Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Arnor
Fornost: Die Mauern und das umliegende Gebiet
-Mirithil-:
Fís' Start:
Fis und die beiden Hobbits wanderten einen halben Tag lang bevor sie eine Pause einlegten. Der Wald durch den sie marschierten wirkte verlassen und traurig, früher war er vielleicht mal schön gewesen, doch nachdem eine Armee aus Orks ihn durchquert hatte war der Boden zerstampft und matschig, viele Zweige waren zerknickt oder abgebrochen und die Orks schienen ziellos mit ihren Waffen auf Bäume und Felsen eingehackt zu haben. Ob seine beiden Gefährten gemerkt hatten, dass er der Spur der Zerstörung folgte, sie sogar in die selbe Richtung führte in die sie wollten, wusste er nicht. Sie wirkten ungestört und glücklich über seine Gesellschaft, von Zeit zu Zeit pfiffen sie ein Lied oder tanzten durch den Wald.
Warum bringe ich diese beiden unbesorgten Halblinge in solche Gefahr? Sie ahnen nichts, doch ich bin mir fast sicher, dass wir mitten in eine Schlacht hineinlaufen. Das heißt also, dass in Fornost wirklich Feinde der Orks leben. Oder lebten. Ich hoffe es ist noch etwas übrig wenn wir die Festung erreichen.
Als sie es sich unter einer alten Eiche bequem gemacht hatten fragte Tom: "Wie weit ist es noch bis Fornost?"
Fis blickte nach Norden, doch er konnte nur Bäume und Sträucher erkennen, keinen Anhaltspunkt: "Ich kann es dir nicht genau sagen, aber den Karten nach, die ich gesehen habe, müssten wir es noch heute erreichen."
Fis kramte etwas Brot aus der Tasche und reichte es den beiden: "Ich müsst etwas essen, der Weg war nicht leicht und wir haben noch ein ganzes Stück vor uns."
Während die beiden hungrig auf dem Brot herum kauten betrachtete Fis sie genauer, bisher war er noch keinen so jungen Hobbits begegnet, noch hatten die beiden ihr ganzes Leben vor sich und trotzdem strahlten sie etwas erwachsenes aus, sie hatten schon viel erlebt und wahrscheinlich zu viel gesehen und jetzt würde er sie auf ein Schlachtfeld führen. Da merkte er, dass die beiden ihn interessiert anblickten: "Verzeiht, habt ihr mich was gefragt?"
"Ja, ähm, Ich...", stammelte Rick verlegen und Tom führte seinen Satz zu Ende: "Rick wollte wissen warum du hier bist und warum allein?"
Fis blickte zu Boden: "Ihr müsst wissen, dass ich nicht gerne über meine Vergangenheit rede. Ich habe in meinem Leben einige Fehler gemacht, doch bisher habe ich nur einer Person davon erzählt."
"Wer..?", fragt Rick neugierig doch sein Bruder rammte ihm den Ellbogen in die Seite: "Rick, reiß dich zusammen."
Fis lächelte: "Ich verstehe, dass du neugierig bist. Sie... Sie war..."
Ein grässliches quieken unterbrach ihn, dann hörten sie Kampfgeräusche, das Klirren von Schwertern und Trampeln von Schritten.
Ein Trupp Orks, vielleicht ein Dutzend.
"Duckt euch und verhaltet euch still, sie haben es nicht auf uns abgesehen!", flüsterte Fis leise.
"Wer hat es nicht auf uns abgesehen?", fragte Rick mit ängstlichem Blick, bemüht möglichst leise zu sprechen.
"Die vier Trolle, die dort hinten gerade auf einen kleinen Drachen gestoßen sind!", sagte Fis mit undurchsichtiger Miene.
"D..D..Drache?", fragte Rick und blickte ihn entgeistert an, dann zu seinem Bruder der nicht weniger erschrocken drein blickte.
Fis konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen: "Es waren etwas ein Dutzend Orks, aber sie sind auf Widerstand gestoßen, hört ihr, die Geräusche werden immer leiser."
"Du hast uns reingelegt", Rick guckte ihn böse an, immer noch ganz blass im Gesicht.
"Tut mir leid, ich wollte die Situation etwas auflockern, ich mache so etwas nicht nochmal, versprochen."
Sie lagen da und lauschten wie die Geräusche langsam immer leiser wurden und schließlich nicht mehr zu hören waren.
Ein dunkles Knurren ließ sie aufhorchen, nicht weit von Ihnen entfernt.
Fis sprang auf und zog sein Schwert, jetzt hat er einen ernsten, fast besorgten Ausdruck im Gesicht: "Los, klettert auf den Baum, so hoch wie möglich!"
"Was, war das?", fragte Tom ängstlich.
"Jetzt nicht, rauf mit euch, schnell!"
Lautes Knistern und Krachen kam auf sie zu. Fis griff nach dem nächsten Ast und zog sich hinauf, kurz bevor ein riesiger, dunkelgrauer Schatten unter dem Baum auftauchte.
Warge, sie müssen sich dem Heer der Orks anschließen wollen, anscheinend haben Sie unsere Spuren gefunden und sind uns hierher gefolgt.
Der Warg blieb genau dort stehen wo sie eben noch gegessen hatten und schnüffelte, dann blickte er zu Fis und den Hobbits hinauf.
Tom keuchte: "Ich habe noch nie einen Wolf gesehen, ich dachte sie währen viel kleiner."
Fis kletterte ein Stück weiter hinauf und lehnte sich gegen den Baumstamm, das Schwert immer noch in der Hand: "Das ist kein Wolf, diese Tiere leben normaler weise nicht hier. Das ist ein Warg, ein Späher wenn ich das richtig erkenne."
Unten am Baum schlich der Warg um den Stamm herum.
"Woher kommen die?", fragte Rick.
"Sie leben in den Bergen, doch die Orks haben sich mit Ihnen verbündet, sie nutzen sie als Reittiere und Kundschafter.", antwortete Fis und legte sein Schwert zwischen den Ästen ab, dann griff er nach seinem Bogen und den Pfeilen. Der Warg stürmte gerade auf den Baum zu und Sprang am Stamm hinauf, als Fis den Pfeil von der Sehne ließ. Der kurze Pfeil mit stählerner Spitze bohrte sich ins geöffnete Maul des Wargs und trat im Nacken wieder aus, er war sofort tot und hinterließ nur ein paar Krallenspuren die dem Ast auf dem Fis saß gefährlich nah waren.
Fis stieß die angehaltene Luft mit einem lauten Seufzer aus und legte einen weiteren Pfeil auf, es würden weitere kommen.
Fis hatte recht, ein weiterer Warg trat aus dem Gebüsch, dieser hatte braunes Fell und war ein Stück größer als sein Vorgänger.
Ein Heulen durchbrach die Stille und der Warg hob den Kopf, der Pfeil verfehlte seinen Hals um Haares Breite und schlug stattdessen auf den Boden, wo er zerbrach.
"Mist", fluchte Fis und wollte nach einem neuen Pfeil greifen, doch sein Ziel drehte sich um und verschwand zwischen den Bäumen.
Fis gab Tom und Rick ein Zeichen ihm nach unten zu folgen, unten angekommen zog er seinen Pfeil aus dem Warg und begutachtete das Untier, die beiden Hobbits dagegen hielten so viel Abstand wie möglich zu dem Warg, als könnte er jeden Moment wieder aufwachen.
"Wir müssen von hier verschwinden und die Mauern der Stadt erreichen, hier draußen sind wir verloren", befand Fis, "Wir suchen die Stelle, an der die Orks getötet wurden und schauen dann weiter."
"Wir sollen zu den Orks hingehen? Sollten wir nicht lieber möglichst weit weg?", fragte Tom, er wirkte unentschlossen und ängstlich, was nur verständlich war, doch sie mussten in die Stadt, hier draußen würden sie sterben.
"Wir schauen uns nur ein wenig um, irgendetwas muss die Orks ja getötet haben.", sagte Fis und lief los, er wusste die beiden würden ihm folgen, ob sie wollten oder nicht, er war ihre einzige Chance.
Als sie die Stelle erreichten an der der Kampf stattgefunden hatte lichtete sich der Wald ein wenig und sie betraten eine kleine Lichtung. Als die beiden Hobbits die vielen toten Orks bemerkten mussten sie schlucken, doch beide folgten ihm zu einem Baum unter dem sich die Körper häuften. Fis betrachtete den Boden, zwischen dem dunklen Blut der Orks fanden sich auch einige Spritzer helleren Blutes: "Hier haben Menschen oder Elben gekämpft, sie haben sich hier unter dem Baum gesammelt, es gibt nur Orkleichen also haben sie alle überlebt", Fis bückte sich und untersuchte den Boden genauer: "Nach den Spuren zu urteilen und dem Heulen was wir gehört haben, wurden sie von vielen Orks verfolgt und sind in Richtung Fornost geflohen."
Rick kam auf ihn zu gerannt: "Fis, wir haben hier etwas gefunden!" Er führte ihn zu einer Stelle an der keine Orks lagen, "Hier schau dir das an."
Fis bückte sich und fand einige blutige Bandagen und eine Tasche mit weiteren Gegenständen, dem Aussehen nach elbisch. "Die haben sie wahrscheinlich bei ihrer Flucht verloren, wir werden sie mitnehmen.", Fis griff nach der Tasche und nahm sie mit zu den Leichen
"Was? Du willst ihnen folgen, mitten in eine Schlacht?", Tom blieb stehen, "denkst du ich habe nicht bemerkt, dass die Armee der wir begegnet sich auch nach Fornost möchte?"
"Es tut mir leid, dass ich euch nicht in meine Pläne eingeweiht habe, doch ich habe bis zuletzt gehofft, dass wir ohne einen Kampf in die Stadt kämen!", Fis blickte die beiden traurig an, "auch wenn ich euch nicht alles erzählt habe wollte ich euch nie in Gefahr bringen, ich weiß jetzt wie wir nach Fornost kommen, aber dafür müsst ihr mir vertrauen, einverstanden?"
"Ich will nicht mehr zurück, ich folge dir!", sagte Rick und trat einen Schritt auf ihn zu.
"Dann muss ich wohl mit.", sagte Tom lächelnd, "Was sollen wir tun?"
Fis schaute den beiden in die Augen, sie wirkten entschlossen und bereit für seinen Plan. "Sucht euch etwas passendes aus! Wir werden Orks."
Fine:
Kerry hielt sich im Hintergrund während Valandur und die Elben so gut es ging eine Verteidigungsstellung einnahmen. Sie verteilten sich an Rand der Turmruine und wartete auf den unvermeidlichen Ansturm. Zwar würde es äußerst schwierig sein, die Trümmer hinauf zu klettern, doch niemand bezweifelte, dass die Orks es schaffen würden wenn niemand sie davon abhalten würde. Kerry warf einen Blick zur Mauer westlich von ihr, doch die Verteidiger dort hatten offenbar keine Zeit, ihnen zur Hilfe zu eilen. Bei den wenigen Bogenschützen, die auf dem Überrest der Turmspitze verblieben waren verhielt es sich jedoch anders. Diese erkannten schnell, dass die Elben den Zugang zum Turm verteidigen wollten, und begannen, die heranstürmenden Orks unter Beschuss zu nehmen. Doch es waren zu wenige, um die Horde ersthaft aufzuhalten.
Grölend kamen die ersten Orks heran, doch die Elben die an vorderster Front Posten bezogen hatte, machten kurzen Prozess mit ihnen. Kerry sah, wie Oronêl Rücken an Rücken mit einer zierlichen Elbin mit sandbraunem Haar focht und eine blutige Schneise durch die feindlichen Reihen zog. Doch der Elb in silberner Rüstung, den Valandur als Gelmir bezeichnet hatte, kämpfte wie besessen und schrie seinen Hass auf die Orks bei jedem Treffer heraus. So furchterregend war Gelmirs Kampfrausch dass die Feinde von ihm abrückten und ihr Strom ins Stocken geriet, doch er ließ es gar nicht erst soweit kommen, dass sie sich zur Flucht wandten. Blitzschnell streckte er jeden nieder, der in Reichweite kam.
"Gelmir!", hörte sie Oronêl rufen, und dieser stockte. Oronêl legte ihm die Hand auf die Schulter, während Valandur und die anderen Elben die Orks von ihnen fernhielten, und sagte so leise, dass Kerry ihn über den Lärm der Schlacht kaum verstehen konnte: "Ich weiß, wie du dich fühlst, doch ohne dich können wir den Turm nicht halten. Und dann wäre Faronwes Tod endgültig umsonst gewesen."
Einen Augenblick glaubte Kerry, Gelmir würde sich einfach losreißen und sich wieder in den Kampf stürzen. Doch dann blickte der Elb zu Boden und nickte. Er schloss sich wieder den übrigen Verteidigern des Turmes an und kämpfte zwar immer noch verbissen, aber diesmal mit etwas mehr Umsicht und weniger Wut.
Die beiden Verwundeten, eine Elbin und das junge Mädchen, das von der Kriegerin zum Turm getragen worden war, lagen hinter einem großen Bruchstück und waren der Aufmerksamkeit der Orks bisher entgangen. Doch dann fiel Kerry aus dem Augenwinkel eine Bewegung zu ihrer Rechten auf. Sie wandte den Kopf in die Richtung und riss erschrocken die Augen auf: zwei Orks waren über die zerbrochenen Steine an der Stelle geklettert, an der der Turm an die Südmauer grenzte, und sprangen nun mit gezogenen Waffen auf die Verwundeten zu. Ein schneller Blick zeigte Kerry, dass Oronêl und die übrigen Elben zu weit weg waren und die Situation nicht bemerkt hatten, und für einen Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Sie wusste, wenn sie nichts unternahm, würden die beiden sterben. Doch die Angst hielt sie zurück, bis sie sich an Mírlinns Opfer erinnerte. Also gut, dachte sie. Ich werde nicht zulassen, dass sie ihnen etwas antun. Entschlossenheit erfüllte sie und sie sprang auf, den gezogenen Dolch in der Hand. Mit einem Schrei warf sie sich vorwärts und rammte die Klinge dem ersten Ork in den Rücken, der gurgelnd zusammenbrach. Der zweite hingegen versetzte ihr einen heftigen Schubser der sie zurücktaumeln ließ. Schon fuhr sein gezacktes Schwert auf sie herab, doch ehe es sie traf erklang ein surrendes Geräusch und der Ork fiel getroffen zu Boden. Kerry blickte auf und sah, dass einer der elbischen Bogenschützen einen gut gezielten Pfeil in ihre Richtung gesandt hatte. Sie atmete tief durch und zog den Dolch aus der Orkleiche. Diesmal ging es ganz einfach.
Kerry bezog bei den Verwundeten Stellung und sah zu, wie Oronêl und seine Gefährten Ork um Ork niederstreckten und dabei sowohl von ihren elbischen Bogenschützen als auch von den wenigen Verteidigern oben auf dem Turm mit Beschuss unterstützt wurden. Einen Augenblick lang sah es so aus, als ob die Orks sich zum Rückzug wenden wollten und Kerry begann bereits zu hoffen, dass die ganze Sache vielleicht doch gut ausgehen könnte. Doch wie um ihren Gedanken als Lüge zu enttarnen tauchte in diesem Moment einer der Trolle auf und brüllte furchterregend in Oronêls Richtung. Der Elb rührte sich jedoch keinen Fußbreit, ließ locker die Axt in der Hand kreisen und rief seiner Gefährtin etwas zu, das Kerry nicht verstehen konnte. Als der Troll auf ihn zustürmte, wich Oronêl seinem Feind mit einer raschen Bewegung aus und hieb ihm die Axt in den Rücken. Gleichzeitig wirbelte die Elbin von der Seite heran und zog dem Troll mit ihrem Schwert eine rote Linie über die mächtige Brust, doch beide Wunden schienen das Monster weniger zu aufzuhalten als noch wütender zu machen. Der Troll fuhr herum und schlug dabei mit einer schweren, stachelbesetzten Keule nach Oronêl, der sich allerdings erneut unter dem Schlag wegducken konnte, und seinem Gegner seinerseits einen Hieb gegen den Arm versetzte. Kerry beobachtete gespannt, wie die beiden Elben immer wieder um den Troll herumtänzelten, während Valandur und Gelmir von den Bogenschützen unterstützt die Orks weiterhin in Schach hielten.
Noch immer war der Troll nicht besiegt, schien aber von Sekunde zu Sekunde verwirrter und langsamer zu werden. Schließlich blieb er genau der hellhaarigen Elbin gegenüber wie erstarrt stehen, und diese ließ etwas metallisches aus ihrem Handgelenk schnellen. Der Troll brüllte markerschütternd auf, ließ die Keule fallen und schlug beide riesenhafte Hände vor sein Gesicht, und in diesem Moment sprang Oronêl auf seinen Rücken. Er zog sich an einem der dicken grauen Oberarme an den Kopf des Trolls, blieb dort für einen Augenblick schwankend hängen, und schlug ihm dann mit ganzer Kraft seine Axt in den Nacken. Der Troll brüllte erneut vor Schmerzen, doch entgegen Kerrys Erwartung brach er nicht zusammen. Er hieb nach seinem Kopf, wo Oronêl wie ein lästiges Insekt hing, doch der Elb konnte gerade noch rechtzeitig seine Axt aus dem Nacken seines Gegners befreien und sich zu Boden fallen lassen. Der andere Arm des Trolls fuchtelte wild in der Gegend herum, und traf dennoch die Elbin, die ihm nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte weil sie gerade einen Ork erschlug, der es an Valandur und Gelmir vorbeigeschafft hatte. Der Schlag riss sie von den Beinen, und schleuderte sie gegen ein Trümmerteil, an dem sie benommen liegen blieb. Erneut brüllte der Troll, diesmal triumphierend, und fixierte mit seinem verbliebenen Auge seine nun wehrlose Gegnerin. Doch bevor er zuschlagen konnte, sah Kerry einen schlanken Schatten über sich hinweg fliegen, und aus dem geöffneten Maul des Trolles ragte ein Wurfspeer. Das Monster wankte, nun offenbar tödlich getroffen, und fiel schließlich, nachdem sich zwei weiter Speere in seine Brust gebohrt hatten. Oronêl konnte sich gerade noch zur Seite rollen um nicht von seinem fallenden Gegner zerquetscht zu werden.
Eine kurze Pause trat ein, denn durch den Fall des Trolls entmutigt kamen für einige Minuten keine neuen Feinde nach und die Elben erschlugen ihre verbliebenden Gegner. Alle Augen wandten sich nun in die Richtung, aus der die Wurfspeere gekommen waren, die den Troll gefällt hatten. Von der Turmspitze, die nun endgültig in sich zusammenfiel waren die dort übrig gebliebenen Bogenschützen über die Trümmer nach unten geklettert. Vier Menschen in arnorischer Rüstung, mit Langbögen und Schwertern bewaffnet, angeführt von einer Dúnedain-Waldläuferin.
"Súlien! Bist du das?" fragte Valandur mit einer Mischung aus Freude und Verwunderung in der Stimme.
Die Angesprochene nickte und zeigte ein tapferes Lächeln. "Das waren unsere letzten Wurfspieße," sagte sie und zog ihr Schwert. "Bezieht dort drüben Stellung!" rief Súlien ihren Bogenschützen zu und zeigte auf die Stelle, an der die elbischen Fernkämpfer standen.
"Orophin und Glorwen werden die Unterstützung gut gebrauchen können," stellte Valandur mit grimmiger Zufriedenheit fest.
"Auf die Beine mit dir, Finelleth," sagte Oronêl und half der Elbin auf, die den schweren Schlag des Trolls hatte einstecken müssen.
"Danke", ächzte Finelleth. "Ich glaube ich habe keine einzige heile Rippe mehr..." Oronêl nickte nur, und sagte dann: "Der Tod des Trolls wird die Orks nicht lange aufhalten." Sein Blick fiel auf dern Ork, den Kerry getötet hatte, und er schenkte ihr ein kurzes, etwas müde wirkendes, Lächeln. "Gut gemacht."
Kerry nickte tapfer und hielt den Dolch schräg vor sich als in der Ferne erneut die Gestalten von Orks sichtbar wurden, die schnell näher kamen...
-Mirithil-:
"Seid ihr bereit?", fragte Fis als sie den Waldrand erreichten und blickte die beiden an, sie hatten sich in rostige Kettenhemden und zerfetzte Laken gehüllt, jeder von ihnen hatte einen Helm auf um Ihre nicht orkischen Gesichter zu verstecken. Fis hatte sich einen dreckigen Mantel übergeworfen um seine Waffen zu überdecken und trug einen Helm der vorne offen war. Er konnte es sich nicht leisten auf dem Schlachtfeld nichts zu sehen, dafür hatte er ein Tuch über die Nase gezogen und sein Gesicht mit Schlamm verschmiert. Sie alle stanken fürchterlich.
Je schneller wir Fornost erreichen, desto schneller bin ich diese stinkenden Orklumpen los., dachte er beschämt.
"Redet am besten garnicht, oder sehr leise und folgt mir, egal was passiert. Los gehts!"
Langsam machten sie sich auf den Weg, sie ließen den Wald hinter sich und betraten das Schlachtfeld. Ohne stehen zu bleiben blickte Fis sich um und überflog die Situation: Die Mauern der Stadt waren etwa vierhundert Meter von ihrer Position entfernt , wenn sie schnell...
"Was passiert, wenn die Verteidiger auf uns schießen, wir sehen doch aus wie Orks?", fragte Rick leise, und blickte zu dem Turm, auf dem einige Menschen mit Bögen standen und auf die Orks schossen.
"Wir versuchen uns nicht treffen zu lassen.", antwortete Fis, doch er wusste, dass das ein Risiko war, welches sie eingehen mussten.
"Darüber denken wir nach, wenn wir in Schussweite sind, ich denke..."
Ein lauter Aufprall unterbrach ihn, als ein großer Felsen gegen den Turm krachte und das Sternenbanner zum schwanken brachte, das dort befestigt war, er blickte sich um und erkannte links von ihnen große graue Gestalten, wahrscheinlich Hügeltrolle, die Steine gegen den Turm schleuderten. Einer der Trolle lag schon am Boden, ein Stein hatte ihn getroffen, anscheinend wussten die Menschen sich zu verteidigen, vielleicht hatten sie doch eine Chance die Festung lebend zu erreichen.
Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht schlug ein weiterer Stein in die Mauer des Turms, Gesteinsbrocken flogen umher und die Seite des Turms brach in sich zusammen, kleine Gestalten fielen von der Plattform nach unten und verschwanden in der Staubwolke unter dem Turm. Die Orks vor ihnen brachen in ohrenbetäubenden Jubel aus und blickten alle in Richtung des Turms. Fis nutzte diese Gelegenheit und schubste die beiden Hobbits vor sich her in Richtung Mauern.
Als sie die ersten Reihen der Orks passierten bemerkte Fis, dass sich um die Ruine des Turms Orks sammelten, wahrscheinlich wollten sie den Turm erklimmen um auf die Mauer zu gelangen, das war ihre Gelegenheit. Fis folgte einer Truppe Orks die wild schreiend auf die Mauer zustürmten, es waren etwas zwei Dutzend der kleineren Orks, doch an ihrer Spitze lief ein großer Uruk in dunkler Rüstung, der den Läufern laute Befehle zurief. Fis nutzte die Zeit des Laufens und blickte sich nochmal um, die beiden Hobbits waren immer noch hinter ihm, auf der anderen Seite lagen jetzt schon drei Trolle am Boden und die Verteidiger auf der Mauer wirkten entschlossen diese zu halten. Es sah recht gut aus. In diesem Moment sah er einen der Trolle ausscheren und auf die Turmruine zulaufen, er zog eine riesige Keule hinter sich her und achtete garnicht auf die Orks über die er rannte, er würde den Turm auf jeden Fall vor ihnen erreichen, was es noch schwieriger machte den Turm hoch zu klettern.
"Fis, sieh mal!", rief Rick und deutete auf die Trümmer vor dem Turm. Fis folgte seinem Finger und erkannte Elben in schimmernden Rüstungen, die einen Ork nach dem anderen töteten, sie hatten es anscheinend zur Mauer geschafft, doch in diesem Moment erreichte auch der Troll die Mauer und stürzte sich in den Kampf.
"Hey, du da!", rief eine krächzende Stimme vor ihm und blickte Rick an, "was schreist du denn so?" Der Ork stellte sich vor Rick auf und ließ die rostige Klinge vor seinem Gesicht kreisen, "Du hörst dich nicht an wie ein Ork. Zeig mir dein Gesicht oder ich reiß dir die Gedärme raus, du kleine Made!" Fis griff nach einem seiner Pfeile und lief an dem Ork vorbei, dann rammte er diesem den Pfeil in den Hals worauf der röchelnd zusammenbrach.
"Kommt weiter!", sagte Fis ernst, "wir dürfen nicht stehenbleiben."
Zum Glück waren die anderen Orks abgelenkt gewesen, keiner hatte gesehen, dass ihr Kamerad nicht durch einen Bogenschützen auf der Mauer getötet worden war. Sie konzentrierten sich alle auf den Troll, der in diesem Moment laut brüllte, als ihm ein Speer durch seinen Nacken fuhr. Langsam fiel er zu Boden, er blutete aus vielen Wunden in den Beinen und auf seinem Rücken. Die Orks um die Trümmer zogen sich etwas zurück, eingeschüchtert durch den Tod der Bestie trauten sie sich nicht mehr an den Turm heran. In diesem Moment erreichten sie und ihr Trupp die Stelle und der Uruk schrie einige Worte in einer Fis unverständlichen Sprache, die Orks die nah bei ihm standen duckten sich unterwürfig , dann stürmten sie auf die Trümmer zu. Fis drehte sich zu Tom und Rick um: "Wenn ich Los sage rennt ihr so schnell wie möglich auf den Turm zu, sobald ihr die Trümmer erreicht schmeißt ihr die Helme weg und rennt weiter. Bleibt nicht stehen und dreht euch nicht um."
Fis setzte den Helm ab und zog sein Schwert, dann drehte er sich um und schlug einem vorbei stürmenden Ork den Kopf von den Schultern.
"LOS!", schrie Fis, er streckte einen weiteren Ork nieder und folgte den beiden in Richtung Turm, oder dem was davon übrig war.
Aufmerksam geworden durch seinen Schrei stellten sich ihm zwei Orks in den Weg, einer trug ein schartiges Schwert und der andere einen kurzen Speer. Fis parierte den Schlag der Klinge und wich dem Speer aus, dann duckte er sich und durchtrennte dem Ork die Kniekehlen, der brach kreischend zusammen während Fis dem Speerträger seine Klinge in den Rücken trieb. Die Hobbits waren schon weiter gerannt und er lief ihnen hinterher.
Zehn Meter trennten ihn noch von der Mauer als etwas von hinten seine Schulter traf, die Wucht riss ihn herum doch er schaffte es stehen zu bleiben, die Klinge erhoben drehte er sich um, ihm gegenüber stand der Uruk in der dunklen Rüstung, er grinste hämisch und legte einen weiteren Pfeil auf seinen schwarzen Bogen. Fis versuchte sich zu konzentrieren, doch seine Schulter schmerzte höllisch, vielleicht war sie gebrochen, der Pfeil hatte das Kettenhemd nicht durchschlagen. Er tastete nach dem Messer in seinem Gürtel und zog es heraus, er war kein besonders guter Werfer, der Griff des Messers traf den Uruk an der Wade, als er geraden den Pfeil los ließ, er hörte das Sirren der Sehne und spürte den stechenden Schmerz als der Pfeil seine Wange streifte. Zum Glück war der Uruk auch kein besonders guter Schütze, Fis warf sich auf seinen Gegner als dieser gerade nach einem neuen Pfeil griff. Mit einem Tritt zertrümmerte er ihm das Knie und rammte ihm das Schwert ins Gesicht als der Gegner zusammenbrach. Sofort drehte Fis sich um und blickte zu den Felsen, doch er konnte keine Hobbits sehen, er zog das Schwert aus der Leiche, hob seinen Dolch auf und rannte weiter, Hoffentlich ist ihnen nichts passiert, ich könnte es mir nicht verzeihen wenn ich zwei Kinder in den Tod geschickt habe!
Fis umrundete einen Stein und sah sich einem Ork gegenüber der ihm den Rücken zudrehte, die Klinge zum Schlag erhoben, einen wütenden Schrei ausstoßend spaltete Fis ihm den Schädel, Blut spritzte ihm ins Gesicht, der Ork sackte in sich zusammen und Fis sah sich einem Elben in schimmernder Rüstung gegenüber, der auf ihn herabblickte. "Du bist aber ein wirklich hässlicher Ork.", stellte dieser mit sanfter Stimme fest und ein Lächeln huschte über seine Lippen.
Melkor.:
Am Tor wütete erneut eine heftige Schlacht. Dutzende Orks versuchten auf die Mauern zu gelangen.
"Haltet Stand!" schrie Ardóneth der erneut versuchte, die Moral der Verteidiger zu heben. Elrádan wartete hinter dem Tor den Feuerbefehl ab. Pfeil um Pfeil schossen sie über die Mauern, oder auf die Mauern. Ardóneth kämpfte neben Gilbárd, der seine große Bartaxt mit kräftigen Schwüngen durch die feindlichen Reihen wüten ließ.
"Werft die Leitern um, lasst sie nicht wieder Fuß fassen!" befahl er, während er sich von einem Ork wegdrehte und im nächsten Moment seine Axt in dessen Genick schlug. Einen Moment hatten die Verteidiger die Oberhand, doch plötzlich begann die Erde zu beben. Der große Turm im Osten begann zu wackeln und drohte in sich zusammen zu brechen.
Kerry! dachte Ardóneth entsetzt. "Elrádan, du hast das Kommando!" rief er seinem Freund zu als er zum Turm eilen wollte. Er rannte los, doch nur wenige Meter weiter traten ihm einige menschliche Feinde entgegen, die gerade ein Mauerstück überrannten. Ardóneth setzte zum Sprint gegen seine Feinden an. Wenige Schritte vor seinen Feinden angekommen warf er seine Axt einem der Söldner entgegen. Dessen Kopf wurde von der Axt fast gespalten und er fiel regungslos um.
Ardóneth erkannte wie einige der auf der Mauer postierten Männer noch vergebens versuchten den Feind aufzuhalten und wollte ihnen zu Hilfe eilen. Einen der Männer konnte er gerade so noch vor einem schlimmen Schicksal retten, als er den Bauch eines Dunländers durchstach. Er half dem Mann hoch. Dieser war verschmutzt doch Ardóneth nicht unbekannt.
"Mallor!" sagte er und stoppte kurz. "Belen ist nicht viele Schritte von hier entfernt. Lauf!" befahl er. Mallor nahm sein Schwert und rannte ohne zu zögern zu der Stelle wo Belen sich aufhalten sollte. Ihm folgten noch zwei weitere Männer die ebenfalls erleichtert über ihre Rettung waren. Ardóneth stellte sich nun alleine seinen Feinden entgegen. Zum Glück wurden hier von den Orks keine Leitern mehr aufgestellt, so konnte er sich komplett auf die Dunländer konzentrieren. Mit einem kräftigen Tritt konnte er den Feind der ihm zu rannte von der Mauer stürzen. Dieser gab einen lauten Schrei von sich, der von einem Krachen gefolgt wurde als er auf den Boden außerahlb der Mauer aufkam. Bestürzt über die Verluste griffen die beharrten Männer nun den Kommadanten des Sternenbundes an. Dieser konnte noch einige Angriff parieren und einige tiefe Wunden an Dunländern austeilen bis er von einem starken Schmerz der von der Schulter kam zusammenknickte. Einem der Dunländer war es gelungen, seinen Hammer auf Ardóneths Schulter niedergehen zu lassen. Ardóneth ließ seine Axt fallen, drehte sich im Bogen um und schlitzte den Hals seines Feindes auf. Diesem quoll Blut aus den Mund und verzweifelt versuchte er, seine Verletzung zu stoppen, doch Ardóneth gab ihm einen wuchtigen Schlag mit dem Ellenbogen. Tot brach der Feind zusammen.
Als die letzten Überlebenden auf diesem Teil der Mauer sich zu ihm wandten wurden sie erneut von einem Beben überrascht. Einige schrille Schreie konnte er vom Turm hören als er plötzlich in sich zusammenbrach. Ardóneths Augen fingen an zu tränen das jedoch von einem feurigen Schimmern des Zorns gefolgt war. Voller Wut stürmte er in den Rest der Söldner. Nach einem kurzen Gefecht waren alle seine Feinde gefallen. Ardóneth sank auf die Knie, denn der Kampf hatte seine sämtliche verbleibende Kraft erfordert und der Fall des Turmes schlug ihn noch mehr zurück. Sein Bewusstsein begann zu schwinden, die Geräusche der Schlacht wurden leiser, gedämpfter, und verschwanden schließlich. Mit Mühe hielt er sich wach als er plötzlich eine undeutliche Stimme in seinem Kopf zu hören glaubte. "Wenn Belen nicht wäre, wären wir gar nicht erst nach Fornost gekommen... wir hätten niemals herkommen dürfen!" sagte diese Stimme. Im ersten Moment glaubte er, es wäre Kerry, doch einen Augenblick später entfremdete sie sich. "Rette deine Freunde!" befahl die Stimme und verschwand. Ardóneth stützte sich auf sein Schwert und stand wieder auf. Wie im Traum lief er zur Stelle, die er vorhin Mallor genannt hatte.
Mit glasigen Augen wankte Ardóneth die Mauer entlang, zum Tor wo Belen sich aufhielt. Er setzten mechanisch einen Fuß vor den anderen, verfolgt von den immer währenden Gedanken "Wenn ich ihn töte endet es." Als er neben ihn trat sagte Belen etwas zu ihm, was er jedoch nicht verstand und plötzlich zog er sein Schwert und holte mit Wucht aus. Zum Glück ging sein erster Hieb daneben. Belen schaute ihn Schockiert an. "Was tust du da?" rief er entsetzt. Ardóneth antwortete nicht sondern holte erneut aus doch Belen konnte seinen Schlag parieren. Einen Hieb nach dem anderen führte Ardóneth aus, seine Verletzung ignorierend. Belen wurde kurzzeitig zurückgedrängt, bis Gilbárd Ardóneth am Arm packen und ihm das Schwert aus der Hand schlagen konnte. Elrádan, der diese schockierende Szene beobachtete, stieß nun auch dazu. Ardóneth trat knurrend nach Belen und versuchte sich zu befreien. Elrádan schaute Gilbárd fragend an, dieser nickte bloß und Elrádan gab Ardóneth einen heftigen Schlag in die Magengrube. Der Treffer presste Ardóneth die Luft aus den Lungen, mit einem Mal wurde vor seinen Augen alles schwarz, und er verlor das Bewusstsein. Ehe er ganz davondriftete, hört er Belen noch sagen: "Bringt ihn zur Waffenkammer und sperrt ihn dort ein."
Eandril:
Oronêl spaltete gerade einem der angreifenden Orks mit einem kräftigen Axthieb den Schädel, als er Gelmir vom Südrand der Ruine rufen hörte: "Oronêl! Hier ist ein Zwerg!" Verwundert sah Oronêl Finelleth an und fragte sie: "Kannst du die einen Augenblick alleine halten?" Da der Strom der Orks gerade etwas abschwoll, nickte sie.
Mit wenigen Schritten war Oronêl neben Gelmir, dem gegenüber eine kleine, stämmige Gestalt mit halb verhülltem Gesicht und einem orkischen Mantel stand - was nicht gerade dazu beitrug, Oronêls Verwirrung zu mindern. "Was tut ein Zwerg hier, mitten in der Schlacht?"
Der Zwerg deutete eine rasche Verbeugung an, und antwortete eilig: "Mein Name ist..."
"Fis!" Hinter einem großen Trümmerstück weiter östlich tauchten zwei noch kleinere Gestalten auf, die ebenso wie der Zwerg in orkische Lumpen gehüllt waren. Da Oronêl in Aldburg Meriadoc und Peregrin begegnet war, erkannte er, dass es sich um Hobbits handeln musste.
"Tom, Rick, ich habe mir schon Sorgen um euch gemacht.", sagte Fis außer Atem aber erleichtert. Die Orkrüstungen der beiden waren schlammig und voller Blut, doch soweit Fis es erkannte kein helles Hobbitblut.
Haben Hobbits überhaupt das selbe Blut wie wir?, überlegte er, dann riss er sich zusammen: "Habt ihr euch verletzt, geht es euch gut?"
Tom lächelte: "Uns geht es prima, nur ein paar Schrammen und blaue Flecken. Dank dir!"
Erleichtert betrachtete er seine beiden Begleiter, er musste sich eingestehen, dass er sie lieb gewonnen hatte und es sich nie verziehen hätte, wenn ihnen etwas zugestoßen wäre.
Dereckig und voller Blut schienen sie wohl sehr seltsam auszusehen, denn von einem trümmerfreien Fleck nahe der Mauer blickte ein junges Mädchen interessiert in ihre Richtung, es schien sich um eine Verwundete Kriegerin zu kümmern: "Tom, nimm deinen Bruder und schau mal, ob du dem Mädchen da drüben helfen kannst.", sagte Fis und drehte sich zu dem immer noch sprachlosen Elb um: "Wo kann ich helfen?"
Das Auftauchen der beiden Hobbits hatte Oronêl ein wenig aus dem Konzept gebracht, ebenso wie die offensichtliche Sorge des Zwerges um die beiden. Er warf einen Blick auf die Spur der Orkleichen, die Fis hinterlassen hatte, und erwiderte: "Wir könnten jede Klinge gebrauchen um den Turm - oder das, was davon übrig ist - zu halten."
"Wenn das so ist", meinte der Zwerg und ließ sein Schwert locker in der Hand kreisen, während er mit der anderen den Orkumhang von seinen Schultern löste, "Steht mein Schwert euch natürlich zur Verfügung."
Zu Oronêls Verwunderung kam unter dem Umhang die Tasche, die Irwyne für verloren gehalten hatte, zum Vorschein. "Wo habt ihr das gefunden?", fragte er, und der Zwerg antwortete: "Im Wald, auf einer kleinen Lichtung. Gehört sie euch?"
"So könnte man sagen." Oronêl nahm die Tasche, die Fis ihm zögerlich entgegenstreckte, und fuhr fort: "Wenn ihr kämpfen wollt, geht zu Valandur." Er deutete auf die Stelle, an der der Waldläufer kämpfte, und Gelmir sagte: "Ja, ich komme hier schon zurecht." Fis warf einen kurzen Blick zwischen den Elben hin und her, nickte dann, schulterte sein Schwert und stapfte davon.
Auch Oronêl wandte sich ab, und stieg hinter den beiden jungen Hobbits über die Trümmer, bis er Irwyne erreichte. Das Mädchen hatte noch immer die Augen geschlossen, doch als Oronêl sie ansprach, blickte sie ihn an. Zu seiner Erleichterung war ihr Blick klar, und sie sagte mit einem mühsamen Lächeln: "Es tut fast gar nicht mehr weh." "Das freut mich", meinte Oronêl, und strich ihr eine blonde Strähne aus der Stirn. Dann legte er ihre Tasche neben sie. "Hier. Ich glaube das, gehört dir."
"Meine Tasche!" Irwyne wirkte freudig überrascht, und für einen Augenblick schienen ihre Schmerzen vergessen. "Wo hast du sie gefunden?"
Oronêl schüttelte den Kopf. "Nicht ich, sondern ein Zwerg namens Fis hat sie im Wald gefunden." Er warf einen Blick nach draußen, wo die Orks erneut gegen den Turm vorrückten, und drückte kurz ihre Schulter. "Ich stelle ihn dir später vor, doch jetzt... müssen wir weiter kämpfen."
Fis war dem ausgestreckten Arm des Elben gefolgt und zu einem großen Mann gelangt, der mit vier Orks gleichzeitig kämpfte, der Elb hatte ihn Valandur genannt. Mit wilden Schwerthieben hielt dieser die Orks in Schach, doch Fis konnte erkennen, dass er schon aus mehreren kleinen Wunden blutete. In diesem Moment sprang einer der Orks nach vorne, wild schreiend schwang der das kurze Schwert in seiner Hand, Valandur machte einen Schritt zur Seite und trieb dem Ork seine Klinge in den Rücken. Fis hob die Augenbraue, nicht schlecht für einen Menschen. Plötzlich sah er wie ein hässlicher, kleiner Ork hinter Valandur geschlichen war um ihn von hinten zu attackieren. Fis stürmte mit einem Schrei auf den Ork zu, der blickte sich erschrocken um und vergaß für einen Moment das Schwert in seiner Hand zu benutzen. Das reichte Fis um ihm seine Klinge in den Hals zu stechen, vorbei an der Rüstung und dem zerbeulten Helm. Blut quoll aus dem Mund unter dem Helm hervor als Fis seine Klinge herauszog und den Ork mit einem gezielten Schlag enthauptete. Die anderen beiden Orks drehten sich um und wollten flüchten, doch Fis und Valandur machten kurzen Prozess mit ihnen. Eine kurze Pause entstand und Fis drehte sich zu dem Menschen um: "Du bist einer der Dunedain, hab ich recht?", Fis blickte auf die Orkleichen um sie herum, "Ich habe von euch gehört."
Valandur blickte ihn immer noch verwundert an: "Und wer bist du?", fragte er, während er das Blut von seiner Klinge wischte.
"Ich bin Fis, der Zwerg, stets zu Diensten.", er deutete eine Verbeugung an, dann drehte er sich wieder zu den heranstürmenden Orks.
Fis-Teile by -Mirithil-
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln