Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Rohan

Aldburg - In der Stadt

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Thorondor the Eagle:
Elea und Doreal von Tolfalas

Die Umrisse der doch sehr mächtigen Stadt wurden immer größer. Es kam Elea vor, wie ein langer Schatten den sie durschreiten musste, in dem jeder Schritt Aufregung, Freude aber auch Angst mit sich brachte. Sie wusste nicht ob ihr Sohn dort war, aber wenn er es war, wie würde sie reagieren, wie musste sie reagieren und wie würde er sich verhalten? Der Abschied vor vielen Jahren, war keine Trennung im Bösen, aber auch kein Abschied wie ihn eine Mutter von ihrem jungen Sohn haben sollte.

Die Sonne überschritt gerade den Zenit als sie die Straße den Hang hinauf folgten und das hölzerne Tor durchquerten. Auf der rechten Seite des Hanges, waren viele Zelte aufgebaut. Auch ohne die Banner von Lindon, Imladris und Lorien hätte sie erkannt, dass es sich um das Werk und die Stätte der Elben handelte. Sofort schoss ihr der Gedanke ein, dass die Waldläufer vielleicht in Zelten bei den Elben Burchtals lagerten. Sie folgte ihrem Instinkt.
"Komm mit Doreal! Lass uns zu den Elben gehen, da finden wir sicher Freunde von mir."
Der Soldat blieb ganz abrupt stehen.
Erst nach gut 15 Schritten bemerkte Elea sein Zögern: "Was... was ist los Doreal?"
"Für euch mag es eine Selbverständlichkeit sein mit Elben zu sprechen, aber für mich als Soldat Gondors nicht. Ich habe seit zwei Jahrzenten keine Elben mehr gesehen und noch nie mit einem gesprochen."
"Ein Soldat Gondors? Furchtlos im Kampf gegen die Orks, aber von Furcht erfüllt wegen einem Gespräch mit Elben?"
"Furcht? Nein, ich fürchte mich nicht", sagte er verlegen.
"Natürlich nicht", sagte Elea und hatte ein angedeutetes Grinsen auf den Lippen "Du wirst sehen. Sie sprechen so wie wir, sie denken auch nicht viel anders. Sie sind lediglich viel älter als du und ich gemeinsam."
Sie sah wie er ein, zwei Schritt auf sie zuging, dann wandte sie sich um und folgte wieder dem Pfad in das Lager.

Es dauerte in der Tat nicht lange, ehe sie auf einen alten Freund Haldars traf. Sie war erfreut ihn zu treffen, obwohl er ein wenig kühl und distanziert wirkte. Als sie ihn fragte, ob Waldläufer des Nordens hier in Aldburg waren, verneinte er bestimmt. Er sagte aber, dass Orophin aus Lorien über die Waldläufer gesprochen habe, aber dass Elea nichts Gutes erwarten durfte. Wenn sie Glück habe, würde sie ihn nach der Ratsversammlung in der Stadt antreffen.

Voll Sorge hetzte sie den Pfad zurück zum Stadttor. Die Straße zur Ratshalle hinauf war stellenweise gepflastert, aber überwiegend nur ein mit Schmutz überzogener, breiter Pfad. Die Häuser an den Seiten, waren einfach, ebenerdig und mit Stroh bedeckt. Lediglich ein paar wenige zeugten von früherem Reichtum einzelner Familien der Stadt, waren aber auch schon heruntergekommen.
Am Ende des Pfades tat sich ein großer gepflasterter Platz auf in dessen Mitte ein Brunnen errichtet wurde. In Richtung der Ered Nimrais ragte hoch und stolz die Ratshalle auf. Die Dachstreben waren mit feinen Holzschnitzereien verziert, die Eingangstüre war über eine handvoll Stiegen zu erreichen, die überaus breit waren. Vermutlich reiteten die Könige einst diese Stiegen hinauf und hielten ihr eigenes Pferd in den königlichen Ställen.
Im Torbogen standen drei großgewachsene Elben und zwei von ihnen waren in ein Gespräch vertieft. Erst als sie näher kam, erkannte sie einen davon: Glorfindel. Etwas abseits stand der Herr von Bruchtal. Wie einen vertrauten Fremden starrte die Dunedain Elrond an. So viele Jahre war es her, seit sie seinem Rat folge leistete und Helluin gehen lies.

Er sah sie am unteren Ende der Stiegen und sein Blick war erst mistrausch. Es folgte sogleich ein zynischer Blick: "Selbst die dunkelste Stunde, vermag einen Hoffnungsschimmer nicht zu verschlingen. Es ist unglaublich, dass wir uns nach all den Jahren einander hier wieder treffen."
"Guten Tag, Elrond", sagte sie und versuchte sich ein erleichtertes Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Er berührte mit seiner Hand ihren Oberarm: "So förmlich?! Es ist schön dich zu sehen und es gibt keinen besseren Zeitpunkt als diesen jetzt."
"Nur aus einem Grund bin ich heute hierher gekommen. Ist Helluin hier?", fragte sie ihn direkt.
Er zögerte. "Ich habe deinen Sohn lange nicht mehr gesehen Elea, es tut mir Leid. Die Waldläufer waren lange nicht mehr in unseren Hallen. Aber bitte, bleib ein wenig hier. Ich werde dir erzählen was ich weiß, im Anschluss an diese Versammlung."
Elea's Enttäuschung über diese Information war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie überlegte einen Moment, beschloss aber zu bleiben: "Ich werde im Lager auf dich warten und für die Abreise alles bereit machen."
"Nein, bitte. An diesem Rat nehmen Elben, Menschen, Zwerge und Hobbits teil. Ich denke, dass auch du dabei sein solltest um die Nachricht dann nach Norden zu deinem Volk zu bringen."
"Aber ich kann doch gar nichts dazu beitragen!", entgegnete Elea.
"Vielleicht bist gerade du das fehlende Bindglied zwischen den Waldläufern und uns. Vielleicht kannst du die abgekühlte Beziehung zwischen uns wieder entfachen. Bitte bleib."
"Nun gut, aber erwarte nicht, dass ich viele Worte da drinnen von mir geben werde."


Elea in die Ratshalle.


Diesen Post auf Grund von Umstrukturierung der Aldburg-Threads aus dem RPG-Interen verschoben, den kompletten Inhalt aus einem anderem Thread, der inzwischen ein leerer Beitrag ist, hierhinein kopiert und den Betreff umbenannt.
lg Cirdan   ^^

Slayer:
Zur gleichen Zeit vor den Stadttoren

Balendin war erschöpft. Die Reise nach Aldburg war sehr kräftezehrend gewesen.
Er hatte die anderen bei einem der Flüchtlingslager zurückgelassen und sich direkt auf dem Weg zu Thorin begeben. Nun stand er vor den Toren von Aldburg.
Die Wächter winkten grad eine Personengruppe vor ihm durchs Tor.
Der Blick des ersten Wächters fiel auf Balendin. "Wo darf es denn hingehen, Herr Zwerg?", fragte er.
"Ich suche meinen König, Thorin, Sohn des Dain.", antwortete er.
"Dein König müsste sich grad im großen Ratssaal befinden, heute findet eine große Versammlung statt." "Das trifft sich ja gut.", erwiderte Balendin. Er fragte die Wächter noch kurz nach dem Weg zu Ratshalle und ritt dann weiter.
Dort angekommen sah er das die Tore schon geschlossen waren.
Sie haben wohl schon angefangen
Er lauschte kurz an der Tür, dann drückte er ohne groß zu zögern die Türklinke runter.
Die große Tür schwang auf.

Balendin in die Ratshalle


Link eingefügt

Eandril:
Oronêl und Celebithiel von der Ratsversammlung


Sarumans Ankunft hatte Oronêl in seinen Grundfesten erschüttert. Sicher, es hatte geschmerzt über Lórien und über den Ring und Amrothos zu sprechen, aber war von den guten Absichten aller im Rat überzeugt gewesen - auch wenn er bei den Zwergen natürlich egoistische Motive vermutet hatte.
Und als ob Sarumans schiere Anwesenheit nicht genug war, so schien sie doch vom Großteil des Rates gebilligt zu werden - Thranduil, Elrond, die Zwerge... selbst Eowyn, die Herrin Rohans schien zu schwanken, obwohl auch ihr Volk stark unter Saruman gelitten hatte.
Bereits als Elrond ein mögliches Bündnis mit Saruman billigte war Oronêl klar, dass dieser Rat nicht länger dass war, was er sich erhoffte. Die Mächtigen der freien Völker wandten sich an den Feind, der das geringere Übel zu sein schien. Aber Oronêl hatte Lothlórien brennen sehen, hatte den Rauch der brennenden Bäume gerochen. Er hatte Rúmil sterben sehen, die Verzweiflung gespürt, als Celebithiel ihm von Amrûns Tod berichtet hatte...
Und alles war die Schuld Sarumans. Er hatte Lothlórien angegriffen und vernichtet, und niemals würde Oronêl sich auf seine Seite stellen. Deshalb verließ er den Rat, gemeinsam mit Galadriel, Celeborn, Celebithiel und allen anderen Elben aus Lórien.

Als sich die Tür zum Ratssaal hinter ihnen schloss, ließ Oronêl sich neben einer Säule auf den Boden sinken. Er war sich nicht sicher, ob ihn seine Füße nach dem eben Geschehenen noch tragen würden. Galadriel und Celeborn gingen weiter, die Augen starr nach vorne gerichtet, doch Celebithiel ging neben ihm auf die Knie.
"Was tut wir jetzt?"
Oronêl schüttelte müde den Kopf. "Ich weiß es nicht." Er blickte ihr in die blauen Augen,  die heute matt und trüb wirkten. "Ich weiß nur, dass ich nicht hierbleiben kann, wenn sie sich wirklich mit Saruman verbünden."
"Nein, ich auch nicht. Ich... ich wünschte Amrûn wäre hier." Oronêl ergriff ihre Hand und hielt sie. "Das wünsche ich mir auch. Aber er ist fort, und auch das ist Sarumans Schuld.", erwiderte er mit belegter Stimme.
Sie verharrten noch einen Augenblick, dann stand Celebithiel auf und zog Oronêl mit sich. "Ich werde Galadriel suchen gehen, und fragen, was sie jetzt tun wird. Begleitest du mich?"
"Nein, tut mir Leid. Ich möchte zuerst zu meiner Tochter. Ich komme später zu euch."
"Gut." Mit einem traurigen Lächeln ging Celebithiel davon. Oronêl blieb noch einen Moment stehen, und betrachtete die Tür zum Ratssaal. Ein Teil von ihm wollte einfach die Axt ziehen, die Tür auftreten und Saruman den Kopf abschlagen. Aber das wäre sein sicherer Tod, und vermutlich würde er nicht einmal in die Nähe des Zauberers kommen.
Also wandte er sich ab, auch wenn es ihm schwer fiel, und machte sich auf den Weg zu Mithrellas.


Oronêl und Celebithiel mit den Galadhrim ins Lager der Elben

Fine:
Start:
Cyneric vom Dol Baran

Die Rüstkammer war ein Gebäude dem man sein hohes Alter ansah, auch wenn es gut erhalten geblieben war. Links und rechts vom Eingang hingen zwei Banner: das weiße Ross auf grünem Feld das für die Riddermark stand, und die goldene Sonne auf Rot die für Edoras und die königliche Garde stand. Cyneric neigte leicht das Haupt als er durch die Türen schritt.

Wie gewöhnlich kam er beinahe genau pünktlich zum Schichtbeginn an. Seine Rüstung war ihm so vertraut, dass er sie wohl auch blind hätte anlegen können, und genau wusste wie lange er brauchen würde. Der Schild und der Speer lagen in derselben Ecke wie immer, das Schwert hing bereits an seiner Seite - er ging nur noch selten ohne es aus dem Haus.

Selbst wenn die Zeiten nicht so finster wie diese wären, würde ich trotzdem stets wachsam bleiben, war er sich sicher.

"He, Ceorl, deine Ablösung ist da," sagte er, und stupste den vor der Rüstkammer wartenden Gardisten kumpelhaft an.
"Du weißt genau, wie ich heiße," gab dieser etwas mürrisch zurück. Natürlich wusste er es, schließlich war er nun schon beinahe ein ganzes Jahr in Aldburg; und kannte jeden, der in der königlichen Garde diente.
"Ja, Sígefrith, ich weiß durchaus, wie du heißt," erwiderte er, den Namen sarkastisch betonend. "Aber er ist mir egal. Denn solange du weiterhin deine Sachen nicht sauberhalten kannst," sagte er mit einem Blick auf Sigefriths verdreckte Stiefel und den einst grünen Umhang, der an den Rändern vor Schmutz starrte, "bleibst du für mich nur irgend ein Kerl. Ceorl. Verstehst du?"
Sigefrith verzog das Gesicht. "Das ist nicht fair," brummte er. "Es laufen zur Zeit so viele Leute durch die Stadt, da ist es kaum zu vermeiden, dass die Straßen zu Matsch getreten werden."

Es stimmte. Seit der Ankunft der Flüchtlinge aus Dwimordene war die Stadt gefüllt von Elben, Menschen und sogar einigen Zwergen. Zwar waren nach der Befreiung Rohans im Jahr zuvor viele Rohirrim, die in der Stadt Zuflucht gesucht hatten, in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt, doch nun hatten die Elben den frei gewordenen Platz wieder aufgebraucht.

Er ließ Sigefrith stehen, der etwas Unverständliches grummelte, und machte sich auf den Weg zu seinem Posten.

Selbstverständlich achtete er ganz genau darauf, dass sein Umhang sauber blieb.


Fine:
Wenn man lange genug am selben Ort Wache gestanden hat, kommen einem die seltsamsten Ideen, dachte Cyneric, der versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, dass ihm der Schweiß den Rücken hinunter lief. Es war ein heißer Junitag, und die Sonne stand hoch am Himmel. Dennoch trug er die vollständige Rüstung der königlichen Garde. Wo kämen wir denn hin, wenn die Wächter wegen der Hitze auf ihre Ausrüstung verzichten würden? Und dann genau an dem Tag einer der hohen Herren und Herrinnen auf die Idee kommt, "Wachen! Wachen!!" zu schreien? Er versuchte sich vorzustellen, wie die Gardisten ohne Rüstung vor die Herrscher der Stadt treten müssten. Er würde wahrscheinlich vor Scham im Boden versinken.

Er riskierte einen kurzen Blick nach rechts auf seinen Gefährten, der auf der anderen Seite der Eingangspforte zur Ratskammer stand. Der stützt sich doch genauso auf seinen Speer wie ich es tue, dachte er. Haltung zu bewahren war natürlich sehr wichtig im Wachdienst, vor allem wenn sich so wenig ereignete, wie es in letzter Zeit der Fall gewesen war.

Cyneric überlegte gerade, wie sehr er sich wünschte, dass wirklich jemand "Wachen! Wachen!!" brüllen würde, als er einen jungen Rohír die Treppe zur Ratskammer hinauf eilen sah. In einer durch langjährige Reflexe beinahe perfekt synchronen Bewegung kreuzten er und sein Gefährte die Speere, um dem Mann den Eingang zu versperren. Dieser wich einen Schritt zurück, wandte sich dann aber an die beiden Wächter.

"Bitte,  feorhhyrdeas," stieß er keuchend hervor und benutzte die alte rohirrische Anrede für die königlichen Gardisten. "Ihr müsst mich einlassen! Es ist ein Notfall!"
"Verzeiht, aber der Rat der hohen Herren und Herrinnen darf nicht unterbrochen werden," gab der andere Gardist ungerührt zurück. Wigmund war sein Name, fiel Cyneric ein. "Was ist so wichtig, dass es nicht warten kann, bis der Rat eine Pause einlegt?"
"Es ist ein Überfall!" antwortete der junge Mann, und zeigte hastig in Richtung Nordosten. "Einer meiner Brüder hat bei einem Ausritt eine Horde Orks entdeckt, die in Richtung unserer Farm unterwegs sind. Mein Vater hat mich ausgesandt, um Hilfe zu holen, da mein Pferd das schnellste ist, das wir besitzen. Bitte - wenn keine Hilfe kommt, werden sie alle umbringen und den Hof niederbrennen!"

Cyneric tauschte einen Blick mit Wigmund aus. Es gab Vorschriften, und die Ratskammer durfte nicht unbewacht bleiben. Doch alle, die in Rohan Kommando führten nahmen an der Versammlung drinnen teil. Und dies war eindeutig ein Notfall. Er legte den Kopf leicht schief, und war erleichtert, als er Wigmund nicken sah. Ich halte hier die Stellung. Kümmere du dich darum, war die Botschaft gewesen. Ein grimmiges Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Er wusste schon genau, wen er als Ersatz für sich selbst an der Ratskammer postieren würde, während er ausritt und Heldentaten vollbrachte.

Sollte Sigefrith doch eine Weile in der Sonne schwitzen und Wachsamkeit vorgeben.


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