Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Rohan

Aldburg - In der Stadt

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Eine kampfbereite Éored wartete auf ihn als er die Stallungen erreichte. Normalerweise hätte der Kommandant der Reiter ebenfalls hier in Bereitschaft gestanden, doch scheinbar waren alle Hauptleute und Marschälle zur Ratsversammlung gebeten worden. Es sind gewiss die Elben, die zunächst jedem ihre Lebensgeschichte erzählen. Deshalb dauert alles auch so lange.

Cyneric hatte nichts gegen Elben. In den Schlachten an der Entfurt, in Edoras und vor Isengard hatte er mit eigenen Augen gesehen, welch furchterregende Krieger sie sein konnten, und das respektierte er. Auch wusste er, wie wichtig es war, einen guten Plan zu haben. An der Entfurt hatte das Heer der Elben und Menschen eine an Stärke ebenbürtige Ork-Armee durch überlegende Taktiken ohne größere eigene Verluste aufgerieben. Das mag alles stimmen. Aber dennoch könnten sie sich etwas schneller entscheiden, dachte er, als er die Stallungen betrat.

Rynescead ließ ein freudiges Schnauben erklingen, als er Cyneric erblickte. "Es geht ins Gefecht, mein Freund," kündigte er an, und legte dem Hengst seinen Sattel an. Um ihn herum taten die übrigen Reiter dasselbe. Er schwang sich gewandt auf Rynesceads Rücken und ließ das Ross bis zum Haupttor von Aldburg traben, nebem dem die Stallungen lagen. Der junge Meldereiter wartete dort bereits auf ihn, die wachsende Sorge und Ungeduld ins Gesicht geschrieben. Als sich die Éored hinter ihm versammelt hatte, hob er den Speer und ließ sie den Ritt nach Nordosten antreten.

"Auf, Eorlingas!"

Cyneric nach Ebenen der Ostfold


Link entfernt

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Cyneric von Ebenen der Ostfold

Als er vor der Ratshalle eintraf fand er die beiden Wachposten in einen Streit verwickelt vor.

"Wie konntest du zulassen, dass er die Halle betritt?"
"Du warst es doch, der den Speer zuerst gesenkt hat!"
"Es... es erschien mir irgendwie... richtig zu sein! Und du hast ja auch nichts getan, um ihn aufzuhalten, oder nicht?"

"Was ist hier los?" wollte Cyneric wissen, der sich mit lauter Stimme Gehör verschaffen musste.

Die beiden Wachen blickten einander an unsicher an. "Saruman," stieß Wigmund hervor, der seinen Helm abgenommen hatte sodass sein kahl geschorener Kopf sichtbar wurde. "Er ist hier. Er kam in Begleitung einiger finster drein blickender Männer gerade eben einfach so die Treppe hoch- gerade so, als gehörte er hierher."
"Wir... wir konnten ihm nicht Einhalt gebieten," sagte Sigefrith in einem schuldbewussten Ton.

Sarumans Stimme, wurde es Cyneric klar. Alle Rohirrim wussten, wie sie ihren König damals behext hatte, und erst in Isengard hatte Théoden die Stärke gefunden, ihr zu widerstehen. Saruman, der Verräter, ist gekommen, um unsere Anführer ebenfalls unter seinen Bann zu bringen, fuhr es ihm durch den Kopf. Das musste verhindert werden. Dass von drinnen noch kein Ruf nach der Wache erklungen war konnte nur Schlimmes bedeuten. Standen sie alle bereits unter Sarumans Zauber? Von den schlimmsten Befürchtungen erfüllt zog er sein Schwert, und schickte sich an, nach drinnen zu stürmen, als sich die Türen von innen öffneten.

Mehrere Elben stürmten hinaus, ihre Gesichtsausdrücke von zornig bis bedrückt reichend. Unter ihnen war auch die Herrin von Dwimordene, die Cyneric in Isengard schon einmal aus der Ferne gesehen hatte. Es folgten nun noch mehr Leute, Zwerge, Elben und Menschen, die die Ratshalle ebenfalls verließen. Die meisten eilten weiter die Stufen hinunter, zwei Elben jedoch blieben ein Stück abseits der Tür stehen.

Wigmund zog Cynerics Blick auf sich, als er unvermittelt Haltung annahm. Er drehte sich um und erblickte eine weitere Gruppe Elben, die jedoch die Treppe hinauf gekommen waren. Sie sehen anders aus als die Elben, die seit dem Fall von Dwimordene in der Stadt sind, dachte er.

Die Elbin, die in der Mitte der Neuankömmlinge ging - sie schien die Anführerin zu sein - trat auf Wigmund zu. Cyneric und Sigefrith waren etwas beseite getreten. Die Elbin bat Wigmund, sie beim Rat anzukündigen, jedoch war der Name, den sie nannte, so unaussprechlich, dass Cyneric bezweifelte, dass auch nur ein Bruchteil davon die Gesellschaft im Inneren erreichen würde.

"Der Rat empfängt Euch", sagte Wigmund, als er einen Moment später von drinnen zurückkehrte, und die Elbin und ihr Gefolge traten durch die Türen, die sich hinter ihnen wieder schlossen.

Cyneric schickte den durch und durch verwirrten Sigefrith zur Wachstube zurück, dessen Schicht ja eigentlich sowieso vorbei gewesen war. Die beiden Elben, die von denjenigen die die Versammlun verlassen hatten vor dem Eingang geblieben waren - einer hatte sich neben einer Säule hingesetzt, seine Begleiterin kniete neben ihm - erhoben sich nun und gingen langsam die Treppe hinunter, und es kehrte wieder Ruhe auf dem kleinen Platz ein.

Kurz darauf fiel ihm ein, was ihm aufgrund der ganzen Eregnisse wohl entfallen war: Er musste der Herrin Éowyn und dem Heermeister Faramir von seinem Ausritt und dem Sieg über die Orks berichten.

Vorsichtig trat er durch den Türbogen nach drinnen.

Cyneric zum Inneren der Ratskammer

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Cyneric vom Inneren der Ratshalle

Wigmund blickte ihn neugierig an, als er seinen Posten auf der linken Seite vor der Tür wieder einnahm.

"Wie haben sie reagiert? Werden wir Reiter zu den Ostgrenzen schicken?" fragte er Cyneric, ohne sich ihm zuzuwenden. Als Gardist lernte man schnell, sich mit jemandem zu unterhalten ohne den wachsamen Blick nach vorne abzuwenden, und so weiterhin vollkommen aufmerksam zu erscheinen.

"Es werden zusätzliche Männer über die Ebenen und zu den Grenzen gesandt und mehr Späher werden das Land überwachen," antwortete Cyneric.
"Das ist gut," erwiderte Wigmund. "Hast du Saruman gesehen? Den Weißen Zauberer? Hat er den Rat mit seiner Stimme behext?" Die Stimme des anderen Gardisten war nun zu einem verschwörerischen Wispern herabgesunken, das unter seinem Helm hervordrang.

Cyneric dachte einen Moment darüber nach. Der Rat hatte Saruman eingelassen, ihm zugehört und ihn sogar Vorschläge machen lassen. Dennoch waren ihm Faramir oder Elrond nicht verzaubert von Sarumans Stimme vorgekommen. Er konnte es nicht sagen, und war froh, sich nicht weiter darüber den Kopf zerbrechen zu müssen. Der Rat würde eine Entscheidung fällen, und wenn Sauron dabei zu Schaden kam, würde er damit zufrieden sein.

Hinter ihnen öffneten sich erneut die großen Türen, und der Zwergenkönig marschierte heraus, flankiert von seinen beiden Begleitern. Im Gehen unterhielten sie sich leise in der Sprache ihres Volkes. Cyneric kamen sie recht aufgebracht vor, wobei der König trotz allem eine gewisse Ruhe auszustrahlen schien.
Er beobachtete, wie die Zwerge eilig die Treppen hinuntergingen und in der Stadt verschwanden.

Die Sonne hatte inzwischen ihren Zenit überschritten, und die Schatten begannen langsam, länger zu werden. Es wird noch einige Stunden bis zur Dämmerung dauern, und die Hitze hält an, dachte Cyneric, dem kleine Schweißperlen auf der Stirn standen.

Kurze Zeit später riss ihn die Ankunft eines in Blau und Silber gekleideten jungen Mannes aus seinen Gedanken, der den Platz vor der Ratshalle soeben betreten hatte. Begleitet wurde er von einem Soldaten, der dieselben Farben trug, sowie einen Schild auf dem ein weißer Schwan im blauen Feld prangte. Ein Bote aus Dol Amroth, erkannte Cyneric. Schon begann der Knappe (denn das war er offensichtlich) zu sprechen, als er auf die beiden Gardisten zutrat.

"Grüße, ihr wachsamen Männer Rohans! Hier ist Erchirion, Imrahils Sohn von Dol Amroth, von seinem Vater gesandt mit einer Nachricht an Faramir, Denethors Sohn, den Truchsess von Gondor."

Cyneric und Wigmund erwiderten den Gruß mit einem respektvollen Neigen des Kopfes und machten Erchirion und seinem Begleiter den Weg frei. "Tretet ein, Herr, und sprecht zu der hohen Gesellschaft im Inneren," sagte Wigmund, während Cyneric zur Tür trat und sie leise öffnete. Dann schritt er hindurch, um dem Rat die Ankunft des Adligen von Dol Amroth anzukündigen.

Cyneric zum Inneren der Ratskammer

Eandril:
Oronêl aus dem Lager der Elben...

Oronêl erreichte die Ratshalle schnell, da er sich beeilte und den Weg kurz zuvor erst in umgekehrter Richtung gegangen war. Er sah sich um, doch nirgends war ein Zeichen Dol Amroths zu sehen. Entweder war Erchirion noch nicht beim Rat eingetroffen, oder er hatte keine große Eskorte mitgebracht. Vor den großen Türen standen mehrere Gardisten aus der Königsgarde von Rohan Wache und Oronêl sprach denjenigen an, der ihm der Anführer zu sein schien: "Ist Prinz Erchirion von Dol Amroth bereits eingetroffen?"
Der Wächter nickte und erwiderte: "Ja, Prinz Erchirion ist im Augenblick beim Rat. Soll ich euch einlassen?"
Oronêl wollte bereits bejahen, doch dann viel ihm noch etwas ein: "Ist Saruman noch immer beim Rat?"
Bei der Erwähnung des Zauberers konnte Oronêl die Anspannung im Gesicht des Mannes sehen. "Ja, auch Saruman ist noch drinnen."
"Dann werde ich so lange hier warten, bis entweder Erchirion oder der Verräter hinaus kommen. Ich habe kein Bedürfnis, mit dem Zauberer in einem Raum zu sein.", erwiderte Oronêl und setzte sich in der Nähe des Eingangs auf eine niedrige bröckelnde Mauer, die die Stufen hinaus zur Tür begrenzte. Für einen Moment blickte er nachdenklich in den Himmel, über den Wolken nach Westen zogen. Dann wandte er sich wieder dem Gardisten zu: "Wie heißt ihr, Gardist?"

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Cyneric aus dem Inneren der Ratshalle

"Cyneric, Cynegars Sohn," antwortete er, und wandte dem Elb den Blick zu.

Nicht irgendein Elb, fiel ihm ein. Das ist der Befehlshaber des Volks von Dwimordene. War er nicht auch bei der Ratsversammlung gewesen? Oder war er einer derjenigen Elben gewesen, die die Besprechung aufgrund der Ankunft Sarumans verlassen hatten? Gekleidet war er in grünes und braunes Leder sowie einen grau schimmernden Umhang.

Er scheint den Boten aus Dol Amroth zu kennen - Erchirion, fiel es ihm wieder ein. Cyneric hatte bisher nicht viel mit Elben zu tun gehabt, deshalb war er sich nicht sicher, was sein Gesprächspartner von ihm zu erfahren suchte. Auf Saruman ist er wie viele andere nicht gut zu sprechen, dachte er - er konnte es ihm nicht verdenken. Erst vor Kurzem hatte er die Macht von Sarumans Stimme gesehen und erlebt, wie der Zauberer seinen Einfluss ausübte.

"Ihr seid der Herr von ... Lothlórien, richtig?" sprach er vorsichtig, auf die korrekte Aussprache bedacht.

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