Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Der Düsterwald

Nebenwege der Hauptstraße

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Lord of Mordor:
Der Gefährte der Frau kam auf Maethor zugestürmt und stach mit seinem Speer nach ihm. Geschickt drehte der Elb sich zur Seite, wand sich an der Stangenwaffe vorbei und war auf Schwertweite an dem Alten heran. Er versetzte ihm einen Hieb gegen die Hand, woraufhin der Mann zurückzuckte und seine Waffe fallen ließ. Zornig schlug er Maethor ins Gesicht, bevor der Elb reagieren konnte. Er prallte einige Schritte zurück und sah aus den Augenwinkeln, wie die Frau versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Er fuhr herum und versetzte ihr mit seinem stählernen Stiefel einen Tritt gegen die Brust, der ihr die Luft aus den Lungen trieb und sie zurück in den Staub schickte. Sofort hob er die Klinge, um ihr den Gnadenstoß zu geben.

"Nein!", schrie der Alte und warf sich, seines Speers beraubt, mit voller Wucht gegen Maethor.
Was zum...
Schmerzhaft schlugen beide Männer auf dem Boden auf. Der Alte prallte hart auf Maethor und ließ ihn keuchen. Mit einem schnellen Fausthieb befreite sich der Elb und sprang auf die Beine, doch das Mädchen hatte inzwischen ihre Waffen erneut ergriffen und attackierte ihn, bevor er seine eigene Klinge ergreifen konnte. Elegant tänzelte er zur Seite und außerhalb der Reichweite ihrer Schläge und nahm den Speer des alten Mannes auf.

Ein Einarmiger mit einem Speer... welch eine Lächerlichkeit, dachte er bei sich über seine Situation. Dennoch fühlte er langsam das Adrenalin in seinem Körper pulsieren... entgegen seiner Erwartungen war dieser Kampf durchaus eine Herausforderung. Der Alte hatte inzwischen Maethors Klinge ergriffen und umkreiste ihn gemeinsam mit der Frau, der man ihre Erschöpfung inzwischen allerdings ansehen konnte. Der Anblick seines eigenen Schwertes in den plumpen Händen des angeblichen Ostlings erfüllte Maethor mit gelindem Zorn.

Gemeinsam stürzten sie sich auf ihn. Mit aller Kraft, die sein linker Arm aufbringen konnte, warf er den Speer nach der Frau, allerdings der Breite nach, so dass sie nicht ausweichen konnte. In der selben Bewegung fuhr er herum und brachte ihren Gefährten mit einem Tritt gegen die Kniescheibe zu Fall, Sekunden, bevor seine Klinge ihn traf. Fließend hob er seine eigene Waffe wieder auf und wollte gerade nach dem Mann stechen, als ein Flirren hinter ihm ihn gerade noch rechtzeitig warnte. Er ließ die Klinge nach hinten schnellen und blockte gerade noch den Rechtzeitig den Hieb der Ostfrau. Sofort ging er zum Gegenschlag über und drängte sie erneut zurück.

Zeit, es zu beenden!

The Chaosnight:
Denkt er wirklich, gewinnen zu können, wenn er immer nach dem gleichen Schema kämpft?  Auch wenn er ein wahrer Meister des Kampfes ist, auf diese Art wird er so schnell keine Entscheidung erzwingen können.
Doch sie wusste, dass sie genau so wenig den Kampf entscheiden konnte, wenn sie sich weiter nur auf ihre Schnelligkeit verließ.
Nein, für ihn muss ich anders vorgehen!
Doch was sollte sie tun? Garwaír war am Boden, Bogan ein gutes Stück von ihr entfernt und im normalen Kampf war sie weit unterlegen.
Sie ballte ihre freie Hand zu einer Faust, wobei sie bemerkte, dass sie noch immer voller Erde war.
Natürlich...
Gerade als ihr Gegner zum wohl entscheidenden Schlag ansetzte, warf sie mit aller Kraft die Erde in sein Gesicht und die Klumpen trafen genau seine Augen, doch seinen begonnenen Angriff setzte er trotzdem fort und obwohl ihm die Zielgenauigkeit fehlte, war Aiwyn zu einer Parade gezwungen, deren Wucht sie einen guten Meter zurückstieß.
Das ist meine Chance, solange er geblendet ist, sollte ich dem ganzen ein Ende bereiten.
Doch als sie einen Schritt nach vorne ging, zeigte ihr Gegner drohend in ihre Richtung.
„Verdammt, selbst ein gutes Gehör hat er, hat er denn gar keine Schwächen“, fragte sie sich, „Ich sollte die kurze Zeit lieber nutzen, wieder zu Kräften zu kommen.“

Allerdings gelang ihr dies nicht wirklich, denn sie wusste, dass sie bei diesem Gegner immer darauf gefasst sein sollte, jederzeit wieder angegriffen zu werden, weshalb sie nur angespannt auf ihn starrte, bereit jederzeit wieder die Klinge heben zu können.
Während sie da stand und auf den nächsten Angriff wartete, hatte sie das Gefühl, alles viel besser wahrzunehmen. Das Keuchen Garwaírs, das wütende Grummeln ihres Gegners, alles kam ihr viel deutlicher vor und sie war sich sicher, erneut Schritte zu hören.
Das wird wohl Bogan sein. Ich bin mir sicher, dass sein Auftreten den Kampf entweder beenden oder noch weiter anstacheln wird, zumindest hab†™ ich im zweiten Fall noch eine weitere Rückendeckung.
Eines ist jedoch vollkomen sicher: Es wird eine weitere Wende geben!

"Genug", rief er, als er schon fast direkt neben Aiwyn stand, "Dieser Kampf ist einfach nur sinnlos!"
Als er an Aiwyn vorbeiging, flüsterte er: "Lass mich das übernehmen, sonst bricht die Kleine nur wieder zusammen."
Aiwyns Anspannung löste sich sofort, als sie sich umdrehte und das Mädchen mit bleichen und tränenunterlaufenden Gesicht hinter sich sah.
Als sie sich ihr näherte, fing sie wieder zu Schluchzen an. Langsan hockte Aiwyn sich neben sie und legte ihren Arm um sie.
"Hey, was hast du denn", fragte sie sie leise, worauf sie nur noch stärker weinte. 
Stockend antwortete sie: "Ich habe Angst, Aiwyn, Angst davor, noch eine Person, die mir etwas bedeutet, zu verlieren."
Aiwyn fehlten die Worte, darauf etwas zu antworten, denn alles was ihr in den Sinn kam, wäre taktlos und unpassend gewesen, weshalb sie sich entschied, zu schweigen.
Ich hoffe, dass es Bogan gelingt, eine friedliche Lösung anzustreben, denn jetzt würde es mir zu schwer fallen, den Kampf noch weiter fortzuführen.
 

Lord of Mordor:
Überrascht blickte Maethor auf das kleine Mädchen und den Mann, den er für den Gefangenen der Ostlinge gehalten hatte. Was für eine Gruppe war das?

"Die Schwachen halten den Kampf stets für sinnlos... dabei begreifen sie nicht, dass der Sinn des Kampfes sich aus dem Kampf selbst ergibt, dass jede Minute unserer Existenz ein einzelner Kampf ist... und dass der Kampf in Wahrheit die Wurzel unserer Geschichte ist, der Antrieb zu Fortschritt und Verbesserung. Das gesamte Schicksal gründet sich auf nichts anderes als Konflikt. Wie kannst du dies in deiner Ignoranz als sinnlos bezeichnen?"

Er trat einige Schritte auf den Mann zu und richtete seine Klinge auf ihn.
"Doch selbst der größte Narr wäre dumm, jene anzugreifen, die nicht auf der Seite seiner Feinde stehen. Ebenso wäre es jedoch närrisch, aufgrund einiger rasch vergossener Tränen seine Wachsamkeit zu vergessen. Erklärt mir also, Mensch aus Thal, was euch in diesen Wald führt, und warum ihr in Gegenwart eines Mädchens aus dem Osten reist."

The Chaosnight:
Hoffentlich sagt Bogan nicht die ganze Wahrheit, ich trau†™ diesem Menschen nicht wirklich.
Doch auch er schien unsicher, denn er zögerte mit seiner Antwort und log dann: „Wir kommen aus Seestadt, um Lorien mit den Rohstoffen auf unseren Karren zu unterstützen, unsere Schwerter in den Dienst des Reiches zu stellen und in einem Fall Zuflucht zu finden. Die Umhänge haben wir von Spähern, die uns über den Weg gelaufen sind und nun am Verwesen sind.  Eure zweite Frage werde ich nicht beantworten, da dies eine Sache ist, die euch nichts angeht und es nicht in meiner Macht liegt, darüber zu sprechen.“

Noch einmal Glück gehabt. Jetzt nur noch etwas weiter improvisieren...
 „Hör mal: Ich muss dem Typ irgendetwas auftischen, damit er Ruhe gibt. Es wird wohl leider drauf hinauslaufen, dass ich irgendetwas über dich erzählen muss. Keine Angst, ich werde nichts wichtiges und nichts wahres sagen, doch es ist wichtig, dass du alles gesagte als die Wahrheit darstellst und solange wir in seiner Nähe sind dabei bleibst. Schaffst du das“, flüsterte Aiwyn.
„Ja“, kam als Antwort zurück.
-„Gut, entschuldige mich dann bitte kurz“
Aiwyn stand auf und stellte sich neben Bogan. Mit festem Blick auf den Einarmigen sagte sie: „Ichw ar Händlerin und hatte meine Waren in Seestadt angeboten.  Als ich zurück in den Osten wollte, um die Waren wieder aufzufüllen, wurden wir für Verräter gehalten, da die Kriegspläne schon lange standen. Irgendwelche Soldaten hatten uns eine Falle gestellt und eingekreist. Meine Brüder fielen schnell, doch am Ende konnten ich mich behaupten und die Feinde in die Flucht schlagen. Im Osten konnte ich jetzt nicht mehr bleiben, also zog ich zurück nach Seestadt, wo mich ein alter Handelspartner und Freund aufnahm.
Vor gut einer Woche kamen dann wieder Plünderungen des Ostens, wo auch die Eltern von Barlaé“, sie machte eine Handbewegung auf das Mädchen hinter ihr, „starben. Kurz darauf brachen wir mit den Rohstoffen, die entbehrt werden konnten nach Lorien auf, um die oben genannten Sachen anzubieten oder zu suchen, denn wir wussten, dass das Reich größere Gefahren als Seestadt zu meistern hat.
Im Wald sahen wir dann zwei Späher aus dem Osten, die sich uns in den Weg stellten. Nachdem wir sie problemlos getötet hatten, hatten wir ihre Umhänge genommen und uns wie sie getarnt, um den Weg durch den Wald ohne größere Zwischenfälle bestreiten zu können.
Was ist mit euch? Einen Mensch wie euch habe ich noch nie gesehen.“
Das wäre geschafft. Jetzt nur noch diese Geschichte weiter durchziehen.


Lord of Mordor:
Maethors stutzte für einen Moment, dann verzog sich sein entschlossener Gesichtsausdruck zu einem amüsierten Lächeln.

Ist sie wirklich so dumm, oder will sie mich nur zum Narren halten, um Zeit zu gewinnen?

Er bewegte seine Klinge langsam in Richtung des Mädchens und machte einige Schritte auf sie zu.
"Ihr seid eine gute Kämpferin, Mädchen, aber entweder eine miserable Lügnerin oder eine erbärmliche Närrin. Ein anderer könnte eure Äußerung glatt als Beleidigung auffassen... doch wenn du es wirklich noch nicht erkannt hast, so wisse, dass du vor keinem Menschen stehst, sondern vor Maethor Camlagwann, Eldar aus Ost-in-Edhil. Es ist seltsam, dass ihr einen Elben nicht erkennt, wenn ihr ihn seht, wo ihr doch nach eigener Aussage auf dem Weg in das Heiligtum allen Elbentums auf Erden seid, das Waldreich Lothlorien... umso seltsamer, dass eines der wenigen Länder, in denen man das alte Volk nur aus Mythen kennt, das Ostreich Rhûn ist, findet ihr nicht?"

Er trat noch näher an sie heran.

"Und noch etwas, Händlerin... ich bin seit über viertausend Jahren Krieger. Ich habe mit den besten Kämpfern Mittelerdes die Klingen gekreuzt... und wenn ich auch nicht immer den Sieg errungen habe, und gegen euren Gott Annatar sogar meinen Arm verloren habe, so erkenne ich doch die Haltung einer Person, die mit der Klinge lebt, so wie ich. Ihr mögt eingerostet sein, wirkt sogar ein wenig ausgemergelt... ich kenne den Grund dafür nicht, doch eines weiß ich: Ihr seid so wenig Händlerin wie eure Gefährten Krieger. Wenn ihr mir nun also die Wahrheit erzählen würdet?"

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