Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien

Taur Orthonn / Südliche Wälder Lothlóriens

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Khamul:
Jutan war geschockt. Der blutige Vogel lag in Gwilwileths Schoß und gab keinen Ton von sich. Das arme Tier sah sehr mitgenommen aus, es war bestimmt angegriffen worden.
Gwilwileth schien die Nachtigall zu kennen, denn sie versuchte wie von Sinnen, auf sie einzureden. Ihn packte eine plötzliche Furcht. Was war, wenn die Angreifer in der Nähe waren?
Er schüttelte die Elbin an der Schulter und sagte ängstlich zu ihr: "Wir müssen gehen! In der Stadt sind wir bestimmt sicherer!"

Vexor:
Es war, wie als wenn sie die Szene beobachten würde. Sie sah wie Jutan eine rothaarige Elbin an den Schultern packte und schüttelte. Sie hörte wie die Elbin Jutan antwortete,
"Ja..wir sollten wirklich gehen..es ist am besten so". Monoton war die Stimme der Elbin keinen Gefühlsausdruck verriet sie, weder Trauer, Wut, noch Angst.
Doch binnen weniger Sekunden wechselte die Szenerie erneut und Gwilwileth war wieder bei sich und behutsam stand sie auf, denn auf keinen Fall wollte sie ihre Nachtigall verletzen.
"Los nach Caras Galadhon", rief Gwilwileth Jutan im Laufen zu.
Gwilwileths Kleid war nun rot betupft, aber es kümmerte sie nicht. Sie blickte sich um und sah Jutan der hinter ihr herlief.
Plötzlich blieb Gwilwileth stehen, denn ihre Nachtigall öffnete auf einmal den Schnabel und in einer Sprache, die Jutan nicht verstehen konnte, antwortete sie ihr.
" Schatten über dem östlichen Teil des Waldes. Geflügelte kleine Schatten mit ledrigen Schwingen. Gwilwileth es sind Feldermäuse aus Dol Guldur."
Mit diesen Worten verklang die Stimme ihre Nachtigall, doch atmete sie weiter und Gwilwileth war bestürzt und voller Hoffnung zu gleich, denn ihre Nachtigall hielt durch.
Sie wird nicht von mir gehen wie all die anderen. Wie mein Vater, Celebrian, Elladan und Elrohir.Wie töricht konnte ich sein, dass ich mein Herz wieder jemanden öffne um ihn zu lieben, denn am Ende verschwinden sie doch eh immer. Nie wieder werde ich Liebe zu einen Lebewesen zulassen. Es gibt nur zwei Lebewesen auf Erde, die ich liebe. Das sind meine Nachtigall und Herrin Galadriel, die das letzte meiner Familie ist das ich habe
Sie rannten sie weiter nach Caras Galadhon und Gwilwileth antwortete nicht auf die Fragen von Jutan, die er ihr hinterher rief.

Khamul:
... Jutan lebt schon seit zwei Tagen mehr oder weniger alleine in der Nähe von Caras Galadhon. Gwilwileth kommt jedoch oft zu ihm und bringt ihm Essen und Trinken. Den versprochenen Fechtunterricht hat sie bereits mit ihm angefangen.
Es war Morgen. Jutan wälzte sich an seinem Schlafplatz herum. Er lag auf einer Wolldecke, und hatte sich für die Nacht mit einer feinen Elbendecke gehüllt. Er fühlte sich beobachtet. Als er seine Augen öffnete, erblickte er Gwilwileth. Die Elbin hatte ihm wieder einmal Essen gebracht. Dieses Mal waren es Äpfel und ein Stück weißes Brot. Jutan bedankte sich eifrig für das Essen und schlang es schnell hinunter. Der heutige Fechtunterricht konnte gar nicht früh genug beginnen! Gwilwileth sah ihm wortlos beim Essen zu, und als er sich von seiner Schlafstatt erhob, sagte sie zu ihm: „Du solltest dich vorher noch waschen.“
Recht hat sie, ich fange wirklich schon an zu stinken. Sie soll kein Schlechtes Bild von mir haben!
Er beeilte sich, seinen Schlafplatz aufzurollen, und nahm die beiden eingerollten Decken unter den Arm, während er sich zum nächsten See begab. Die Wälder Lothloriens waren schön, und man sah und hörte viel Schönes und Wunderbares, und könnte es ewig tun, wenn man ein Elb wäre, dessen Leben Jahrtausende währte. Jutan war leider ein Mensch, und er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, gegen Sauron zu kämpfen, um seine Heimat zu verteidigen. Um dies jedoch zu können, müsste er noch die Fechtkunst perfektionieren, und nun, da er die Möglichkeit dazu hatte, würde er sie auch nutzen!
Den Weg zum nächsten kleinen See kannte er bereits gut, denn dort hatte er vor drei Tagen mit Nîdanadh gelagert. Einen so traurigen Menschen wie ihn hatte Jutan noch nie gesehen, aber auch noch nie einen, der sich ihm so anvertraut hatte wie Nîdanadh. Seither war er jedoch wie vom Erdboden verschluckt, Jutan hatte ihn nicht mehr gesehen. Jutan schritt durch das Gebüsch, an dem er den Mann zum ersten Mal getroffen hatte, hindurch, auf dem Weg zu dem See. Ein kaum hörbares Rascheln verriet ihm, dass Gwilwileth ihm folgte. Irgendwie schämte er sich, sich vor seiner Lehrmeisterin entkleiden zu müssen.
Hoffentlich sieht sie weg, wenn ich mich ausziehe!
Schon war er in Sicht, der See. Jutan begann zu laufen. Er konnte sich noch genau an jedes Detail erinnern. Am Baumstumpf, an dem er eingeschlafen war, ließ er seine Decken fallen, und begann sogleich, sich zu entkleiden. Zuerst schlüpfte er aus seinem Kettenhemd. Es war zwar schwer, es immer am Körper zu tragen, doch Gwilwileth sagte, ein Guter Fechter solle seine Rüstung jederzeit tragen können. Dann knüpfte er sein Hemd auf und ließ seine Hose runter. Nun verbargen nur noch dünne Leinen seine Scham. Es fröstelte ihn. Noch einmal sah er sich um, ob Gwilwileth ihn vielleicht nicht doch beobachtete.
Ach was! Jetzt ist es auch schon egal!
Er zog auch die Leinen aus und watete in den See. Als das Wasser dann tief genug war, ließ er sich fallen und schwamm ein wenig. Das Wasser war kalt, so kalt, dass ihm die Zähne klapperten. Er musste sich diese Schwäche verkneifen! Er sollte keine Schwäche zeigen vor Gwilwileth!

Vexor:
Gwilwileth musste lachen als Jutan in das kühle Wasser sprang. Eisige Winde kamen vom Nebelgebirge und auch, wenn Galadriels Macht noch stark genug war, dass es nicht schnie so war es doch deutlich kälter als vor Saurons erneuter Machtergreifung.
Er wird schon immer besser und in den wenigen Tagen seitdem ich ihn kenne ist er schon sehr viel erwachsener und männlicher geworden. Ich sollte Galadriel fragen, ob für Jutan noch eine Rüstung angefertigt werden kann.
Sie sah sich um. Sie erinnerte sich an die Stelle genau, wo sie Nîdanadh getroffen und ihre Nachtigall verwundet worden war. Beide Erinnerungen verwarf sie sofort, denn an Nîdanadh wollte sie sich nicht erinnern und ihrer Nachtigall ging es schon besser, aber ganz erholt war sie noch nicht.
Sie sah, dass Jutan fertig war und drehte sich um, da sie wusste das Jutan sich schähmte.
Ihn nicht anblickend fragte sie mit heller und freundlicher Stimme," Und Jutan hast du gut geschlafen diese Nacht?"

Khamul:
Diese Stimme... das war eindeutig Gwilwileth! Sie war ihm also doch gefolgt!
Jutan sah sich um und bemerkte die Elbin. Sie hatte denselben Weg genommen wie er. Schon schoss ihm das Blut in die Wangen. Es war ihm tatsächlich peinlich, dass ihn seine Lehrmeisterin beim Baden zusah!
Haben Elben etwa ein anderes Verständnis für Peinlichkeit? Ist so etwas für sie etwa normal?
Seine Zähne klapperten nicht mehr, als er antwortete, denn er hatte sich bereits an das eisig kalte Wasser gewöhnt: "Ich habe gut und ungestört geschlafen, denn so schön sind diese Wälder, dass sie mich auch in meinen Träumen besuchen."

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