wurde geschlagen und wir haben gesiegt!"
Jubel brach aus, doch Belen hob die Hände um die Leute zum Schweigen zu bringen.
"Dieser Sieg wäre nicht möglich gewesen ohne die Opfer von jenen, die hier aufgebahrt sind. Sie alle gaben ihr Leben zur Verteidigung Fornosts! Jeder einzelne von ihnen ist ein Held und hat unsterblichen Ruhm errungen. Sie sind nun im Tode siegreich geblieben. Und wir werden sie nicht vergessen! Keinen einzigen von ihnen werden wir vergessen. Ihre Namen werden untrennbar mit dem Schicksal dieser Stadt verbunden sein. Wenn der Scheiterhaufen niedergebrannt ist werden wir an seiner Stelle einen Stein aufstellen, der die Namen all jener tragen wird, die ihr Leben zur Rettung Fornosts gaben. Lasst uns nun die Namen hören, damit wir sie nicht vergessen, und ihnen die Ehre zuteil werden lassen, die sie sich verdient haben!"
Erneuter Jubel brach aus, und diesmal ließ Belen die Menge von selbst wieder zur Ruhe kommen. Ein Herold trat vor und entrollte eine lange Schriftrolle. Er begann, die Namen der Gefallenen zu verlesen.
"Hört nun die Namen jener, die fochten und fielen bei der Verteidigung Fornosts! Von den Erben Arnors, den Dúnedain des Nordens: Tirithon, Mirlínn, Avel, Gildan, Reniawen und Saellang! Von den Menschen von Gondor, den Schilden des Westens: Borhad, Galendil, Fuirdan, Iorlas, Remrod, Aerdís, Valathon, Goradan, Forlang, Edrazôr, Helegorn, Daerinn, Lenglír, Rillas, Adanhad, Maltur, Aratar, Angril, Ferilwen, Toreth, Baradir, Berilang, Orodreth, Vaethor, Eadír und Hallas. Von den Rohirrim, den Pferdeherren der Mark: Elfgar, Cynefrith, Éodric, Hereward, Gladwine, Osmund, Sigeweard, Wigstan, Ceorlric, Déorwulf, Ethelmer, Frída, Elfwyn, Béogar, Ceadda, Cynebald, Tórferth, Sigeric, Radwine, Elfburg, Éofor, Ferthild, Thrymm, Derebald, Ingmar, Théodmund, Gúdric und Wigmund. Von den Menschen von Thal, den scharfäugigen Bogenschützen: Alfr, Balder, Grid, Idunn, Orvar, Sigurd, Vidar, Rodric, Gunvor, Barland, Rovald, Sindri, Gróa, Eira, Farlan, Arman, Elfa, Finnur, Hâkon, Regin, Sverrir, Vigdís, Ásta, Agnar, Vidhrik, Thjodmer und Wultulf. Von den Waldmenschen, den tapferen Flussbewohnern: Kiolmund und Hêmrik. Von den Dunländern, aus dem Stamm des Reifes: Glynn, Bregan und Echdrud. Von den Menschen von Bree, die den Untergang Arnors überdauerten: Rainer, Erling und Wilmar. Von den Elben, den Erstgeborenen unter den Sternen: Faronwe und Cúruon."
Der Herold endete und es wurde eine Posaune geblasen. Belen zog sein Schwert und reckte es in die Höhe. Die Mittagssonne spiegelte sich in der Klinge als er rief: "Dies sind die Namen, die den höchsten Ruhm errungen haben. Zur Ehre der Gefallen!"
"Zur Ehre der Gefallenen!" wiederholten die Menschen laut, wie aus einem Mund, und zum dritten Mal brandete der Jubel auf. Es trat nun ein gondorischer Barde auf, der ein heldenhaftes Lied über die Schlacht vortrug und ebenfalls großen Applaus erntete. Dann trat eine Pause ein, in der Geschichten über das, was jeder Einzelne während der Schlacht erlebt hatte ausgetauscht und einander von den Toten erzählt wurde, die man gekannt hatte. Die Pause dauerte eine halbe Stunde, in der Kerry hauptsächlich mit Irwyne tuschelte, die ihr eine gute Freundin zu werden schien. Und schließlich war der Moment gekommen, auf den alle gewartet hatten.
Belen trat erneut vor, das Schwert in der Hand. Vier Dúnedain traten nun an den Scheiterhaufen, jeder an einer der vier Ecken, und jeder trug eine große Fackel. Und über ihnen flog in diesem Augenblick der große Adler, der die Dúnedain vor dem Angriff aus Angmar gewarnt hatte. Er stieß einen lauten Schrei aus, schwenkte herum und verschwand in östlicher Richtung am Horzont.
"Entzündet nun das Feuer, das die Körper unserer gefallenen Freunde verzehren und sie eins mit der Luft und der Erde machen wird, aus der sie entstammen," sagte Belen feierlich und senkte das Schwert. Und die Dúnedain entzündeten den Scheiterhaufen, der schon kurz darauf hell in Flammen stand. Kerry vermutete, dass dabei auch Gandalfs Hand im Spiel war. Das Feuer brannte so stark, dass es bald schon sehr heiß im Innenhof wurde, und die Toten rasch nicht mehr zu sehen waren. Nach und nach verließen die Menschen nun den Hof wieder, während das Feuer weiterbrannte. Mathan hatte gesagt, dass es noch bis spät in die Nacht brennen würde, weshalb Kerry beschloss, sich erst einmal um das Mittagessen zu kümmern, denn ihr Hunger sagte ihr, dass es nun Zeit dafür war. Gemeinsam mit Irwyne und Rilmir, der auf dem Weg dorthin zu ihnen stieß, machten sie sich auf den Weg zu den Räumen, wo das Essen zubereitet werden konnte.
Eandril:
Oronêl blieb noch eine Weile im Hof stehen, und betrachtete aus sicherer Entfernung nachdenklich den hell brennenden Scheiterhaufen. Weder Faronwe noch Cúruon waren darauf verbrannt worden - von Cúruon hatten sie keine Spur gefunden, und Gelmir würde Faronwes Körper nach Lindon bringen und dort zur Ruhe betten - dennoch hatte er das Gefühl gehabt, dass diese Feier auch für sie gewesen war. Er hatte jedes Detail aufmerksam in seine Erinnerung aufgenommen, um Mírwen davon zu erzählen, denn ihre Verletzung war zu schwer gewesen, um teilzunehmen.
Oronêl erinnerte sich an den dunkelhaarigen Mann in Ketten, dessen Augen einen merkwürdigen Ausdruck gehabt hatten - ganz so, als würde er sich persönlich die Schuld an den Gefallenen geben. Oronêl fragte sich, was er wohl verbrochen haben mochte, und warum man ihm trotzdem erlaubt hatte, an der Trauerfeier teilzunehmen.
Er wurde von Orophin aus seinen Gedanken gerissen, als dieser ihn von der Seite ansprach. "Cúruon und Faronwe hätte die Feier bestimmt gefallen. Ich wünschte nur... Rúmil hätte es ebenfalls verdient gehabt, nicht so in... Lórien zurückzubleiben." Den Namen seiner Heimat auszusprechen schien Orophin Schwierigkeiten zu bereiten, und bei der Erwähnung Rúmils stand Oronêl deutlich das Bild vor Augen, als einer der Dúnedain unter Sarumans Befehl seinem Freund das Schwert in die Brust gerammt hatte. Er war sich sicher, dass Orophin während der ganzen Zeit in Fornost daran gedacht hatte.
"Wir haben gestern auch für ihn gekämpft", erwiderte er langsam. "Und Stück für Stück werden wir Saruman alles wieder abnehmen, was er sich gestohlen hat."
Er blickte seinem Freund in die Augen. "Wie fühlst du dich in Fornost?" Orophin schien zu wissen, was er meinte, denn er zögerte kurz. "Es ist... schwierig. Die Dúnedain hier scheinen gute Menschen zu sein, aber ich kann nicht aufhören daran zu denken, dass einer ihrer Freunde oder Verwandten meinen Bruder getötet hat. Und vermutlich andere von ihnen weitere Freunde von mir. Diese hier können nichts dafür, aber trotzdem..." Orophin zuckte ratlos mit den Achseln. "Ich würde es vorziehen, nicht allzu lange hierzubleiben."
Oronêl legte ihm die Hand auf die Schulter. "Ich werde morgen früh mit Mathan über unseren Aufbruch sprechen, denn ich denke ebenfalls dass wir nicht zu lange verweilen würden."
Nur wenig später verließ Oronêl alleine den Innenhof, denn Orophin hatte sich auf die Suche nach Glorwen gemacht, und traf dabei auf Mathan und Halarîn, die gemeinsam in der Nähe standen und sich leise mit einer ihnen sehr ähnlich sehenden Elbin in einer schwarzen Rüstung unterhielten. Als er näher kam, erkannte er ihre Tochter Faelivrin, die er bereits in Aldburg kurz gesehen hatte.
Mathan erblickte Oronêl, der sich wohl nach jemanden umsah. Er erklärte den beiden Elbendamen was er vor hatte und ging zu seinem Gefährten. "Oronêl", er packte ihm zum Kriegergruß am Arm, "Es gut dich zu sehen. Ich würde dich gerne einladen. Halarîn und ich wollen Kerry in unsere Familie aufnehmen. Im Osten feiert man dabei ein großes Fest und wir würden uns freuen, wenn du dabei sein könntest." Er lächelte den Elben an und drückte ihm ein Ästchen mit einem einzelnen Blatt in die Hand. "Mathan, Halarîn, Faelivrin und Morilië, auf Ewig verbunden" wurde dort in feiner Elbenschrift eingebrannt.
Oronêl erwiderte das Lächeln unwillkürlich. "Ich hatte es bereits von Kerry selbst gehört, aber nichtdestotrotz freue ich mich für euch - und über eure Einladung natürlich ebenfalls. Ihr habt eine gute Entscheidung getroffen, sowohl für euch als auch für Kerry. Dieses Mädchen braucht Halt, und ich freue mich wenn ihr ihn ihr geben könnt." Er nahm das Ästchen entgegen, und fügte hinzu: "Ich komme natürlich gern, sobald die Feier beginnt." Er lächelte Halarîn zu, neigte vor Faelivrin kurz den Kopf, und setzte dann seinen Weg in Richtung der Haupthalle fort.
In der großen Halle sah er Irwyne, Kerry und einen Dúnadan, der Rilmir sein musste, an einem der Tische sitzen, jeder eine Schüssel mit einem Eintopf vor sich. Oronêl ließ sich neben Irwyne auf die Bank gleiten, als Kerry gerade sagte: "Habt ihr Ardan - Ardóneth - gesehen? Er hat wirklich nicht gut ausgesehen..."
"Wer ist das?", fragte Oronêl. "Der Mann, der in Ketten gelegen hat?"
"Ja", erwiderte Rilmir, und nickte bestätigend. "Was hat er denn verbrochen?", fragte Irwyne, und pustete auf ihren Eintopf um ihn abzukühlen.
"Auf dem Höhepunkt der Schlacht um Fornost hat er Belen, unseren Anführer, angegriffen", erklärte Rilmir. "Niemand weiß, wieso er das getan hat. Zum Glück konnte er rechtzeitig aufgehalten werden."
Oronêl strich sich nachdenklich über das Kinn, während Kerry einwarf: "Er hätte das nie freiwillig getan. Ich glaube, dass da irgendetwas nicht stimmt."
"Aber Kerry, niemand war bei ihm. Er hat es ganz von selbst getan", gab Rilmir zurück, doch Kerry protestierte erneut. "Er hat Stimmen gehört, die es ihm befohlen haben. Das hat er mir zumindest erzählt."
Bei diesen Worten wurde Oronêl noch aufmerksamer als ohnehin schon. Er erinnerte sich an einen Moment an der Furt des Nimrodel... an eine freundliche, sanfte Stimme, die kluge und weise Worte sprach.
"Stimmen, sagst du?", fragte er scharf nach, und kam damit Rilmir, der gerade erneut widersprechen wollte, zuvor.
Kerry nickte, obwohl sich auf ihrem Gesicht Verwunderung zeigte, denn Oronêls Tonfall war keineswegs ungläubig gewesen. "Ja, also... das hat er mir zumindest erzählt."
"Hm...", machte Oronêl nachdenklich. Wenn es stimmte was Kerry erzählte und Ardóneth ihr die Wahrheit gesagt hatte... Konnte es sein, dass Sarumans Arm bis nach Fornost reichte? Es war noch zu früh darüber zu sprechen, aber vielleicht würde sich eine Gelegenheit ergeben. Deshalb fragte er: "Wie wird Ardóneth bestraft werden?"
"Das steht noch nicht fest", antwortete dieses Mal wieder Rilmir. "Es wird eine Verhandlung geben, bei der Belen seine Strafe festlegen wird. Ich denke, in Anbetracht seiner Freundschaft mit Ardóneth wird es kein Todesurteil geben, aber es könnte auf Verbannung hinauslaufen."
"Es sei denn, Ardóneth würde entlastet...", meinte Oronêl langsam, und erntete einen wachsamen Blick von Rilmir, der allerdings darauf verzichtete, weiter nachzufragen.
"Wenn es möglich ist, würde ich gerne der Verhandlung beiwohnen." Oronêl zögerte, und fügte dann hinzu: "Und Valandur ebenfalls. Ich denke, es wäre für uns beide interessant - und vielleicht könnten wir das ein oder andere Interessante beisteuern."
Rilmir betrachte ihn einen Moment, wobei sich auch eine Spur Neugierde in den Blick des Dúnadan mischte. Dann nickte er langsam. "Ich werde Belen danach fragen. Kommt einfach wenn die Glocke schlägt wieder hierher in die Halle, dann werdet ihr sehen ob ihr teilnehmen dürft." Er nahm seine inzwischen leere Schüssel auf, erhob sich und ging dann langsam davon, wobei Oronêl bemerkte, dass dem Dúnadan seine Verletzung zu schaffen machte.
"Wirst du Ardan helfen?", fragte Kerry, nachdem Rilmir außer Hörweite war. "Ich glaube, die meisten vom Sternenbund würden ihn gerne verurteilen, aber ich weiß nicht... was, wenn er tatsächlich nicht er selbst war?"
"Auch dann muss über ihn geurteilt werden", sagte Oronêl ernst, lächelte dann aber. "Vielleicht kann ich aber für ihn sprechen, wir werden sehen."
Fine:
Als die Glocke ertönte sprang Kerry von dem Bett auf, auf dessen Kante sie gesessen und Irwyne zugesehen hatte. "Es geht los!" rief sie aufgeregt und erklärte ihrer Freundin in wenigen Sätzen, dass Belen nun Recht über Ardóneth sprechen würde. Irwyne zeigte jedoch nur wenig Interesse daran. "Ich habe hier noch genug zu tun," sagte sie, weshalb Kerry sich von ihr verabschiedete und auf den Weg zur Halle machte, von der Rilmir gesagt hatte dass die Verhandlung dort stattfinden würde. Auf dem Weg dorthin traf sie auf Gandalf, der eine besorgte Miene im Gesicht trug. "Ich bin mir nicht sicher, womit wir es hierbei zu tun habe, aber ich habe einen Verdacht," sagte er geheimnisvoll als Kerry ihn danach fragte, was mit Ardóneth los sein könnte. "Wir werden die Wahrheit schon ans Licht bringen, mein Mädchen. Mach dir nur keine Sorgen." Er strich Kerry beruhigend durchs Haar und bedeutete ihr, ihm zu folgen.
Am Eingang der Halle standen zwei hochgewachsene Dúnedain in voller Rüstung Wache. Doch als sie Gandalf sahen gaben sie sogleich den Weg frei. "Es ist gut dass Ihr hier seid, Mithrandir," sagte einer der beiden. "Wir können euren Rat gut gebrauchen." Auch Kerry ließ man ein, da sie den Sternenbund seit dem Gefecht im Auenland begleitet hatte. Einige andere wurden jedoch abgewiesen. "Dies ist eine Dúnedain-Angelegenheit," erklärten die Wächter. "Aravorn II. wünscht dabei keine Störungen."
Im Inneren des Saales hatte man genügend Stühle für ungefähr dreißig Personen aufgestellt. Am Ende des Raumes stand Belen unter einem großen Banner mit dem einzelnen Stern des Sternenbundes und bei ihm waren Aravorn und Rilmir. Kerry sah Ardóneth, dem man die Hände gebunden hatte, unter dem wachsamen Auge Gilbárds in der Nähe sitzen, etwas abseits der vordersten Stuhlreihe. Auch Elben waren anwesend: Mathan unterhielt sich leise mit einigen Dúnedain an einem der drei Fenster, die nach Osten gingen, und Oronêl und Finelleth standen ganz in der Nähe. Abgesehen von Kerry war nur ein einziger anderer Mensch anwesend, der kein Dúnadan war - ein Mann namens Mallor, der aus Gondor kam. An der Wand gegenüber der Fenster lehnte Valandur, der einen düsteren Blick im Gesicht trug. In der Nähe des Eingangs stand eine Gruppe Dúnedain, die zu Ardóneths engsten Vertrauten gehörten, darunter Elradan und Argoleth.
Avaron wandte sich den Anwesenden zu und ließ erneut die silberne Glocke erklingen. Die Gespräche erstarben und Belen ergriff das Wort.
"Ihr alle wisst, warum wir hier sind. Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, was auf dem Höhepunkt der Schlacht um Fornost geschah, oder es wurde euch davon berichtet. Doch der Vollständigkeit halber wird ein Augenzeuge nun noch einmal die Ereignisse, die uns heute beschäftigen, zusammenfassen. Avaron, bitte."
"Als der Feind gerade das Stadttor bedrohte versuchte Ardóneth, Argoleths Sohn, unseren Anführer Aravorn II., den Erben Isildurs und Stammesführer der Dúnedain, zu erschlagen. Er zog seine Klinge und ließ einige wilde Schläge folgen, die Aravorn glücklicherweise abwehren konnte. Bevor die Tat vollbracht werden konnte wurde Ardóneth aufgehalten. Was ihn dazu trieb, bleibt uns ein Rätsel."
"Dies soll nun ans Licht gebracht werden," sagte Belen. "Zunächst sollte Ardóneth uns sagen, was aus seiner Sicht geschehen ist." Er gab Gilbard einen Wink, und dieser zog Ardóneth auf die Beine.
"Es begann mit einem Traum, den ich in der Nacht vor dem Beginn der Belagerung hatte," begann Ardóneth, zunächst leise, doch dann mit fester werdender Stimme. "Darin hatten die Horden Sarumans die Stadt eingenommen, in Trümmer gelegt und seine Bewohner abgeschlachtet. Ich sah jeden Einzelnen von euch den Tod erleiden. Ich sah, was geschehen wäre, wenn die Verteidiger Fornosts gescheitert wären." Er machte eine kurze Pause, als müsste er sich erst sammeln bevor er weitersprach. "Nach der zweiten Angriffswelle begann ich, eine Stimme in meinem Kopf zu hören. Sie sagte mir, dass ich es abwenden könnte, dass mein Traum wahr würde. Denn als der südöstliche Turm einstürzte, dachte ich, dass mein Traum nun tatsächlich Wirklichkeit würde... der Turm war in meinem Traum nämlich bereits zerstört worden."
"Was geschah dann?" fragte Avaron nach als Ardóneth erneut eine Pause einlegte.
"Dann sprach die Stimme weiter," fuhr Ardóneth fort. "Sie sagte, dass das Schicksal des Sternenbundes und der Bewohner Fornosts nun in meinen Händen läge. Sie sagte, dass ich... dass ich Belen töten müsste, um die Erfüllung meines Traumes abzuwenden."
"Und das hast du geglaubt?" wiederholte Belen mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Zorn.
"Zuerst nicht, doch die Stimme wurde immer überzeugender..." antwortete Ardóneth. "Schließlich gewann die Überzeugungskraft die Überhand... und ich versuchte, ihren Vorschlag in die Tat umzusetzen."
"Wir können froh sein, dass du keinen Erfolg hattest," befand Avaron.
"Es wird sich zeigen, wieviel Wahrheit in seinen Worten steckt", sagte Belen düster. "Ich muss meinen Leuten vertrauen können wenn der Sternenbund Erfolg haben soll und Sarumans Diener vollständig aus dem Norden vertrieben werden sollen. Du hast mein Vertrauen verloren, Ardóneth."
Belen seufzte leise. Dann nickte er Gandalf zu, der nach vorne kam und das Wort ergriff. "Als ich den Nebel, der Sarumans Armee umhüllte bekämpfte, machte ich mich auch angreifbar für Sarumans Zauberkraft. Seine Aufmerksamkeit wurde auf Fornost gelenkt. Ich vermute, dass die Stimme, die Ardóneth gehört hat, niemand anderem als dem Herrn von Moria und dem Nebelgebirge gehört."
"Sein Arm muss wahrlich sehr weit reichen, um uns hier Schaden zuzufügen," kommentierte Avaron.
"Sein Arm reicht jetzt sehr weit," bestätigte Gandalf besorgt.
"Mit Verlaub, Mithrandir, aber das ist nur eine mögliche Erklärung," wandte Belen ein. "Die andere Möglichkeit ist, dass Ardóneth lügt, und von Anfang an ein Verräter war. Die Entscheidung darüber, was die Wahrheit ist, obliegt nun uns. Doch zuvor würde ich gerne weitere Stimmen und Zeugen zu dieser Angelegenheit hören. Wer von den Anwesenden wird für oder gegen Ardóneth sprechen?"
Eandril:
Oronêl hatte Ardóneths Erzählung aufmerksam gelauscht. Was der Dúnadan aussagte entsprach dem, was Kerry ihm bereits erzählt hatte, und anschließend bestärkte Gandalf seinen Verdacht, dass Saruman zumindest zeitweise die Kontrolle über Ardóneth erlangt haben konnte. Er fragte sich, ob Sarumans Einfluss wohl vollends geschwunden war, ober immer noch irgendwo im Verstand des Dúnadan lauerte.
Nach einem Moment der Stille richtete sich Valandur, der bislang regungslos an der Wand gelehnt hatte, auf, räusperte sich und sagte: "Wenn es mir erlaubt ist, würde ich gerne sprechen."
Belen zog die Augenbrauen zusammen, offenbar wenig begeistert von Valandurs Bitte, nickte dann aber.
"Wie die meisten von euch vermutlich wissen, gehörte ich zu denen die sich unter Helluins Führung Saruman angeschlossen hatten, und ich habe den Zauberer mehr als einmal zu mir sprechen hören." Oronêl fiel auf, dass viele der Dúnedain sich bei der Erwähnung Helluins unbehaglich regten. "Viele von euch kennen mich, also bitte ich euch meine Worte wegen meiner Fehler nicht einfach abzutun. Urteilt nicht zu streng über Ardóneth, denn die Macht, mit der er sich messen musste, ist zu groß für beinahe jeden hier im Raum. Und ich denke nicht, dass er von Anfang an ein Verräter war, nach allem was ich von ihm weiß - und was jeder hier von ihm wissen sollte."
"Es hilft wenig, wenn ein Diener Sarumans einen anderen verteidigt", erwiderte Belen, und Oronêl sah Valandurs Augen zornig aufleuchten.
"Ein Diener Sarumans...", sagte er bedächtig, doch der Zorn in seiner Stimme war deutlich zu hören. "Du hast Recht, ich war ein Diener Sarumans. Ich habe meinen Fehler erkannt, ich habe für meinen Fehler gebüßt, und ich habe versucht meinen Fehler wieder gut zu machen. Doch hier geht es nicht um mich, Belen, Berens Sohn, und ich werde mich nicht deinem Urteil stellen, denn du hast kein Recht über mich zu urteilen." Er stockte, als hätte er mehr gesagt als er wollte, und fuhr dann ruhiger fort: "Ich habe gesagt, was ich sagen wollte. Hört auf meine Worte oder lasst es bleiben, aber lasst euch im Bezug auf Ardóneths Schicksal nicht von meiner Vergangenheit blenden." Valandur ließ sich wieder gegen die Wand sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Oronêl wechselte einen besorgten Blick mit Finelleth, denn ihr Gefährte schien noch schlechterer Laune zu sein als zuvor, bevor Belen wieder das Wort ergriff. Der Anführer des Sternenbundes wirkte nach Valandurs Aussage ebenfalls deutlich schlechter gestimmt als zuvor.
"Möchte noch jemand für oder gegen Ardóneth sprechen?"
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln