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Im Inneren des Erebors

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König Legolas:
Lengas hörte jemand schreien. Schnell drehte er sich um und begab sich zu der Stelle des Schreis hin. Es war Nársim der auf einmal umgekippt ist. Schnell lief Lengas zu ihm hin und fragte:,, Nársim, ist alles Ok? Was ist los“, und fragte einen anderen , was passiert sei. Doch er bekam keine genaue Antworten.,, Henglir, komm schnell, er hat immer noch zu starke Verletzungen“. Als Henglir versucht hatte Nársim zu heilen ,hörte Lengas immer einen Namen, und der war ,,Júnir“.

Nach etwa zehn Minuten, stand Nársim auf ,und redete irgend etwas von Schmieden und Júnir. Lengas fragte:,, Nársim, ist jetzt wieder alles in Ordnung bei dir“. Nársim antwortete , leicht, mit einem Nicken. Danach fragte Lengas:,, Was ist eigentlich los? Wer oder was ist Júnir“, ging aber vorher noch in der Vorratskammer um einen Humpen Bier für seinen Zwergen Freund zu holen. Er war auf dem Weg, doch dann versperrte ein Elb ihm dem Weg.

,, Verzeihung, aber im muss jetzt in die Vorratskammer“, bittete Lengas den Elb, doch der Elb lachte nur und antwortete höhnisch darauf:,, Du willst ein Elb mit Kampffähigkeiten sein. Du bist nichts. Schau dir doch mal deine Verletzungen an, du kannst noch nicht einmal ein Schwert führen, und außerdem sind  deine Schwerter, nichts weiter, als ein paar kleine ,stumpfe Messer. Also kannst du auch nicht vorbei, und schon gar nicht wegen einem Zwerg.

Der andere Elb zog sein Schwert und forderte Lengas auf, mit ihm zu kämpfen.,, Wenn du gewinnst, kannst du an mir vorbei, doch wenn du verlierst, gibst du mir deine Schwerter. Einverstanden?“. Lengas wollte sich nicht mit einem aus seinem Volk anlegen, doch er wollte Nársim helfen, also zog er, mit seiner rechten Hand ein Schwert, und sagte:,, Nun gut, du kannst deinen Kampf haben, doch es ist nur ein Übungskampf mehr nicht“. Doch noch bevor Lengas zu ende reden konnte, stürmte der Elb auf ihn zu.

Geschickt sprang Lengas zurück, und streifte, den anderen Elben am Gesicht. Doch der andere wollte nicht aufgeben und machte einen senkrechten schlag, in Richtung Lengas. Lengas parierte den Angriff, so dass ein lautes klirren entstand. Schon nach einigen Sekunden, richteten sich alle, nach Lengas, um den Kampf zu beobachten. Lengas machte eine Schwertbewegung nach vorne, womit er den Elben entwaffnen konnte, dann schritt Lengas nah an den Elben heran, und richtete seine Klinge auf deren Hals. Der Elb, zitterte am ganzen Körper, sogar so stark, dass andere es sehen konnte.

,,Somit habe ich wohl gewonnen, also lass mich vorbei“, sagte Lengas, angesichts des Sieges. Lengas besorgte sich einen Humpen Bier und ging sofort er konnte zu Nársim.,, Hier, und jetzt erzähl mir doch bitte was, von diesem Júnir.“ Doch die anderen schauten Lengas, immer noch an. Sie waren wohl überrascht, wie stark, schnell und geschickt Lengas war, obwohl er schwer verletzt war.

Rabi:
Wogrin war ein wenig erleichtert auch einmal alleine gelassen zu werden, endlich diese unglaublich schöne Ruhe vor einem riesigen Ansturm auf seine Heimat zu genießen, vielleicht wäre es das letzte Mal das er so einen ruhigen Moment erleben würde, vielleicht würde er nie wieder diese wunderschönen, eingemeißelten Gemälde von alten Schlachten und alten Königen an den steinernen Wänden sehen könnten. Aber vielleicht würde er eines Tages auch selbst auf einer dieser Wände eingemeißelt stehen, vor seinem inneren Auge erblickte der alte Zwerg ein gewaltiges Denkmal von sich selbst auf dem einzig freien Platz auf der Wand. Er hielt seine neue Axt hoch in den Himmel und man konnte gut erkennen dass er gerade irgendetwas Schrie, wahrscheinlich würde er dafür berühmt sein, da sein lauter Schrei den Feinden das Mark in den Knochen erfrieren ließ.

Nach ein paar mal Blitzeln und einem anschließenden kurzen Kopfschüttler wurde Wogrin wieder in die Realität zurückgeschleudert, wahrscheinlich würden sie diese Schlacht verlieren und er würde wohl nie als Kriegsheld seines Volkes auf einer dieser Wände in alle Ewigkeit vermerkt werden. Nach kurzen Überlegungen was diese Sache betraf erhob sich Wogrin von dem steinernen Klotz und wollte gerade noch einmal das riesige Gemälde von ihrem alten König angreifen um diese detailierte und sehr liebevoll eingemeißelte Kunstwerk zu spüren. Doch ehe seine Finger die Wand berührten hörte auch er einen Schrei und drehte sich hastig um, waren die Feinde etwa schon eingefallen? Konnte es sein dass alle die Zwerge einfach nicht sehen konnten dass die Ostlinge bereits vor ihrer Tür standen? Nein das war einfach nicht möglich, man hätte sie sehen oder zumindest hören müssen. Als er dann einen seiner Brüder am Boden liegen sah und etwas weiter weg Lengas, mit dem er gerade zuvor gesprochen hatte, auf ihn zulief wusste er was geschehen war. Narsim hatte irgendeine Art Anfall bekommen und fiel in eine Art Ohnmacht. Der alte Zwerg hatte momentan sowieso nichts mehr zu tun, bevor die Schlacht beginnen würde, und machte sich langsam auf den Weg zu den beiden, noch bevor er dort angekommen war konnte er noch einmal den geschickten Elben in einem Zweikampf mit einem etwas arroganten Elben sehen, den er schließlich mit wenigen Hieben zeigte, wer hier der Stärkere ist.

Endlich angekommen bei den Beiden war Narsim bereits wieder aus seiner Art Koma aufgewacht und war wieder bereit ein paar vernünftige Worte über seine Lippen zu bringen, denn auch Wogrin hatte nicht überhört was für einen Namen er die ganze Zeit vor sich hin gebrabbelt hatte und war nun auch neugierig eine Antwort auf die Frage des Elben zu hören. Da Wogrin sich von hinten näherte bemerkte Narsim nichts von seiner Anwesenheit, denn auch Lengas war allem Anschein nach zu sehr auf den jüngeren Zwergen vor sich konzentriert dass er nicht bemerkte dass Wogrin bei ihnen dabei stand.

CrystalPhoenix:
Carracáins Start:

Carracáin trat aus dem Schatten einer Felswand hervor.
Erebor.
Vor ihm erhob sich der riesige Berg der Zwerge, ein Bollwerk, das über Jahrhunderte das zwergische Volk in sich geborgen hatte. Majestätisch wuchs er wie eine gigantische Festung aus dem Felsboden, reckte sich gierig zum Himmel empor und verschlang ihn fast, mit seinen schwarzen, schroffen Klippen, die zu den Sternen strebten, höher, als je ein Wesen gestiegen war.
Carracáins Sichtfeld war komplett ausgefüllt von dem monströsen Bergabhang, und an dem Fuße des Berges brannten zahlreiche Lagerfeuer. Es schien, als würden sie an dem Berg heraufkletterm, wie glühende Schlingpflanzen.
Mutig machte Carracáin noch einen Schritt, dann noch einen und noch einen. Er stand jetzt auf dem kiesigen Weg, der geradewegs zum Erebor führte.
Er blickte zurück.
Hinter ihm lag sein bisheriges Leben. Seine Kindheit, sein erster Mord, sein erstes Schwert... Und vor ihm lag eine ungewisse Zukunft. Krieg überschattete das Land, alle waffenfähigen Männer marschierten bereits gegen den Feind, nur er, ein kleiner, unbedeutender Elbenschmied, nur er stand hier vor dem Erebor, bereit, seine Dienste dem Guten zur Verfügung zu stellen.
Na dann los.

Die Lagerfeuer entpuppten sich rasch als  die Niederlassungen der Flüchtlinge und der Soldaten, die aus Thal gekommen waren, als sie es schon verloren sahen.
Vorsichtig machte Carracáin sein eigenes Feuer, setzte sich daran, und holte ein paar Beeren aus seinem Rucksack. Missmutig stopfte er sie sich in den Mund.
Meine Ankunft hatte ich mir glorreicher vorgestellt...

Er hörte neben sich ein Scharren, dann ein Stöhnen, als sich ein mit einer Lederhose bekleideter Hintern  auf den Steinboden fallen ließ.
„Junge Junge, was ziehst du denn für ein Gesicht! Warum bist du nicht in Thal geblieben, da hättest du die Ostlinge mit deiner Schnute verscheuchen können!“
Carracáin blickte finster auf. Sowas fanden Menschen wohl lustig. Er sah darin irgendwie nichts, worüber man lachen sollte. Der Mann ihm gegenüber anscheinend schon. Der grinste nämlich breit.

„Was willst du?“
„Hui, was für eine leidenschaftliche Begrüßung! Du wirst doch ein paar alten, stinkigen Käsefüßen nicht die Wärme deines Feuerchens verwehren oder?“
Carracáin schaute weg.
Nach einer Weile eisigen Schweigens sagte er dann: „Ich komme übrigens nicht aus Thal. Ich bin aus dem Düsterwaldgebirge. Ich meide die Leute, deshalb verzeih, dass ich in dieser Nacht kein guter Gesellschafter bin.“
„Du bist aus dem Düsterwald? Hey, dann bist du ein Elb oder? Klasse, sowas haben wir hier gebraucht! Ihr könnt doch so verdammt gut kämpfen!“ Der Mann neben ihm setzte sich auf, und bevor Carracáin ihn daran hindern konnte, stieß dieser einen schrillen Pfiff aus und schrie zu einem anderen Lagerfeuer hinüber: „Jungs! Kommt mal rüber! Hier ist ein Elb!“
Carracáin stöhnte innerlich.
Menschen sind immer gleich so laut.

Eine Meute von Jungen Männern kam herbei, die der Mann (der sich übrigens als ein alter Veteran entpuppte) als seinen Trupp, die „Eisernen Herzen“ vorstellte. Was für ein blöder Name.
Sie hatten noch nie einen richtigen Elben gesehen, und betasteten staunend  seine Haut und seine schwarzen Haare. Einer fragte schüchtern:
„Herr Elb“ Naja, das ist auf jeden Fall höflicher als dein Vorgesetzter, „Was führt sie zum Erebor? Ich habe Geschichten gehört, dass man einen Elben im Schwertkampf kaum schlagen kann....“ Man merkte wie er sich bei seiner eigentlichen Frage wand, „und da wollte ich fragen... sind sie hier um uns zu beschützen und das Böse aus dem Nordosten zu vertreiben?“
Oh ja klasse. Sie denken, ich wäre ein Halbgott des ersten Zeitalters. Das macht die Sache ja wesentlich einfacher.
Genervt verdrehte Carracáin sein Auge. Wie sie ihn mit großen Augen anstarrte... Es tat ihm fast leid, ihnen die Wahrheit zu sagen.
„Hört zu...“
„Oh, entschuldigt, wenn meine Männer ihnen zu aufdringlich sind, Herr Elb!“, fuhr der Veteran dazwischen und schaute den Fragesteller böse an. „Das wird nicht nochmal vorkommen, ich versichere es ihnen!“
„Nein nein, lasst ihn ruhig. Ich bin sicher, die Frage brannte ihnen auch auf der Zunge, mein Herr.“
Der Junge, der die Frage gestellt hatte gefiel ihm. Er selbst hätte sich sowas wahrscheinlich nie getraut.
„Aber ich muss euch sagen... ich kann nicht kämpfen.“
Belustigt beobachtete Carracáin die Gesichter der Jünglinge. Einem von ihnen war die Kinnlade heruntergeklappt, und dieser bemühte sich jetzt die Bewegung mit einem Gähnen zu kaschieren.
Menschen sind so einfach gestrickt. Wäre ich ein Mensch gewesen, dann wäre meine Mutter wahrscheinlich nie durch irgendwelche Intrigen ums Leben gekommen.

„Ich... verstehe nicht, Herr Elb. Ihr meint damit sicher, dass ihr nicht so gut wie die anderen Elben kämpfen könnt, oder?“
„Nein, ich meine damit, dass ich absolut nicht kämpfen kann.“ Die Worte kamen ihm erstaunlich leicht über die Lippen, aber sofort merkte Carracáin, dass er die Menschen damit dermaßen vor den Kopf gestoßen hatte, dass er es auch schon wieder bereute, sie eingeweiht zu haben.

„Aber.... Aber, was.... was tun sie denn dann hier?!“

Ein Mann hatte das ausgesprochen, was anscheinend in den Köpfen Aller herumgeschwirrt war.
„Ich bin geflohen.... nichts weiter. Und da ich Schmied bin, werde ich hier Arbeit suchen.“
Unglauben spiegelte sich in den Gesichtern der Leute. Sie konnten es offensichtlich nicht fassen, dass eine Sagengestalt wie ein Elb, etwas so banales suchte wie Arbeit bei einem Schmied.
„Ihr... Ihr schmiedet also.“
Der Veteran leckte sich über seine trockenen Lippen. „Und was.... schmiedet ihr so?“

Carracáin musste grinsen. Der hatte ja erstaunlich schnell seine Fassung wiedergewonnen. Carracáin hatte jetzt genug Gelegenheit gehabt, Menschen zu beobachten, um festzustellen, dass dieser alte Mann tatsächlich versuchte, Konversation zu machen. Immer noch grinsend schlug er seinen Mantel beiseite und zog Crólair blank.
„So etwas.“

Ein Raunen ging durch die Soldaten, als sie das im Feuer schimmernde Schwert erblickten.  Carracáin vermutete, dass er für sie jetzt doch wieder jene Märchengestalt war, denn von so ein Schwert hatten sie in ihrem Leben wahrscheinlich noch nicht einmal zu träumen gewagt.
„Ah... So etwas also.“ Stammelte der Veteran in seine schmutzigen Bartstoppeln. Wieder leckte er sich über die Lippen.
Warum macht er das?
Es befriedigte Carracáin zwar, wie die Soldaten von seinem Meisterwerk beeindruckt waren, aber ihm gefiel de Ausdruck, der in die Augen Mancher trat, gar nicht.

Es war das Funkeln der Gier.

CrystalPhoenix:
Carracáin wachte mit dem Gesicht im Matsch auf.

Erstmal blieb er liegen, neben ihm sah er seine Stiefel.
Meine Stiefel?
Ächzend zog er sich an einem Holzpflock hoch.  Dieser stand in einer langen Pflockreihe, die sich den Bergabhang hochzog, aber Carracáin registrierte dies kaum.

Was ist los?

Er richtete sich auf, mit nackten Füße im Dreck stehend. Das Licht war unwirklich grau-gelb, und stach ihm in sein eines Auge.
Bei dem Versuch, in seine Stiefel zu steigen, griff er ins Leere.
Verdutzt hockte er sich hin.
Noch einmal griff er nach dem Stiefel, und wieder schloss sich seine Hand um Luft. Dabei sah er den Stiefel doch genau vor sich!
Er ließ es bleiben, und wankte, besiegt von einem dreckigen Stiefelpaar, barfuß durch das Flüchtlingslager.
Bei dem ersten Mann, den er traf, blieb er stehen.
„Wasob... Was... Wie...“
Die Worte wanden sich um seine Zunge herum, blieben ihm im Hals stecken, und blubberten dann unkontrolliert aus ihm heraus
„Was...iis. Wasis hier... hieer los hm?“
Der Mann schaute ihn schräg an.
„Wass...waas habtat...hab ihr geemacht?“
Kopfschüttelnd wollte sein Gegenüber schon weitergehen, aber Carracáin riss ihn an der Schulter zurück. Langsam bekam er Angst. Was war in dieser Nacht geschehen?
„Geh weg du Trunkenbold! Schlaf irgendwo deinen Rausch aus, aber meine Schulter ist sicher nicht der richtige Platz dafür!“, herrschte ihn der Mann an, schüttelte Carracáins schlaffe Hand von der Schulter und hastete davon.
Benommen blieb Carracáin stehen. Er war betrunken. Betrunken.
300 Jahre hatte er nichts anderes als Wasser (und Blut, aber das ist eine andere Geschichte, die noch immer ihren Schandfleck auf Carracáins Seele brennt) getrunken, und jetzt, heute, hatte er sich dem Suff ergeben.
Er vergrub sein Gesicht in den Händen und sackte auf die Knie.
Was ist aus mir geworden?! WAS?!
Er weinte bitterlich, schaukelte sich hin und her, und fühlte sich verloren. Dann schlief er wieder ein.

Ein Kalter Guss Wasser holte ihn in die Wirklichkeit zurück.
Wieder lag Carracáin im Matsch, aber diesmal standen Menschen um ihn herum und blickten erschüttert auf ihn herab.
Schnell stand er auf. Ein Mann, groß wie ein Bär (und ebenso behaart) trat auf Carracáin zu.
Carracáins Gedanken waren klar.
Der Nebel in seinem Kopf hatte sich gelichtet.

„Na, von den Toten erwacht, Junger Mann?“ röhrte der Hüne, und schüttelte grinsend Carracáins Hand. „Ist mir eine Ehre, Herr!“
Verwirrt schaute Carracáin auf seine Hand, dann in das Gesicht des Mannes.
„Wer seid ihr? Kennt ihr mich?“
Der riesige Kerl lachte schallend, und fuhr dann strahlend fort: „Ihr wart es, der meine Tochter vor diesem... Manfred oder wie er hieß beschützt habt! Ich und meine Familie sind euch so dankbar, ihr könnt gar nicht glauben, wie viel Glück wir euch gewünscht haben, als ihr zur Tür hinaus seid!“
Mit großen Augen schaute Carracáin sich um. Das waren die Leute aus dem Gasthaus! Erleichtert entspannte er seine gestraffte Haltung.
Das waren Freunde.
„Ich... freue mich sehr, dass ihr... heil angekommen seid.“, begann er verlegen, „Aber das... das hätte doch jeder getan!“
„Nein.“ Die Züge seines Gegenüber wurde hart. „Keiner hätte das getan. Wie ihr gesehen habt.“
„Oh... ja... dann. Ich weiß jetzt gar nicht was ich sagen soll. Wie lange... liege ich denn hier schon so herum?“
Jetzt entspannte sich das Gesicht des Mannes wieder. „Mein Herr, ihr habt euch die letzten zwei Tage nicht bewegt. Wir dachten ihr wärt tot, und wollten euch schon begraben, aber dann merkte ich, dass ihr noch warm wart. Entschuldigt, wir.. haben es nicht für möglich gehalten, dass einer wie ihr betrunken im Matsch liegt. Freiwillig.“
Zwei Tage. Zwei ganze Tage.
„Nun, ich hielt das auch für unmöglich“ Carracáin versuchte zu grinsen. „Aber ich muss jetzt auch mal wieder! Vielleicht sehen wir uns ja noch einmal!“
„Das hoffe ich! Und... ich wünsche euch viel Glück!“
Gerade als Carracáin ansetzte, zu seinem Lager zurück zu trotten, hörte er hinter sich einen erstickten Schrei.
Erschrocken drehte er sich um.
Yolanda stürmte auf ihn zu.

Mit tränenüberströmtem Gesicht schlang sie die Arme um ihn, und presste ihren Kopf auf seine Schulter.
„Ich... du... Danke! Danke, danke, danke! Du... du hast mich gerettet!“, schluchzte es an seinem Ohr. Völlig überrascht stand Carracáin da, alle Blicke ruhten auf ihm. Schon wollte er das Mädchen, das sich da an seiner Schulter ausweinte, von sich schieben, aber er konnte es nicht.
Er schaute zu ihrem Vater, und dann.... gab er seinem Herzen nach, und schloss Yolanda in seine Arme.
So stand er da, und die Zeit schien stillzustehen. Er begann, mit seiner rechten Hand beruhigend durch ihr Haar zu streichen, beruhigend auf sie einzuflüstern, und ganz allmählich verebbte der Tränenstrom an seiner Schulter.
Dann, ganz langsam, wandte sie ihm ihren Kopf zu.
Ihre smaragdgrünen Augen schillerten, und er hatte schon Angst, dass sie gleich wieder anfangen würde zu weinen, und ihr schönes Antlitz wieder von ihm abwandte.
Doch sie näherte sich seinem Gesicht, schloss die Augen, und öffnete langsam ihren Mund. Carracáin konnte ihren heißen Atem ganz dich vor sich spüren, fühlte seine Finger durch ihre Haar gleiten, und schloss automatisch auch die Augen.
Sanft berührten sich ihre Lippen.


Carracáin saß wieder an seinem Feuer.
Er starrte hinein, aber vor seinem inneren Auge sah er immer wieder Yolanda, fühlte immer wieder ihre weichen Lippen auf seinen, und ihm wurde heiß und kalt dabei. Sein Herz schlug viel zu schnell, denn er war so glücklich wie lange nicht mehr.
Er wusste noch genau wie seine Mutter das genannt hatte:
Liebe.

Ich bin verliebt? Ja? Bin ich das? Carracáin horchte in sich hinein. Diese Berührung war etwas gewesen, das er 300 Jahre nicht erlebt hatte. Was für ein Ort. Innerhalb von zwei Tagen habe ich mich verliebt und mich betrunken.

Es wurde Zeit, nach Thal zu gehen. Er hatte von einigen Flüchtlingen gehört, dass dort gerade eine Schlacht tobte, und gute Waffen dort sicherlich reißenden Absatz finden würden. Gute Waffen hab ich ja. Er schmunzelte und griff nach Crólair.
Doch Crólair war weg.

Bombadil, Tom:
Nársim hatte sich endlich wieder gefangen. Ich denke, ihm kann ich´s erzählen, dieser Wogrin weiß es ja auch schon
Und so erzählte Nársim Lengas, seine Geschichte, soweit er konnte oder wollte; er erzählte von seiner Vergangenheit, dass er damals ein guter Schmied war, er erzählte von Júnir, seinm ehemaligen Freund aus Thal, dem er ein besonders gutes Stück Stahl aus einem Geheimversteck in der Schmiede seines Vaters gegeben hatte, um ihm aus der Patsche zu helfen; und er erzählte davon, das Júnir ihn einige Nächte darauf dieses Versteck mit Oslingen augeraubt und ihn mit dem Schwert, das er aus SEINEM Stahl geschmiedet hatte, niederstrecken wollte.
"Und dass alles macht mich immer noch total fertig, wenn ich daran denke...", murmelte er. "Sag mit", fragte Lengas,"was ist aus dem Schwert geworden" Mit einem Mal funkelte es in Nársims Augen, und mit einem mal stand er auf und zog ruckartig sein Schwert:"Hier ist es! Und mit diesem Schwert werde ich entweder Júnir den Kopf abschlagen oder für jeden gestohlenen Stahlbarren zehn Ostlinge Metzeln, bevor ich wieder mit einer anderen Waffe kämpfen werde! Und deshalb habe ich in den letzten Fünfzehn Jahren die gleiche Zeit, die ich damals aufs... schmieden... gegeben habe für den Schwertkampf verwendet." Lengas sah ihn erstaunt an, und jetzt merkte er, das auch Wogrin in der Nähe stand und anscheinund zugehört hatte.

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