@Simbyte: Gute begründete Ansichten, die ich an vielen Stellen teile.
Da ich mehr naturwissenschaftlich als politisch interessiert bin, möchte ich vor allen Dingen zu den Atomkraftwerken was sagen:
Regenerative Energiequellen wie die Windkraft sind noch nicht optimal erforscht. Wenn man also, um die aktuelle Restlaufzeit einzuhalten, stürmisch die Regenerativen hochfährt, hat man vieleicht 80000 neue Windräder mit veralteter Technologie (so viel bräuchte man, um die AKWs auszugleichen - ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass man auch irgendwo Platz für die Dinger braucht, das geeignete Binnenland könnte knapp werden).
Wenn man die Restlaufzeit der AKWs erhöht, entlastet man auch die Forschung an den Regenerativen von dem Zeitdruck, den die aktuelle Restlaufzeit mit sich bringt, wodurch ein massiver Zubau umweltfreundlicher Energiegewinnung geplanter und gesicherter aufgezogen werden kann. Hier muss man also darauf Rücksicht nehmen, wie schnell die Fachleute in Sachen regenerativer Energien vorankommen, um eine sinnvolle Restlaufzeit festzulegen, was eventuell bei der aktuellen nur in unzureichendem Maße gemacht wurde (sie ist eher ein optimistisches politisches Ziel).
Die Erfindung des Jahrtausends, der Stein der Weisen, das Geschenk an die Menschheit schlechthin wäre die friedliche Nutzung der Fusionsenergie, so unglaublich es auch klingt, was sie verspricht. Und das beste ist: Es ist sogar realistisch, anzunehmen, dass sie in gut 50 Jahren verfügbar ist. Ich habe einen Bericht gesehen, demzufolge sich mit einem Fusionskraftwerk (Ob nun Tokamak oder Stellerator sei mal dahin gestellt) eine durchschnittliche europäische Familie ein Jahr lang mit Strom versorgen ließe, unter Aufwand von 2 Litern Meerwasser und einigen hundert Gramm Steinen (woraus man das Lithium gewinnt, dass benötigt wird) als Energieträger. Die entstehende Radioaktivität ist recht kurzlebig und handhabbar, und die Gefahr eines GAUs à la Tschernobyl ist nicht gegeben, weil das Plasma für eine unkontrollierte Kettenreaktion nicht stabil genug ist (im Gegenteil, man muss sich ganz schön Mühe geben, um so ein Plasma aufrechtzuerhalten) und in der Brennkammer nur soviel Brennstoff vorhanden ist, wie just in diesem Moment benötigt wird.
Man darf natürlich nicht zu optimistisch sein, es gibt noch einige große (vor allen Dingen materialwissenschaftlich
e - man braucht ein Material, dass gleichzeitig keine von den am Vorgang beteiligten Elementen wie z.B. Wasserstoff in Form von Tritium durchsickern lässt und dem 100 Mio. Kelvin heißen Plasma, dass trotz Magnetfeld die Wände angreift, lange Zeit standhalten kann) technische Probleme zu bewältigen. Aber dennoch erscheint mir die Fusionsenergie als langfristig zukunftsfähigste Enegieform, da das bentötigte zugängliche Material auf der Erde für Jahrtausende ausreicht. Wenn ich mir vorzustellen wage, was wir alles in mehreren von Energieproblemen unbelasteten JAHRTAUSENDEN erforschen könnten, wird mir schwindelig.^^
Die ganze Menschheit nur Mit Wind und Sonne zu versorgen wird auf jeden Fall schwer

@Karottensaft:
An der Natur soll man nicht rumfuchteln? Wenn du dieser Ansicht bist, solltest du so konsequent wie Tolkien sein, der auch den Benzinmotor für eine böse Erfindung gehalten hat. Um zu verhindern, dass der Mensch an der Natur "rumfuchtelt" bist du viel zu spät geboren! Weiß der Geier, was alles bei einem frisch erfundenem Benzinmotor hätte passieren können, die Leute haben ihn einfach trotzdem gebaut. Gene sind auch nur ein Bestandteil der Natur, nicht heiliger als viele andere Bereiche, in deren Manipulation sich die Menschheit vorgewagt hat. Ich finde, dass daran auch überhaupt nichts schlimmes ist. Wer soll den bitte festlegen, was unantastbare Natur ist? Dass du Genmanipulation verabscheust, kommt doch nur daher, dass es sie früher nicht gab. Blickst du nicht mit Unverständnis auf die Leute zurück, die vor vielen Jahren den Benzinmotor als für die Menschheit lebensbedrohliche und böse Erfindung gehalten haben? Auch das hat man damals als Eingriff in die Natur bezeichnet, die dem Menschen nicht zusteht. Nun stell dir mal einen Menschen vor, der in hundert Jahren geboren wird und in dessen Gesellschaft genetische Manipulation von Nahrungsmitteln, um deren Nutzen für den Menschen zu maximieren, an der Tagesordnung sind. Was wird er von deiner Ansicht halten?
Meiner Meinung nach ist Forschung immer dann gerechtfertigt, wenn man dabei sein Hirn einschaltet und VORSICHTIG ist!
Edit: Zu den christlichen/humanistischen Werten:
Solange meine geliebten Menschenrechte da sind, ist es mir nicht so wichtig, ob sie religiös hergeleitet sind oder atheistisch, nur ich finde eine atheistisch-ethische Herleitung für einen Staat, der nicht expliziet einer bestimmten Religion verschrieben ist, einfach angemessener. Deutschland soll ja kein Christenstaat sein. Das Christentum ist nur eine Option.