Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Erebor
Im Inneren des Erebors
Farodin:
Carracáin stieß die Metallplatte achtlos bei Seite und betrachtete das Schwert erneut. Man konnte ihm seine Begeisterung wahrlich ansehen, sein Auge schien zu leuchten und er fuhr immer wieder über das Schwert, als könne er allein durch die Berührung sehen, woraus es bestand, welche Eigenschaften es besaß und was auch immer für ihn als Schmied sonst noch wichtig war.
"Sagt mir, wie habt ihr es als Elb geschafft, einer der Zehn zu werden? Meines Wissens ist es schon für die Zwerge nicht einfach, sich einen Namen zu machen und so gut zu werden, als dass man ihnen einen dieser hohen Positionen zuweist."
"Einer der Zehn". Er weiß bescheid. blitzte es in Carracáins Kopf auf.
"Also, ich hab vor wenigen Tagen vorgesprochen, als Schmied aufgenommen zu werden, weil die Zwerge ja die besten Schmiede sind und als ich meine Werke vorgezeigt hatte, wurde mein Vorgänger durch mich ersetzt."
Alvias Verwunderung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Wenige Tage.
Carracáin lachte. "Ich weiß, bemerkenswert, oder?"
"Ich habe einiges aufgeschnappt, was eure Fähigkeiten als Schmied betrifft. Doch, erzählt mir, wie kommt es, dass ich vorher noch nichts von euch gehört habe?"
Der Blick des schwarzhaarigen Elben veränderte sich, es sah aus, als würde er durch Alvias hindurch blicken, in eine andere Welt starren und Fetzen der Vergangenheit an ihm vorbeiziehen sehen.
Als er nicht direkt auf Alvias Frage reagierte, sondern stumm auf seinem Schemel sitzen blieb, hakte der andere erneut nach.
Es schien, als würde Carracáin plötzlich aus dem Reich der Erinnerungen aufwachen, orientierungslos schaute er sich um, erkannte seinen Gegenüber und antwortete stockend:
"Das würde ein Bisschen zu lange dauern, dreihundert Jahre Lebensgeschichte zu erzählen. Belassen wir es dabei, dass ich diese Zeit an einem Ort verbracht hab, wo man es nicht bemerkt, wenn sich die Welt verändert."
Ich kenn ihn zehn Minuten und er muss meine Lebensgeschichte ja noch nicht in jeder Einzelheit kennen.
Alvias hob eine Augenbraue, erwiderte aber nichts.
"Doch sag mal, wo hast du deine Rüstung eigentlich her? Ein gewöhnlicher Dorfschmied kann sowas bestimmt nich."
Alvias Züge verhärteten sich.
"Sagen wir, sie stammt von einem guten Freund, der vor längerer Zeit an eurer Stelle auf diesem Plateau arbeitete."
"Ein Zwerg?", fragt Carracáin ungläubig.
"Ja, ungewöhnlich, nicht wahr?"
"Genauso ungewöhnlich wie meine Anstellung hier. Also tragt ihr eine Zwergenrüstung mit euch herum?"
"Allerdings. Und es ist zudem eine sehr gute Rüstung, sie hat mich noch nie enttäuscht oder mich im Stich gelassen. Und obwohl die Zwerge so stur und nachtragend sind, verstehe ich mich eigentlich ganz gut mit ihnen, nur sie sich nicht mit mir", erwiderte Alvias mit seinem charakteristischen Lächeln.
"Ich habs schon bemerkt. Die Szene am Eingang war ja nicht zu überhören."
Alvias musste sich ein Grinsen verkneifen. "Das war noch harmlos. Die Zwerge können noch viel schlimmer reagieren. Da kann auch mal ein Bierkrug fliegen."
"Erinner mich bloß nich an Bier. Das letzte mal, als ich das Zeug getrunken hab, wachte ich zwei Tage später neben meinen Stiefeln auf und bekam sie nicht mehr an."
"Ihr vertragt nicht soviel?", schmunzelte Alvias. "Eigentlich müssten sie im ganzen Erebor über euch spotten."
Carracáin überging den sarkastischen Seitenhieb geflissentlich und wechselte das Thema:
"Diese Rüstung die du anhast: Nur ausbeulen oder darf´s sonst noch was sein?"
"Wenn ihr schon dabei seid und nichts dagegen habt, hätte ich gegen Einfetten nichts einzuwenden."
"Gut, aber ich könnte sie auch verbessern."
Dieses Wort machte Alvias hellhörig. Wieder ernst, erwiderte er: "Inwiefern verbessern?"
Mit fachmännischer Miene strich er über die silbrigen Flanken des Harnischs. "Zwerge vernachlässigen oft die Seiten der Rüstung, schließlich werden sie dort selten wegen ihrer Größe getroffen. Du bist doch recht groß und ein Treffer an dieser Stelle wäre vernichtend. Im Augenblick ist das Metall dort zu weich und ein Schwert würde das Metall noch stark eindellen und dich im Kampf behindern. Ich allerdings könnte die Rüstung ausreichend härten. Außerdem ist mir bei deinem Auftritt hier dein schöner blauer Umhang aufgefallen, ein leichter Farbstich würde sich damit perfekt ergänzen."
"Das Härten nehme ich dankend an, doch seid gewiss, der Rest gefällt mir so wie er ist."
Was für ein Wunder, wo ich das Ding selbst entworfen hab
"Nimm dich in Acht, so ein Angebot mach ich nicht jedem. Aber ich habe gehört, ein Krieger muss sich in seiner Rüstung wohl fühlen. Ich selbst habe damit zwar keine Erfahrung, aber..."
"Ihr habt noch nie in eurem Leben gekämpft? Das verwundert mich in diesen Zeiten."
"Also ich war einmal ein Kämpfer ohne Waffen, aber das ist zu lange her."
"Wie könnt ihr dann wissen, dass eure Waffen so gut sind, wie ihr behauptet?"
"Eine Waffe wird durch den gut, der sie führt."
"Eine kluge Antwort, für jemanden, der dreihundert Jahre lang in Abgeschiedenheit gelebt hat."
"Ebenso lange hatte ich Zeit, in der ich nachdenken konnte."
CrystalPhoenix:
Carracáin fuhr sich mit seinem Handrücken über den Mund, knallte seinen Bierhumpen wieder auf den Marmortisch an dem er saß, und rief dem Zwergenkoch, der schwitzend hinter seiner Theke herumfuhrwerkte, zu:
„Wirt! Ich hätte gerne noch so einen Tropfen! Aber ein bisschen bitterer ja? Das Zeug ist ja pappsüß!“
Dann grinste er Alvias an, der ihm gegenüber saß. Mit geröteten Wangen machte er den Mund auf... und dann wieder zu. Sie hatten schon so viel gesagt in den letzten Stunden. Am Anfang war Carracáin ja doch sehr vorsichtig gewesen, als Alvias ihn in eine Kneipe einlud, aber das Bier war gut und das Gespräch mit ihm war herrlich.
Keuchend eilte der Wirt mit einem neuen Humpen heran. Er war ganz schön beschäftigt, dafür, dass in seinem Gasthaus gerade mal zwei Gäste saßen.
Doch Elben vertrugen viel, so hatte ihm Alvias das auf jeden Fall zugesichert. Sein Ausfall im Flüchtlingslager sei auf die vorhergehende, jahrhundertlange Abstinenz zurückzuführen.
Auf jeden Fall mochte Carracáin Bier. Das hier war sein sechster Becher, Alvias hatte schon mehr als ein Dutzend Male seinen Humpen nachfüllen lassen.
„Für euch auch noch etwas, Herr Elb?“, fragt der Wirt hoffnungsvoll. Wobei er nicht hoffte, dass der Elb noch einen Becher nähme, nein, er hoffte wohl, dass dieses Elbenpack endlich seine Gaststätte verließ. Schließlich bekam Carracáin auch Kost und Logis (wozu „Bier“ wohl zur Genüge zählte) von dem Fürsten bezahlt.
Und Alvias war natürlich Carracáins Gast.
Es ärgerte Carracáin zwar, dass Alvias noch nicht den Hauch eines Lallens zeigte, aber er selbst war ja auch noch Einsteiger. Alvias erklärte ihm auch den Grund für das „Training“:
„Pass auf, Carracáin, ich kenne die Züge der Zwerge. Und wenn sie nicht offen gegen dich vorgehen dürfen, werden sie versuchen, deine Position zu untergraben. Ein zwergischer Schmied würde dich skrupellos unter den Tisch saufen, und unter 20 Bechern kommst du von einem zwergischen Fest nicht fort. Außerdem möchtest du doch in Topform sein, wenn wir den Sieg feiern oder?“, und dabei hatte er ihm kumpelhaft auf die Schulter geschlagen.
Ja, kumpelhaft war das richtige Wort. Alvias war ihm sehr sympathisch, unter dem Einfluss von Alkohol legte er auch viele Züge seines aristokratischen Getue ab, was bisher zwischen den Beiden gestanden hatte.
Im Gegenzug hatte Carracáin Alvias nun doch seine Geschichte erzählt, wie er in den Höhlen gelebt hatte, und wie er Tag für Tag die an den Feuern seiner Schmelzöfen stand.
Auch seine Episode aus dem Flüchtlingslager erzählte er, nur Yolanda blendete er aus. Die Tinte, mit der dieses Kapitel in sein Lebensbuch geschrieben worden war, war noch nicht getrocknet, die Wunden, die ihr Tod geschlagen hatte, waren noch nicht verheilt.
Tatsächlich hatte Alvias von einer Leiche im Flüchtlingslager erzählt, wie er von der aufgebrachten Meute fast erschlagen worden wäre, weil sie ihn für einen Elb, für den Mörder hielt.
Aber es war wohl nur ein Zufall, dass mehrere Elben im Flüchtlingslager waren, und einer davon ein Mädchen um die Ecke gebracht hatte.
Nur ein Zufall...
Nach ein paar Bechern und ein paar Geschichten mehr, schlug Carracáin vor, mal wieder aufzubrechen. Die Gaststätte war sehr gemütlich, ein wahres Juwel im Erebor. Es war eine Höhle, deren Wände ganz mit weißem Marmor verkleidet waren. Ein riesiges Loch war in die Wand gehauen, und das ein spiegelglatter, handbreitendicker Bergkristall eingelassen war.
So hatte man einen wunderbaren Blick über die Schmiedehalle, in der Carracáin arbeitete, ohne von dem Lärm und dem Gestank beeinträchtigt zu werden.
Vor diesem Aublick saßen die beiden Elben gerade, und erhoben sich jetzt von ihren kunstvoll gearbeiteten Steinbänken, die wie in Stein erstarrte Wellen, aus dem Boden schlagend und durch den Raum rollend, aussahen.
„´s wird Zeit, Alvias, dass ich mich mal deiner Rüstung zuwende. So kannst du ja nicht herumlaufen!“, und ein geheimnisvolles Lächeln legte sich auf die Lippen des Elbs, der sich wiederstandslos aus dem Lokal treiben ließ.
Doch Carracáin ließ dem Wirt noch einen kleinen, blauen Diamanten als Trinkgeld da. Er ahnte, dass er hier noch des Öfteren vorbeischauen würde, und er wollte sich gut mit dem Schmied stellen, der einen halben Tag lang Elben bedient, und keinen roten Heller damit verdient hatte.
Farodin:
In der Halle der Schmiede angekommen, stiefelten die beiden auf das Plateau Carracáins zu, bis ihnen ein rothaariger Zwerg mit einem langen, zu acht Zöpfen gedrehten Bart und einer alten Kampfrüstung in den Weg trat.
Die beiden blieben stehen, unverwandt starrte sie der Zwerg an.
„Ihr seid Elben.“, dieser Satz war eine Aussage, eine Feststellung, keine Frage.
Alvias trat einen Schritt nach vorn, und schaute auf den Zwerg herab. Elegant stricht er sich die Haare hinter sein rechtes Ohr, und man konnte die leicht spitz zulaufende Ohrmuschel erkennen, die ähnlich wie ein Blatt geformt war.
„Ja.“
„Was macht ihr dann hier?
Nun war es an Carracáin, nach vorne zu treten.
„Ich schmiede. Für ihn.“
Zu Carracáins Überraschung spuckte der Zwerg vor ihnen aus.
„Was er hier macht? Schmieden? Du hast hier noch keinen einzigen Hammerschlag getan, Elb! Du hast dich nur mit deinem Kumpel besoffen, und trotzdem beanspruchst du den Titel „Einer der Zehn“!“ Mit diesen Worten wandte er sich zu der Zwergenmenge, die sich um den Schauplatz gebildet hatte. „Dieser... „Schmied“ wie er sich nennt ist den Hallen eines Zwergs nicht würdig! Er wird noch mehr Gesocks wie dieses anziehen“, dabei deutete er auf Alvias, „und sich hier einnisten wie die Made im Speck!“
Stille.
Carracáin wollte gerade wutentbrannt auf die schamlosen Verleumdungen des Rothaarigen antworten, als Alvias das Wort ergriff. Seine Miene war starr, doch seine Augen hätten ebenso gut Schwerter sein können. Mit kalten Blicken bedachte er jeden, der bei der Rede des Zwergs gejohlt hatte, dann wandte er sich wieder dem Zwerg zu. Seine Worte waren kalt wie Eis.
„Wäre Dwilmo jetzt hier, du wärest tot. Dein Glück, dass es unter meiner Würde ist, Käfer zu zertreten, ich habe wirklich Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel meine Rüstung ausbessern lassen, die Dwilmo mir einst anfertigte.“
Bei Dwilmos Namen zuckte der Wortführer zusammen, schon wollte er etwas entgegnen, doch Alvias schnitt ihm harsch das Wort ab: „Und pass auf, wen du hier Gesocks nennst! Ich sehe in dir nicht mehr als einen Bart, der sich in seiner Schmiede verkriecht, während da draußen Blut vergossen wird! Ich war es, der Dwilmo die Augen schloss, als er auf dem Schlachtfeld verendete, nicht du, der du mich Gesocks schimpfst!“
Die letzten Worte waren wie Faustschläge in das Gesicht des Zwergs, und der Elb stand drohend über ihm.
Kommentarlos teilte die Menge sich. Alvias schob den kleinen Mann einfach beiseite, und ging dann erhobenen Hauptes weiter zur Schmiede. Carracáin beeilte sich, Schritt zu halten, und hastete hinter ihm her. „Siehst du“, flüsterte Alvias Carracáin zu, „das war der erste Vorstoß. Sie wollten dich schon diskreditieren.“ „Ich habs gemerkt, Alvias,“, antwortete Carracáin und verdrehte die Augen.
„Moment!“, schallte es hinter ihnen. Der rotbärtige Zwerg stand noch immer dort, und fing jetzt an zu brüllen: „Und was ist mit dem ach so talentierten Schmied? Ich habe von seinen vielgerühmten Fähigkeiten bisher nur das Platte-Angucken-Platte-Wenden Talent Wahrnehmen können!“
Jetzt wurde es Carracáin aber zu viel! Er drehte sich abrupt um, und steuerte gemessenen Schrittes auf den Zweifler zu.
„Nun, Herr Zwerg,“ sein Auge verengte sich, „richtige Schmiede sind auch nicht nach einem Tag fertig. Ich wage ja garnicht zu fragen, wie lange ihr für euren Schrotthaufen da auf eurer Brust gebraucht habt, aber viel ist anscheinend nicht rausgekommen. Ein Schmied kennt sein Material, und weiß genau wie er es formen muss. Ich gehe einfach mal davon aus, dass sich der fabelhafte Zwergenschmied einfach eine Metallplatte nahm, und auf hier herumgehämmert hat. Nach ein, zwei Stunden war er dann auch schon fertig, vielleicht haltet ihr das ja für viel. Das Ergebnis spricht ja für sich.“
Das vor Wut rot angelaufene Gesicht konnte man kaum mehr vom Bart unterscheiden als er zurück keifen wollte, doch Carracáin unterbrach ihn, bevor er angefangen hatte.
„Spars dir, kleiner Mann. Lass mich in Ruhe, sonst kommt mein Freund vielleicht doch in Versuchung, den Laden hier von Ungeziefer zu befreien.“
CrystalPhoenix:
Fünf Minuten später saßen die beiden Elben auf ihrer Plattform. Sie waren beide total aufgeputscht, und ein anständiges Gespräch war momentan nicht möglich. Alvias löste die Situation auf seine Art, und zog einen silbernen Flachmann aus seinem Bündel. Nach einem kräftigen Zug reichte er das Ding an Carracáin weiter, der es dem Elben gleichtat. Das Zeug brannte zwar in der Kehle, aber nach ein paar Augenblicken stellte sich Gelassenheit bei Carracáin ein. Alvias ging es genauso.
Nachdem sie beide den Blick über die monströse Schmiede hatten schweifen lassen, erhoben sie sich von ihren Schemeln. Carracáin begann, die einzelnen Rüstplatten von Alvias abzuschnüren, und auf seinem riesigen Tisch, der aus einer puren Felsplatte bestand, sortiert hinzulegen. Als letztes nahm er dem Elben den Harnisch ab, und an der Innenseite konnte man die Dellen wirklich ziemlich gut erkennen.
„Die müssen doch die ganze Zeit gedrückt haben?!“, und Carracáin schaute Alvias bei diesen Worten kritisch an. „Ach, solche Quetschungen sind das harmloseste, was dir von einer Begegnung mit Ostlingen bleibt. In der Schlacht habe ich Menschen gesehen, die an mir vorbei torkelten während ein gesamter Speerschaft in ihrem Kopf steckte. Manchen waren auch schon die Schädelknochen gebrochen, und das Innere ihres Kopfes quoll nach außen. Dagegen nehmen sich diese Dellen eher harmlos aus, oder?“
Vor dem inneren Auge Carracáins liefen diese Horrorszenen ab, und er schob sie schnell aus seinem Kopf. „Ja... doch eher harmlos.“
Und endlich tat Carracáin das, was er hier schon die ganze Zeit hatte tun wollen. Er konnte schmieden! Zwar nicht an einer eigenen Rüstung, auch war sie schon fertig und musste nur ausgebessert werden, aber er konnte jetzt endlich das tun, weshalb er hier in die Halle gekommen war.
In mühevoller Kleinarbeit besserte er die verbeulten und zerkratzten Stellen aus, doch er versank ganz und gar in seinem Tun. Alvias machte sich in der Zeit, in der Carracáin arbeitete, ebenfalls nützlich, er fing jetzt schon einmal an, die Plattform zu gestalten. Carracáin wusste zwar nicht wie Alvias das machte, aber er kam regelmäßig, und hatte etwas neues unterm Arm, das er unter großem Gepolter zum Plateau brachte. Manche Zwerge halfen ihm sogar beim Bau.
Als Carracáin fertig mit dem Ausbessern der lädierten Rüstung war, sah die blanke Felsplattform schon ein wenig angenehmer aus. Stühle statt Schemel, und Kerzen statt offenem Feuer. Letztere hatten die Zwerge geschmackvoll verstärkt: Ihr Licht fing sich in einem mannshohen Bergkristall, der von Amethyststreifen durchzogen war. Das goldene Licht bekam so tiefe, violette Reflexionen, die, aufgrund des Flackerns der Kerzen, einem ständigen Wechsel unterworfen waren.
Carracáin gefiel diese Idee, sie erinnerte ihn auch stark an die Minen, wo selbst ein einzelner Lichtstrahl tausendfach gebrochen und verstärkt worden war.
Jetzt begann er mit der Verbesserung, der Rüstung, und er wollte Alvias zumindest bei den ersten Arbeiten, unbedingt dabei haben. Dieser kam gerade mit einem Sack voll Metall und Silber zurück, wie Carracáin das angefordert hatte. Als er den Inhalt des Bündels in eine riesige steinerne Schale auf dem Plateau entleert hatte, nahm er sich eine Kristallkaraffe voll rotem Wein, und schlendert zu Carracáin hinüber. Dieser wuselte gerade an dem Blasebalg für das Schmiedefeuer herum. So etwas hatte er noch nie benutzt! Schnell fand er das Prinzip des Geräts heraus, auch wenn er fand, dass seine Hochöfen die bessere Methode waren, Eisen zu erhitzen. Vielleicht würde er mal einen an sein Plateau anbauen lassen, aber das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
Vorsichtig mischte er die Legierung aus Silber und Stahl an, die er für die Rüstung ersonnen hatte. Und während diese Vor sich hinköchelte, wandte er sich der Innenseite des Harnischs zu, mit der er auch noch Pläne hatte. Er erhitzte die Seite vorsichtig, bis das innere Metall ein bisschen weich geworden war. Behände werkelte er zwischen den beiden Feuern umher, fing die Dämpfe die der Legierung entwichen auf, und leitete sie auf die weiche Unterseite des Harnischs. Einen Moment passierte nichts, doch dann schien der gesamte Harnisch anzulaufen, wie altes Silber.
Alvias sprang auf, und hechtete auf seine Rüstung zu! Doch genau so schnell wie der Anlauf gekommen war, klang er auch wieder ab. Der Harnisch sah aus wie immer, nur die Innenseite war ein klitzekleines bisschen dunkler als zuvor..
„He, was machst du da?!“, herrschte Alvias Carracáin an.
„Deine Rüstung verbessern, ich dachte das hätten wir schon klar gemacht.“ genervt wollte sich der Elb schon wieder seiner Legierung zuwenden, als Alvias ihn an der Schulter zurückriss!
„Korrigiere mich wenn ich falsch liege: Du solltest die Flanken härten, sonst nichts!“
„Ja, Alvias, das ist auch richtig. Aber du wirst sehen, dass ich dir nur einen Gefallen getan hab. Schau“, er hielt dem Elb den Brustpanzer mit spitzen Fingern hin, „fühl mal drüber.“
Alvias tat wie geheißen.
„Ich ertaste nichts besonderes.“, erwiderte er mit einem Achselzucken.
„Eben! Siehst du, du merkst garnichts von dem, was ich mit deiner Rüstung gemacht hab! Aber ich erklärs dir trotzdem.“, setzte er gönnerhaft hinzu als Alvias ihn schief ansah.
„Stell dir vor, du wirst hier auf deinem Brustpanzer getroffen. Mit deinem „früheren“ Panzer hättest du mindestens eine Delle in der Rüstung. Diese hätte dich beim gesamten späteren Kampf behindert. Ich habe damals in den Minen allerdings ein Metall entwickelt, das man bis zu einem bestimmten Grad dehnen kann... mit dem nötigen Kraftaufwand. Es drehte sich aber immer wieder zu seiner ursprünglichen Form zurück. Verstehst du worauf ich hinauswill?“
Alvias griff den Faden auf und fuhr weiter: „Ah, ja ich verstehe! Dieses Metall ist jetzt in der Innenseite meiner Rüstung. Und bekomme ich eine Delle ab, wird es sich wieder in die ursprüngliche Form zurückbiegen!“ Carracáin lachte. „Ja, genauso ist´s!“
Fasziniert strich Alvias über die Harnischrückseite.
„Das heißt, ich brauche keine Angst mehr vor Dellen haben?“
„Nun...“, Carracáin verzog das Gesicht ein wenig, „soo einfach ist das nun auch wieder nicht. Deine Rüstung ist immer noch so fest wie vorher, daran lässt sich nichts ändern und das ist auch gut so. Dieser Dwilmo hat eine perfekte Härte für dich gefunden. Und außerdem ist er Prozess des Zurückbiegens ein langsamer, rechne als in der Schlacht nicht damit, dass die Vertiefung innerhalb von Minuten verschwunden ist. Aber es sollte dich vor Zermürbungen durch den Gegner schützen.“
Und mit diesen Worten grinsten sich die beiden Elben an.
König Legolas:
,,Gesegnete Pfeile also? Die werden mir noch sehr nützlich sein“, sagte Lengas und legte den Köcher voller Pfeile auf einen Stein. Dann saß Lengas sich ,vor dem Stein, und bete Galadriel an. Nach einer kurzen weile hörte Lengas wie zwei Zwerge über den Herrscher der Ostlinge redeten. ,,Hast du gehört dass Khamul bei ihnen ist“, sagte einer der Zwerge. Überrascht drehte sich Lengas zu den Zwergen um. ,, Khamul sagst du? Ist das nicht einer der Nazgul“, fragte der andere Zwerg. ,, Khamul ist hier? Er wird hier sein? Er wird gegen die Zwerge kämpfen? Der Nazgul der meine Mutter umgebracht hat wird hier am Erebor kämpfen?“, dachte sich der Elb und wurde immer wütender. Er dachte an den alten Zeiten mit seiner Mutter zurück.
Die Kerzen flackerten in der Dunkelheit. Und Lengas war ganz alleine zu hause. Da seine Mutter einen Auftrag hatte. Er wohnte alleine mit seinem Vater in einem Dorf nahe dem Düsterwald. Sein Vater besorgte Holz. Die Tür öffnete sich und ein Dunkler Mann betrat die Hütte.,, Na mein Sohn, wie geht es dir? Sei nicht traurig, deine Mutter wird wieder zurückkehren“, sagte Lengas´s Vater. ,, Sie wird wieder kommen aber wann? Sie könnte auch schon tot sein“, erwiderte Lengas. Sein Vater zögerte ein wenig und sagte nach kurzer Zeit:,, Um es dir zu beweisen dass nichts schlimmes passieren kann, reisen wir auch dahin, wo deine Mutter ist“.
So machten sich die beiden auf. Zwei Tage waren sie mit dem Pferd unterwegs, aber immer noch keine Aussicht auf andere Elben. Dann nach zwei weiteren Tagen erreichten Lengas und sein Vater einen kleinen Ort in Rhun. Dort war auch seine Mutter. Die Elben hatten den Auftrag bekommen zwei Elben aus der Gefangenschaft zu befreien doch sie waren schon tot. Am Ort waren aber auch mehrere Ostlinge die die Elben ebenfalls getötet hatten. ,, Mutter da bist du ja“, schrie Lengas vor Begeisterung auf. ,, Was, was, was macht ihr denn hier“, fragte Lengas`s Mutter. ,,Lengas wollte unbedingt wissen wo du bist“, sagte sein Vater.,, Das ist hier viel zu Gefährlich verschwindet von hier“. Kurz darauf ertönte ein lautes zischen und ein paar Elben riefen:,, KHAMUL ist mit einer großen Armee von Ostlingen auf dem Weg hier her, wir müssen fliehen!“. Alle stiegen schnellstmöglich auf ihren Pferden und ritten in Richtung Lothlorien Die Pferde waren schnell, sodass die Ostlinge ihnen nicht mehr folgen konnte. Nach vier Tagen sind sie am Dorf angekommen, doch Lengas´s Mutter und die anderen Elben mussten nach Lothlorien kehren und Bericht erstatten.
Lengas und sein Vater gingen also wieder zurück zum Dorf, und Lengas´s Mutter war schon wieder weg. Doch auf einmal hörte Lengas ein lautes Horn. Es war der Nazgul Khamul mit seinen Ostlingen. Sie griffen das Dorf an. Der Angriff kam ganz Plötzlich und die Dorfbewohner hatte keine Waffen. Jeder Dorfbewohner hatte versucht sich in seiner Hütte zu verstecken. Doch die Ostlinge brachen die Türe auf und töteten alle Dorfbewohner. Khamul selber sah ganz hinten am Dorf eine Hütte. Er schritt langsam immer näher und näher bis er die Tür erreicht hatte. Bevor er sie öffnen konnte flog ein Pfeil an seinen Gesicht vorbei. ,,Wer wagt es auf mich zu schießen?“, stieß Khamul hervor. ,, Wenn du diese Hütte betreten möchtest, musst du erst mich töten“, schrie Lengas´s Mutter. Danach kamen von überall Elben und griffen die Ostlinge an. ,,Hahahahaha du kleines Elben weiblein, was willst du schon machen“, sagte Khamul und zerstörte die Tür. Er sah einen kleinen Jungen. Das Elbenweiblein hing wohl sehr an den kleinen Jungen. Vielleicht war es die Mutter.
Schnell schritt Kahmul an den Jungen heran und zog sein Schwert. ,, NEIIIN!!!“, schrie Lengas´s Mutter und griff Khamul von hinten an. Khamul wusste dass sie angreifen würde. Endlich hatte Khamul die Chance. Er drehte sich um und tötete Lengas´s Mutter mit einem Kräftigen Hieb. Danach wandte er sich den kleine Jungen zu. Lengas zitterte am ganzen Körper, er hatte einfach nur Angst. Mit einem schnellen Schwert strich verletzte er Lengas stark an der Brust. Lengas schrie auf. Er wusste nicht mehr was er tun sollte. Plötzlich wurde Khamul von der Seite mit einem Besen beworfen. Khamul musste zurück wichen. Lengas´s Vater schrie Hektisch:,, Geh durch die Klapptür, ich werde dir folgen“. ,, Nein Vater, bitte nicht“, schrie Lengas und weinte. ,,Geh jetzt sofort“, schrie Lengas´s Vater dagegen.
Zuerst zögerte Lengas, doch er hatte schon immer auf sein Vater gehört. Mit mühe und Schmerz öffnete er die Falltür und kroch zu einem Pferd. Er konnte mit letzter Kraft auf dem Pferd steigen. Und ritt immer weiter gerade gerade aus. Nach einiger Zeit konnte er nicht mehr und schlief auf dem Pferd ein. Das Pferd ritt immer und immer weiter bis das Pferd schließlich in Lothlorien ankam. Doch das Pferd konnte es nicht mehr aushalten und brach auch zusammen. Lengas fiel auf dem Boden. .In der zwischen zeit wollte Khamul den Vater angreifen. Doch bevor er zum Schlag ausholte, rammte die Mutter von Lengas ein Dolch in seinen Rücken. Darauf hin hatte Lengasßs Vater genug Zeit um zu fliehen.
Vier Tage sind vergangen.
,,Wo bin ich“, sagte Lengas als er an einem warmen Ort wieder aufgewacht ist. ,, Du bist in Sicherheit, wir sind jetzt alle in Sicherheit mein Sohn“, sagte Lengas´s Vater mit gläsernen Augen.,, Doch deine Wunde, sie, sie wird für immer bleiben mein Sohn", fügte er hinzu und umarmte Lengas. Doch keiner weiß was mit seiner Mutter geschah.
Nach kurzer Zeit erwachte er wieder in der Gegenwart.
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