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Autor Thema: Pelennor-Felder, vor der Stadt  (Gelesen 18278 mal)

PumaYIY

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Pelennor-Felder, vor der Stadt
« am: 5. Nov 2010, 18:13 »
Karthull kommend von: Lebennin


Nun ist es soweit! Ein paar Schritte noch und ich kann über den Hügel schaun und die Stadt sehen. Ob sie größer ist als Dol Amroth? Gedanken wie diese hielten Karthull fest in Bann, viel hatte er über die "Weiße Stadt" schon gehört und auch, dass sie viel von ihrem Glanz verloren haben sollte. Er wusste nicht was ihn erwarten würde, der Karte nach die Karthull von Minas Tirith gesehen hatte musste die Stadt riesig sein und sieben Verteidigungsringe haben. Er fühlte sich wie an jenem Tag als er mit seinem Vater zum Meer gezogen war und dies zum ersten Mal zu sehen bekommen sollte. Der Kosar vor ihm blieb staunend stehen, denn Karthull war nicht der einzige der die Architektur der Numenor, bei der Stadt am Berg atemberaubend fand. Karthull drängelte sich an ihm vorbei und erblickte zuerst nur die Berge und eine besonders steile Felsspitze, die zudem auch noch ganz weiß war, dann auf der Höhe des Hügels die ganze Stadt. Der Kapitän ließ den Trupp anhalten, denn auch er war von der Größe und dem Bild der Stadt beeindruckt. Nein?! Das was ich für einen Fels gehalten hatte ist der weiße Turm von dem sie mir in Dol Amroth erzählt hatten. "Das ist ja riesig!", staunte auch Krohlon neben ihm. "Wie lang die hier wohl drangearbeitet haben müssen?"
Nach einer Viertelstunde ließ der Komandeur weitermarschieren: "Wir können uns die Stadt immernoch von nahem angucken, sie ist ja in unserer Hand! Hah."
Ihr Eintreffen war gestern von einem Melder in die Stadt gebracht worden und so kam es, dass sie ungehindert bis in vor das Tor kamen. Es war reger Betrieb, denn viel Korn und Mehl sollte noch vor dem Winter in großen Lagerstätten Unterschlupf finden. Am Tor wurden sie jedoch erwartet. Nun aus der Nähe erkannte Karthull, dass die Stadt bei ihrer Belagerung doch einiges hatte einstecken müssen, denn einige Häuser vor allem im untersten Ring waren noch zerstört und teilweise ausgebrannt. Hier und da bröckelte der weitgehend reparierte Wall. Eine Gruppe von Soldaten in einer Gondorianeruniform kam ihnen als sie das Tor passiert hatten entgegen, angeführt von einem wohlhabend gekleideten Mann. Mit einer schwungvollen Geste hies er die Neuankömlinge willkommen und Herumor begann zu sprechen: "Willkommen in der weißen Stadt! Ihr seid wie der Bote berichtete zur verstärkten Sicherung des Stadtgeschehens hergeschickt worden. Das kann ich gut gebrauchen und darum habe ich mir überlegt euch ein kleines Present anzubieten." Er führte sie in einen Hof der weit ab vom Tor und in der Richtung in der man nicht in den nächsten Ring gelangen konnte gelegen war. "Was das wohl wird?" , flüsterte Krohlon. "Ich habe keinen blassen Schimmer..."
Nun begann Herumor der ziemlich mächtig zu sein schien fortzufahren: "Sicher habt ihr die Lagerhallen mit Lebensmitteln gesehen. Ich rate euch besser nicht zu versuche dort einzudringen, denn sie gehören der Stadt und sie werden auch von Soldaten beschützt. Es kam aber, dass ein paar Mädchen meinte sie müssen Mehl stehlen und versuchen Saurons Eigentum zu unterschlagen. Im normalen Falle steht auf soetwas nun die Todesstrafe, ich lasse jedoch Gnade vor Recht gelten und überlasse sie euren Bestrafungsmaßnahmen." Die etwa zwanzig Mann starke Truppe geriet in geradezu euphorische Stimmung und schnell war auch Karthull hinter den schrecklichen Gedanken gekommen, den seine Nächsten dachten. Er zitterte am ganzen Leib. Ich bin nach Minas Tirith gekommen, um etwas Gutes zu tun und jetzt wo ich hier bin soll ich das da...?! Nervös schaute Karthull sich um und fand unter den Korsaren die nun eifrig die einzeln gebundenen Frauen in Zimmer schleiften, schleppten und trugen einen dem es ähnlich zu gehen schien. Zehn Frauen waren dort gewesen, der Kapitän hatte zwei geholt und der Rest teilte sich jeweils zu zweit eine. Nur Karthull und Krohlon stand noch an ihren Plätzen und sie schauten verzweifelt um sich. "Ihr beiden seit wohl nicht so die Starken?!", sagte Herumor unter verhaltenem Gelächter der Truppe von Stadtwachen. "Verschwindet!" Mit einer Geste brachte Herumor den Trupp zu verstummen und sie marschierten aus dem Hof. "Ich habe das nicht umsonst gemacht, denkt ihr ich schicke jedem erbärmlichen Korsarenhaufen ein Pack Huren, als Willkommensgeschenk?"
"Ähm... Nein Herr." , antwortete Krohlon rasch.
"Gut, denn das hätte ich auch nicht gemacht, wenn ich nicht ein paar vertrauenswürdige Männer bräuchte die auf mein Weib aufpassen."
"W... Wie darf ich das jetzt verstehen?" , stotterte Karthull.
"Ihr beiden sollt auf meine künftige Frau aufpassen, sie ist gefährdet unter den Einfluss von falschen Leuten zu leiden. Deswegen will ich sie genau beobachten lassen und weil sie mir heilig ist will ich nicht, dass einer der Wachen ihr etwas anhaben könnte. Dafür brauche ich euch Weicheier, die es nicht einmal nach etwas Spaß mit einer Frau verlangt, bei euch kann ich mir sicher sein."
"Na hören sie mal!" , wollte Krohlon sich zur Wehr setzten, doch scharf unterbrach Herumor ihn: "Das war keine Bitte, sondern ein Befehl, kommt mit und es findet sich jemand der euch weiteres erklärt. Wehe ihr verfehlt eure Aufgabe!"
"Ja, Herr." , antworteten beide schnell und folgten ihm zu zwei Stadtwachen, die ihnen näheres erklärten und sie in einen Schichtplan einwiesen. Wo bin ich hier nur reingeraten? Aber hey! Im Prinzip kann ich von dem Haus aus wohlmöglich gut zu diesem Beregond.


Karthull weiter nach: Die Spielmannsgasse und Briannas Wohnung
« Letzte Änderung: 16. Aug 2016, 15:17 von Fine »

PumaYIY

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Re:Pelennor-Felder, vor der Stadt
« Antwort #1 am: 5. Jun 2011, 20:56 »
Karthull aus der Kaserne im dritten Ring


Ich glaub ich kann immernoch nicht fassen was da eben abging. Ich war aber ganz schön naiv zu glauben, dass die Bevölkerung sich weiter von Herumor unterdrücken lässt. Karthull betrachtete die kleine Kutsche auf der er saß und das Pferd, welches eingespannt vorantrabte. Jetzt müsste ich nur wissen wie man die Kutsche lenkt und womit ich das Pferd füttern soll. So ein Mist. Eine Weile dachte Karthull über das nach was ihm in der Stadt wiederfahren war: Naja ich bin zu dem Ort gelaufen wo ich dieses Mädchen das letzte Mal gesehen habe. Ich war an der Ecke da hab ich sie gehört, nicht das Mädchen sondern die Korsaren, angeführt von dem der die Frau mit mir verfolgt hatte durchstromerten sie die Häuser der Gasse. Ich hab gehofft, dass sie sich nicht immernoch darin versteckt hat, dann haben sie mich gesehen und Rarmiel hat gebrüllt. Irgendwas mit Blutverat und Schande, hat er gebrüllt und kam auf mich zugestapft. Starr vor Schreck konnte ich mich nicht bewegen. Er hat mir ins Gesicht gespuckt und gefragt, wo das "Gondorweib" sei. Ich hab gesagt, ich wüsste es nicht doch blickte ich aus versehen genau auf die Tür die sich in diesem Moment bewegte.
Rarmiel war meinem Blick gefolgt und ging dann zur Tür vom Haus. Wie mein Herz da gezuckt hat! In dem Moment hab ich die Hand gesehen, die mich zurück zur Hauptstraße des Rings gewunken hat. Es war die Frau die ich im Haus erwartet hatte, da bin ich ihr einfach hinterher gerannt und bis die Korsaren merkten was los waren wir schon um die Ecke verschwunden.
Im Nachhinein kommt es mir ein wenig komisch vor: Ich könnte schwören ganz gelassen gewesen zu sein, doch dann erinnere ich mich immer wieder wie ich gezittert habe als Rarmiel vor mir stand. Da war Blut an seinem Dolch und Mordlust und Wut in seinen schimmernden Augen.

Das Gespann näherte sich langsam dem Rammas Echor und der Weg führte Karthull zum Südtor.
Die Frau hat mich zweifellos gerettet, aber was dann in der Stadt los war kann ich immernoch nicht fassen! Oh da vorne ist jemand.
"Wer bist du?", rief die Person, die aus dem Torwächterhaus gelaufen kam. "Halte deine Kutsche an!"
"Ich bin ein Gesandter des Statthalters, ich habe wichtige Botschaft für unsere Verbündeten."
"Du? Allein?!"
"Der Kutscher der mich begleiten sollte wurde in der Stadt von wütenden Menschen festgehalten, es ist ein Wunder, dass ich es hinausgeschafft habe. Ich soll Botschaft nach Dol Amroth bringen, denn Herumor erbittet Unterstüzung."
"Ist das so? Beregond hatte mir jemanden angekündigt, allerdings mit Begleitung."
"Beregond? Seid ihr Vertraute?"
"Könnte man so sagen, er hat mir befohlen deinen vermeintlichen Begleiter hier abzusetzen und dich bis kurz vor den Belagerungsring von Dol Amroth zu führen. Ich weiß von dem Brief, den du, wenn alles so geklappt hat, haben solltest. Vorhin kam ein Bote und brachte mir die Nachricht."
Karthull zog ein paar mal an den Zügeln und das Pferd blieb kurz vor dem Tor stehen.
"Das ist gut, denn ich kann wirklich nicht gut mit Tieren umgehen."
"In Ordnung, lass uns keine Zeit verlieren und gleich losfahren."
Der Soldat befahl Einigen, die noch im Haus gewesen waren das Tor zu öffnen, nahm eine Tasche und zwei Körbe mit Proviant und legte sie auf die Kutsche, dann verabschiedete er sich von den übrigen Wachen und Karthulls Reise ging weiter. Nach einer kurzen Kennlernphase, er sagte er sei bei den Waldläufern gewesen vor der großen Niederlage am Schwarzen Tor, war Estomir ein stiller Weggefährte.


Karthull nach Lebennin
« Letzte Änderung: 16. Aug 2016, 15:19 von Fine »

Vexor

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Re:Pelennor-Felder, vor der Stadt
« Antwort #2 am: 22. Jul 2011, 12:51 »
Araloth aus Minas Trith


Der Mantel, den Araloth der toten Wache abgenommen hatte, bedeckte leider nur seine halben Arme und reichte ihn nur knapp über das Knie; dennoch war dies besser als in der Wildnis Gondors nur mit einem zerrissenem Hemd herumzulaufen.
er hatte sich kein einziges Mal zur weißen Stadt Minas Tirith umgedreht, die qualmend und vor Schmerzen jauchzend hinter ihm lag. Jene Stadt, die ihm so viel Gutes und gleichzeitig so viel Schlechtes gebracht hatte. Jene Stadt, die hinter ihren prächtigen von Ruß und Blut geschwärzten Steinmauern die Frau beherbergte und gefangen hielt, welche er liebte und die sein ungeborenes Kind inne hatte.
Ohne zu zögern war über den Pelennor gegangen, der im Licht der brennenden Stadt diffus erleuchtet war. Erst als die Stadt im Dickicht der Nahegelgen Felder und Wälder verschwunden war und kein Kampfgeschrei mehr zu ihn durchdrang setze er sich auf einen Baumstumpf und atmete tief ein.
Die Wunden, die Brianna zwar bravurös versorgt hatte schmerzten immer noch und Araloth spürte, dass ein zwei Rippen gebrochen sein mussten.



Sie kamen immer zu unterschiedlichen Zeiten, aber immer hatten Herumor und sein engster Vertrauter und Berater Lucius ihre Knochenbrecher dabei. Zwei bis drei stämmige Jungs, die genauso hohl und herrchentreu waren, wie ihre Nacken stierartig schienen.
„ Araloth warum sagst du uns nicht einfach, wie die Befestigungen Dol Amroths überwinden werden können….es muss eine Schwachstelle geben? Du würdest es uns und dir viel leichter und angenehmer gestalten“, waren Herumos klassischen Worte, die er groß und imposant wie er sich vor Araloth aufbaute, vertönen ließ.
„ Den Teufel werde ich tun“, erwiderte Araloth mit aller Verachtung, die er aufbringen konnte und spuckte sie Herumor vor die Füße.
Meist war es Herumor, der daraufhin süffisant lächelte und mit einer winzigen Handbewegung seinen Knochenbrechern zu verstehen gab, dass dies nicht die gewünschte Antwort war. So verließen sie ihr Versteck im Halbschatten und fingen an Araloth nach allen Regeln der Kunst zu schlagen oder zu treten. Sie hörten erst auf, wenn sie merkten, dass der Bewohner der Schwanenstadt vor Schmerz bewusstlos, wie eine Puppe am Boden lag.

Doch schlimmer waren Lucius Besuche, wenn er nachts kam, immer allein.
Sein Schwert an Araloths kehle haltend brachte er ihn seine persönlichen Gemächer.
Dort befahl er ihn sich auf den Bauch zu legen. Daraufhin fesselte er den Diplomaten an Händen und Füßen, sodass er wie ein Stern ausgebreitet auf den Boden lag. Danach begann der widerliche Verführungstanz des Pans. Lucius entledigte sich seiner Kleider und setzte sich zunächst neben ihn aufs Bett. Seine knochigen Finger, die Araloth, wie dürre Äste einer vertrockneten Fichte empfand, fuhren ihn über Rücken, Gesäß und Beine. Liebevoll und ungestüm zugleich, als übermannte ihn mehr und mehr zügellöse Lust, streichelte und küsste er Araloths Nacken, Rücken und Po.
Wie Araloth den fauligen Geruch des Rosen- und Lavendelwassers verabscheute, mit dem sich Lucius immer einrieb.
Mit der Zeit wurde er immer animalischer fing an Araloth zu beißen und zu schlagen. Doch dies war alles nur das Vorspiel, bis Lucius die Fleischeslust nicht mehr zurückhalten konnte und sein Geschlecht tief in Araloth hineinstieß. Die ersten Male langsam und vorsichtig, später keinen Rücksicht auf die schmerzgepeinigten Schreie Araloths nehmend.
Nach dem Akt blieb Lucius meist noch mehrere Minuten, oft Stunden, auf Araloth liegen keuchten die letzten Lustgeräusche aus, bevor er sich wieder anzog und einer der Wachen befahl Araloth wieder in den Kerker zu bringen.
Ioreth, die mit Araloth in einer Zelle saß, fragte nie, was da vor sich ging, sondern versuchte immer so gut ihr es möglich war, die körperlichen und seelischen Verletzungen Araloths zu kurieren.



Die Höfe und Güter, die es hier einst gegeben hatte  waren verlassen. Ein Geisterhaus nach dem anderen, die meisten gebrandschatzt, oder geplündert.
Araloth schleppte sich zu einem dieser und holte sich mit einem Eimer Wasser aus dem Brunnen.
Genüsslich wusch er sich Körper und Haare bevor er sich im Stall in ein mageres Bett aus alten, kratzigen Stroh legte.
Die Morgenstrahlen fielen gerade herein, als ihm die Augen zufielen.
In diesem Schlaf begegnete er einem Albtraum, in dem Brianna, welche ein Kind auf dem Arm hielt, von den Flammen eingeschlossen wurde und bitterlich schrie.



Araloth wandert nach Süden den Anduin entlang Richtung Lebennin
« Letzte Änderung: 11. Aug 2016, 14:19 von Fine »


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Die Ehrung der Toten
« Antwort #3 am: 7. Dez 2011, 22:18 »
Elea, Beregond und Doréal von der stillen Straße...


Der Regen hatte bereits aufgehört, doch Elea war von oben bis unten durchnässt. In ihrer Hand hielt sie einen Holzstiel und umklammerte ihn fest. Gedankenverloren starrten ihre Augen auf die braun-schwarze Erde die mit einzelnen grünen Grasbüscheln gesprenkelt war.

Ich wünschte, ich hätte dies nicht gesehen. All diese seelenlosen, leeren Augen; der Mann, der in festem Griff ein Buch umklammerte; das kleine Mädchen das scheinbar mit ihrem letzten Atemzug die Hand der toten Mutter ergriff; der Soldat der am bauchliegend nach seinem Schwert langte, das außer Reichweite lag… und die Orks – widerliche Geschöpfe – brachten nur Verderben und mit ihnen die Südländer. Sie haben den Tod verdient. Ihre Leiber sollen verrotten und ihr Aas von wilden Tieren zerfetzt werden – widerliche Orks…

Mit ihrem schon leicht schmerzenden Arm holte Elea aus und bohrte die Spitze der Schaufel in die feuchte Erde. Einen Hieb, noch einen und noch einen; Die Dunedain hatte längst aufgehört zu zählen, aber die Spatenstiche waren so zahllos wie die Opfer dieser Schlacht.

Kaum war die Schlacht vorbei kam auch schon der Regen. Sieht der Himmel auf uns herab? Weint er oder möchte er nur den Schmutz und die Gräueltaten hinfort waschen? Das viele Wasser färbte das dunkle Rot des Blutes in ein blasses Rosa. Der Ruß wurde weggespült. Die Stadt ist farblos und grau… wie eh und je.

Elea sah in die Gesichter der anderen, die wie sie Schaufel für Schaufel das Erdreich aushoben. Es waren traurige Mienen und zahlreiche Tränen zu sehen.

Habt ihr mit uns oder gegen uns gekämpft? Seid ihr nun Freund oder Feind? Es ist egal, denn wir teilen ein Schicksal. Alle gemeinsam müssen wir unsere Familien und Freunde zu Grabe tragen und wäre dies nicht schon genug wird uns auch noch abverlangt unsere Peiniger, unsere Feinde aus der Stadt zu tragen und zu verbrennen.


Die Dunedain legte eine kurze Pause ein und stütze sich auf den Stiel ihrer Schaufel. Sie sah über die Ebene des Pelennor zum Stadttor. Zahlreiche Menschen gingen hindurch. Teilweise zogen sie Karren hinter sich her und manche benutzten ihre bloßen Hände um die Toten aus der Stadt zu transportieren.

Ich habe gar nicht lange darüber nachgedacht; nahm diese schier endlose Arbeit auf mich. Ich sah den leeren Karren an der Mauer stehen und wusste was zu tun ist. Ich hob das kleine Mädchen hoch, entzweite die Hände von Mutter und Tochter und legte sie auf den Karren. „Was macht ihr da“, fragte mich Beregond und als ich es ihnen erklärte begannen sie sofort zu helfen. Doch selbst jetzt, wo wir eine Hand voll Menschen waren, erreichten wir nichts.

Ich sah die neugierigen Blicke der Überlebenden, manche hasserfüllt, manche ängstlich. Es war mir egal. Doch umso erstaunter war ich, als all jene die uns zusahen sich uns auch anschlossen. Die Bevölkerung hatte noch Anstand und Mitgefühl. Für einen Tag scheinen alle ihre Feindseligkeit vergessen zu haben nur um jene zu Ehren die ihr Leben ließen.


Körper für Körper lagen aneinandergereiht in der Grube. Ihre Augen wurden aus Respekt geschlossen. Erst hier wurde Elea das Ausmaß der Ermordung bewusst. Hier lagen sie, namenlos, ausdruckslos und für immer schlafend.
Aus den Vorratslagern wurden einige Fässer Öl gebracht und Schale für Schale über Toten gegossen.

Ein weiterer schwarzer Tag in der Geschichte Gondors. Der Hochmut, die Kriege, die Pest und nun der Bürgerkrieg. Lange wird dieses Land nicht mehr bestehen. Die Grundpfeiler sind zertrümmert, ein Ende schon in Reichweite.

„Ihr habt mit diesem Werk begonnen, Herrin. Ihr solltet es auch beenden“, forderte sie Beregond auf, nahm ihr die Schaufel aus der Hand und reichte ihr eine brennende Fackel.
Elea’s Hand zitterte und ihr hilfesuchender Blick stieß auf Beregonds traurige Miene. Er nickte ihr nur zurück.

„Welch Worte können eine solche Untat beschreiben? Wie können wir den Toten die Ehre erweisen, die ihnen gebührt? Für unsere Könige bauen wir prunkvolle Grabkammern, für unsere geliebten Verstorbenen graue Steinmäler und für sie – die so vieles geopfert, so vieles gegeben haben und dabei ihr Leben ließen – graben wir ein einfaches Loch in die Erde und entzünden ihre leblosen Körper. Sie sind gestorben und werden brennen, damit wir weiterleben können. Es ist nicht fair, wozu uns diese grausame Zeit zwingt und trotzdem müssen wir es ertragen. Aber es wird leichter werden. Zeiten in denen ihre fruchtbare Asche hilft, unsere Kinder zu ernähren. All das wird kommen… Heute können wir uns nur einem sicher sein. In den Hallen unserer Vorfahren, dort wo wir hingehen wenn unsere Körper verwelken, dort sind all jene die in diesem Krieg fielen den anderen ebenbürtig… den Königen, den Gelehrten, den Kriegern. Mögen sie dort jenen Frieden finden, der ihnen hier versagt war.“

Elea warf die Fackel in die Grube. Das Feuer füllte bald die gesamte Grube und hüllte die Überlebenden in dicke Rauchschwaden.
Tränen liefen der Frau über das Gesicht, als eine Gruppe von Männern an sie herantrat: „Die Toten mögen unseren Vorfahren ebenbürtig sein, aber Verräter nicht. Also hüte dich vor dem Tode, denn wer weiß wo deine Seele danach hingeht!“

Beregond und Doreal zog ihre Schwerter und die Männer wichen einen Schritt zurück. Plötzlich verbreiteten sich die Streitereien, so schnell wie das Lauffeuer vor ihnen. Die Menschen eben noch friedlich gingen aufeinander los, bewarfen sich jedoch nur mit Schimpfworten. Die Schwerter ruhten noch in der Stadt.
Teils schreiend begab sich die Menge wieder in ihre Lager und verbarg sich dort um neue Pläne zu schmieden. Doch eine Silhouette blieb stehen und näherte sich langsam der Dunedain.
Elea nahm sie zunächst nicht wahr. Sie war schockiert von dieser feindseligen Aussage und im Gedanken vertieft.

„Hast du gehofft Wiedergutmachung durch diese Tat zu erlangen?“, frage Paola feinfühlig.
„Ich habe nicht geglaubt, dass sie mir verzeihen, aber ich dachte sie erkennen meinen guten Willen darin.“
„Manche haben das sicherlich. Doch die Meinung vieler ist schon zu fest gefahren, als dass eine solch geringe, wenn auch selbstlose Tat nicht ausreicht. Der Weg, den das Volk von Minas Tirith nun gehen muss, ist ein langer und steiniger. Wie du sagst, es sind keine guten Zeiten, aber es werden bessere kommen.“
„Wenn es in der Zukunft überhaupt noch ein Gondor gibt“, entgegnete Elea hoffnungslos.

Eine Weile starrten sie in die gelb-roten Flammen. Plötzlich glaubte Elea jemanden durch die Flammen zu sehen. Sie musste ihre Augen anstrengen, doch dann erblickte sie klar und deutlich die Umrisse zweier Männer. Sie waren in grünbraune Gewänder gewickelt und näherten sich von Nordosten.

„Wer ist das?“, fragte Elea und deutete mit dem Finger auf sie.
« Letzte Änderung: 19. Feb 2016, 13:36 von Fine »
1. Char Elea ist in Bree  -  2. Char Caelîf ist in Palisor

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Re:Pelennor-Felder, vor der Stadt
« Antwort #4 am: 11. Dez 2011, 19:39 »
Brianna von den Straßen Minas Tiriths


Die Sonne versteckte sich gerade hinter ein paar grauen Wolkenfetzen, als Brianna durch das offene Tor schlüpfte. Sie ging ein paar Schritte weiter, bevor sie inne hielt und sich umdrehte.
Hoch ragte das perlweiße Minas Tirith vor ihr auf, im Rücken das mächtige weiße Gebirge.
Für einen Außenstehenden wirkt die weiße Stadt ja direkt einladend…wie eine freundliche alte Dame, die einen von der anderen Straßenseite zuwinkt.
Man denkt sich nichts, lächelt und winkt freudig zurück. Doch weiß man nicht, wie es hinter der freundlichen Fassade aussieht. Dass die Frau erst vor wenigen Stunden ihre Enkel geschlagen, auf dem Markt Obst gestohlen oder sich vor Altersmüdigkeit das Leben nehmen möchte.
Die weiße Stadt ist innerlich tot….zerfressen von Krieg und Hass….und dennoch winkt und lächelt sie uns zu….die weiße Dame…

Brianna schüttelte den Kopf und ihre geflochtenen Zöpfe bewegten sich dabei spielerisch.
Was kümmert mich noch die weiße Dame…irgendwie ist es nicht mehr mein Zuhause. Es war es schon lange nicht mehr…spätestens seit dem Zerwürfnis mit Elea.
Vor allem möchte ich nicht, dass es das Heim meiner Kinder wird…aber wo soll ich noch hin? Thal liegt in Trümmern….und Saurons Griff wird sich weiter um Mittelerde schließen…bevor wir alle ersticken und erdrückt werden…

Die Kräuterfrau streichelte, während sie über das Gedanken machte, über den gewölbten Bauch, in den ein neues Leben heranwuchs.
….Ach Brianna…seit wann sind wir denn so ernst und nachdenklich? Ist es vielleicht weil ich Mutter werde? Weil ich nicht mehr allein Verantwortung für mich trage, sondern auch für ein anderes Wesen?
Egal! Wichtig ist eigentlich nur, dass ich das bestmöglichste aus der Situation mache…und gerade liegt meine Verantwortung bei Ephrâim!


Mit diesen Gedanken im Kopf löste sie sich aus ihrer Erstarrung und schritt über die Pelennorfelder und verpasste dabei nur knapp ihre alte Freundin Elea. Jene durchschritt gerade das Tor der weißen Stadt, als Brianna über die zertrümmerten Überreste der Rammas Echor kletterte.
Das Waldstück in dem sich Brianna wiederfand war klein, vielleicht sechs Ar groß und die Bäume standen hier dicht, wodurch sie nur spärliches und diffuses Licht durch ihre Baumwipfel hereinließen.
Ein herber und krautiger Geruch stieg ihr in die Nase und die Kräuterfrau aus Thal lächelte.
Mhmm…Bärlauch…ich liebe diesen Geruch!
Schmunzelnd ging sie in die Hocke und schnitt einige Blätter des Krautes ab, um sie in ihren kleinen Lederbeutel zu verstauen.
Da kann ich Ephrâim auch gleich noch eine leckere Bärlauchsuppe machen…aber jetzt mal weiter mit den Löwenkraut…bis jetzt hab ich noch keines gefunden.
Brianna durchforstete den gesamten Wald, was sich teilweise nicht als leicht erwies, weil das Dickicht streckenweise kaum zu überwinden war. An manchen dunklen Stellen hielt sich sogar noch ein hartnäckiger Rest von Schnee.
Sie stutze, als sie auf einen kleinen Schneehügel rote Flecken erkannte. Sofort beschleunigte sich ihr Puls.
„Ha..hallo?“, stotterte sie, „Ist da jemand?“.

Aber der Wald antwortete ihr nicht und eine erdrückende Stille breitete sich aus. So entschloss sie sich das Messer fester zu umschließen und der Blutspur zu folgen. Ihre Augen weiteten sich, als sie die Ursache für die Blutflecken erkannte.
Vor ihr offenbarte sich die wimmernde Gestalt einer Füchsin, die sich an einen Baum gelehnt hatte und wild hechelte.
„Oh Gott…du armes Ding…was ist denn passiert?“, flüsterte Brianna mitleidsvoll und besorgt musterte sie die tiefe Klauenwunde, die sich über die rechte Bauchseite der Füchsin mit dem orange-rötlichen Fell zog.
Es dauerte nicht lange bis Brianna begriff, dass die Füchsin kaum zu verarzten sei und ihre Augen füllten sich mit Tränen, als die bräunlichen Augen der Füchsin ihre eigenen fokussierten. Der Moment war flüchtig, aber Brianna erkannte es genau, als das letzte Fünkchen Leben aus dem Tier wich und ihr Blick glasig wurde.
„ Ich hoffe dir geht es dort besser, wo du jetzt bist“, wisperte sie mit belegter Stimme und hob die Füchsin hoch, um sie in ein kleines Erdloch zu legen, welches sie ausgehoben hatte.
Sie hätte vor Schreck fast aufgeschrien, als sie das kleine Fellknäul erblickte, das sich hinter der Füchsin zusammengerollt hatte.
Oh mein Gott…sie hat ihr junges beschützt…vermutlich wurden sie von etwas angegriffen…einem anderen Fuchs oder einem Wolf…es lebt sogar noch…aber es scheint bewusstlos.
Brianna wusste nicht wieso, aber sie hob das kleine Fuchsjunge hoch und wickelte es in ihren Schal ein, den sie wie eine Tragetasche um ihren Hals legte.
„Ich werde mich um dich kümmern bis es dir besser geht, einverstanden? Ich werde Verantwortung für dich tragen“.

Behutsam liebkoste sie das Fuchsjunge, bevor ihr Verstand wieder klar und scharf wurde, als sie Stimmen vernahm.
Intuitiv presste sie sich an einen Baumstamm und umklammerte wieder fest das kurze Messer. Es mussten drei bis vier Personen sein, darunter auch eine Frauenstimme.
Brianna dämmerte es sofort wer die Person war, als sie ihre Stimme vernahm.
« Letzte Änderung: 19. Feb 2016, 15:38 von Fine »


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Thorondor the Eagle

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Re:Pelennor-Felder, vor der Stadt
« Antwort #5 am: 6. Jan 2012, 22:26 »
„Ist das ein Traum? Nein unmöglich, dass meine Augen mich so täuschen“, stieß es Paloa heraus.
Verwirrt sah Elea auf das Profil der Kurtisane.
„Albaín, bist du es tatsächlich?“, rief sie einem der Männer zu. Sie wirkte wie eine 10 jähriges Mädchen als sie freudestrahlend auf ihn zu hopste.
„Sei gegrüßt“, entgegnete er mit einer rauchigen, tiefen Stimme. Er legte ihr seine großen Hände auf die Schultern und sah ihr schweigend in die Augen. Es wirkte beinahe väterlich, als er ihre Stirn küsste und sie anschließend fest in den Arm nahm.

Zaghaft ging Elea etwas näher zu den Männern, die sie sehr an die Waldläufer aus ihrer Heimat erinnerten. Doch nicht nur das, die Augen des Fremden, sie hatten dieselbe Farbe und denselben Ausdruck wie jene ihres verstorbenen Mannes. Sie gaben ihr sofort ein vertrautes Gefühl.

„Wie kommen wir zu der Ehre?“, fragte Paola und löste sich dabei aus seinem starken Griff.
Plötzlich wurde seine Miene ernster und er wirkte etwas bedrohlich: „Wir müssen reden, aber an einem geschützteren Ort.“
„Dann kommt mit in die Stadt!“, forderte ihn die Frau auf.
„Nein, ich habe dies mitangesehen. Es ist besser Olinto und ich betreten diese altehrwürdigen Mauern nicht. Folgt mir, ich kenne ein stilles Örtchen wo wir in Ruhe reden können. Schicke deine Freundin nachhause.“
„Sie kann mitkommen. Ich vertraue ihr“, entgegnete Paola.
„Ist es nicht töricht in diesen Tagen jemandem zu vertrauen?“
„Komm mit, Elea!“, sagte die Kurtisane verspielt und deutete ihr mit der Hand.

In schnellem Schritt eilten sie von der Stadt davon, durchschritten die unbewachten Tore der Rammas Echor. Gleich dahinter befand sich ein junges, dichtbewachsenes Wäldchen in das sie sich zurückzogen. An einer lichten Stelle hielten sie und Elea suchte sich eine hohe Wurzel um sich hinzusetzten. Die Dunedain hatte bemerkt, dass Albaín die ganze Zeit Paolas Hand festhielt.

Nach einer kurzen Verschnaufpause begann die Kurtisane neugierig zu fragen: „Was ist los? Welche Botschaft führt dich nach so langer Zeit wieder zurück in unsere Stadt?“
„Nur schlechte, so fürchte ich.“
„Sprecht!“, forderte ihn nun Elea auf, die bislang noch nichts gesagt hatte.
„Ehe ich fortfahre und all meine Geheimnisse preis gebe, sagt mir, wer seid ihr und warum sollte ich Befehle von euch entgegen nehmen?“, fragte Albaín forsch.
„Sie ist eine Freundin“, unterbrach ihn Paola „Und es war kein Befehl, sondern eine Aufforderung. Wie uns allen, liegt auch ihr alles an der Freiheit Gondors und unseres Königs.“
„Trotz deinen Worten, denen ich blind vertraue: Sagt mir euren Namen.“
„Ich bin Erelieva, eine der Dunedain aus dem Norden. Doch bitte, nennt mich Elea, so wie viele es tun.“
„Aus dem Norden? Was führt euch nur in diese feindseligen Lande?“
„Dies spielt hier keine Rolle. Vielmehr, so denke ich, sollten wir euren Worten Bedeutung schenken, also bitte, sprecht.“

„Also gut, setzt dich Paola. Es wird eine lange Geschichte: Seit der Eroberung von Minas Tirith haben sich viele Soldaten und Krieger in die Wälder Ithiliens geflüchtet. Innerhalb weniger Wochen verzehnfachte sich unser Trupp, der in der Nähe von Emyn Arnen in einem felsigen Gelände und Waldstück Unterschlupf gefunden hatte. Schon seit Jahren leben wir dort in einem kleinen Höhlensystem und wehren von dort Angriffe der Orks ab. Wie dem auch sei, seit dem Fall unserer Hauptstadt ist es viel gefährlicher geworden, denn Truppen nähern sich nun von allen Himmelsrichtungen; auch vom Fluss. Stets hatten wir Minas Tirith im Blickwinkel und versuchten durch Späher und Spione so viel wie nur möglich herauszufinden, doch die Mauern dieser Stadt sind dick.“

Er setzte kurz ab und nahm einen Schluck aus seiner Feldflasche, die er unter dem Mantel hervorzog.

„Wir erfuhren von der Befreiung der Stadt und Euphorie verbreitete sich schnell. Ein freies Minas Tirith würde auch uns Sicherheit aus dem Norden bieten. Wir lockerten unsere Grenzen nach Norden und Osten und begannen vermehrt den Süden zu durchforsten. Unsere Hinterhalte wurden wieder zahlreicher und unsere Angriffe effektiver. Selten waren wir so guter Hoffnung, wie in jenen Tagen. Wir zersprengten ganze Nester von Gesindel und vertrieben sie in alle Richtungen, sodass sie hilflos und alleine durch die Wildnis streiften, wo wir sie nacheinander spielend erlegten. Doch eines morgens, als einige meiner Männer zum Fluss gingen um unsere Wasserreserven aufzufüllen, stießen sie auf einen einzelnen Ork, der verzweifelt am Flussufer nach Norden lief.
Mit einem Pfeil direkt durch die Schenkel brachten sie ihn zu Fall. Es kostete dem dreckigen Gesindel viel Schmerz und Folter um ihm sein Geheimnis zu entlocken. Und es war große Angst in seinen Augen, als er diese Worte aussprach.“

Wieder unterbrach er seinen Redefluss, als ob er die beiden Frauen auf die Folter spannen wollte.

„Zahlreiche Soldaten, überlebende Flüchtlinge einer Schlacht die unlängst ausgefochten wurde, sammeln sich. Auch jener Ork war in die Schlacht verwickelt. Er stammelte einzelne Worte, die uns vermuten ließen, dass sie nicht freiwillig kämpfen wollten, doch dass sie unter eiserner Faust und schmerzenden Peitschenhieben zusammengescheucht wurden. Er entkam einem Aufseher indem er in die reißenden Fluten des Anduin sprang und mit letzten Kräfte Richtung Osten schwamm.
Er war seinem Ende schon sehr nahe, als er uns preis gab, dass die Schlacht gegen den Fürsten der Schwanenstadt geführt wurde. Dann entwich das Leben aus seinem übel riechenden Körper.“

„Das sind doch gute Nachrichten. Dol Amroth ist weiterhin unangetastet“, sagte Paola freudig.

„Diese Nachricht ist gut, da hast du Recht. Doch versetzte dich in die Lage des Feindes. Eine Eroberung ist fehlgeschlagen und eine andere Stadt hat sich von seinen Fesseln gelöst. Ein Brandherd kann schon ein Feuer entfachen, doch zwei dafür sorgen, dass ein ganzer Flächenbrand entsteht… sich ein ganzes Land aufbegehr. Und welchen würdest du eher ausschalten?“

„Den schwachen Funken, der allerdings im Zentrum lauert“, warf Elea ein und erinnerte sich an ihre hoffnungslosen Gedanken, die sie eben noch hatte.

„Sie werden Minas Tirith überrennen, mit einer Streitmacht, die Sauron nördlich von Pelargir gesammelt hat. Es wird nicht lange dauern, bis sie am Horizont auftauchen“, verkündete Albaín

Das hoffnungsvolle Lächeln auf Paolas Lippen verschwand augenblicklich. Die Freude jenes Tages, dass Minas Tirith von Herumor befreit war, war wie ausgelöscht.

„Das ist unmöglich. Das kann ich nicht glauben. So lange haben wir gebraucht um Herumor vom Thron zu stoßen. Für einen solch kurzen Erfolg?“, fragte sich Paola.
„Minas Tirith ist schutzlos. Die wenigen Soldaten die übrig sind können nicht einmal die Zitadelle vollzählig besetzten. Das Volk ist zerstritten und Sauron somit schutzlos ausgeliefert.“

„Dann könnt ihr nichts tun. Die Überlebenden müssen fliehen wenn ihnen ihr Leben lieb ist.“
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Thorondor the Eagle

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Re:Pelennor-Felder, vor der Stadt
« Antwort #6 am: 8. Feb 2012, 22:39 »
Elea hatte den Wald gerade hinter sich gelassen. Die langen Schatten der Baumspitzen berührten noch ihre Füße. Sie blickte auf Minas Tirith, sah die Wunden und den Schmerz den die Kriege hinterlassen hatten und die nur langsam verheilten.

Innerlich verfluchte sie Sauron und seine Krieger, denn sie wusste, dass er die Wunden von neuem aufreißen würde. Doch dieses Mal konnte ihn niemand mehr aufhalten. Kein Mann, kein Soldat, kein Kind… der dunkle Herrscher wird die Stadt überrennen und jedes kleine Schlupfloch durchsuchen und all seine Gegner ermorden.

Das Werk eines ganzen Volkes eines ganzen Jahrtausends wird für immer zu Nichte gemacht werden. Eleas Hals schien anzuschwellen, so fühlte es sich zumindest an. Sie wollte weinen und schreien gleichzeitig. Aber sie konnte nicht.

„Paola?“, fragte sie in die Ungewissheit hinter sich.
„Ja“, entgegnete die Kurtisane und auch in ihrer Stimme lag Trauer und Wut.
„Nur noch wenige in der Stadt hören auf mein Wort. Ich denke es ist besser ich lege die Aufgabe in deine und die Hände deiner Mädchen“, sie setzte ab und überlegte.
„Natürlich.“
„Ich gehe zu Beregond und den Soldaten. Auch ihnen muss die Chance gegeben werden zu fliehen, denn nichts kann Sauron nun aufhalten“, sie versuchte wieder ihre Gedanken zu sammeln „Albain, Olinto? Wie viel Zeit bleibt uns noch?“
„Ein, zwei Tage… mit viel Glück vielleicht sogar drei. Aber auf Glück können wir nicht vertrauen.“
„Dann haben wir wohl keine Zeit zu verlieren.“

Plötzlich vernahmen die vier das laute Knacken eines Astes. Überrascht wandten sie ihre Köpfe nach hinten und erspähten zwischen den Ästen eine Silhouette.

„Wer ist da? Komm heraus“, brüllte Albain und spannte dabei blitzschnell seinen Bogen.
„Brianna?“, hauchte Elea mit leiser Stimme und sie merkte wie es ihr ein wenig leichter ums Herz wurde. Tatsächlich trat die junge Kräuterfrau aus dem Schatten der Bäume hervor. Ihre Miene war ernst und besorgt.
„Lass“, sagte Paola zu Albain und drückte die Hand die den Bogen hielt in Richtung Boden.
„Ist es wahr?“, fragte Brianna und schaute ihnen dabei abwechselnd in die Augen „Minas Tirith wird fallen?“
„Ja!“, antwortete Paola „Wir haben nur noch wenig Zeit und können jegliche Hilfe gebrauchen, ganz besonders deine.“
„Meine?“, fragte sie ein wenig verängstigt.
„Keinem von uns beiden wird man glauben, dass die weiße Stadt in Gefahr ist und dass die Menschen flüchten müssen, doch du… du genießt Ansehen in ihren Reihen. Dir werden sie vertrauen.“
„Ich möchte nicht wieder zu ihnen. Sie sind Mörder… ich bin eine Mörderin. Es sind schlechte Menschen“, sagte sie und sah dabei beschämt auf den Boden.
„Keiner von uns hat sich in den letzten Wochen durch seine Taten oder Worte ausgezeichnet. Es scheint, als verlangen dunkle Zeiten auch dunkles Tun. Jeder von uns muss damit leben und jedem muss die Chance dazu gegeben werden, denkt ihr nicht?“, ergriff nun Elea das Wort.
„Da hast du vielleicht Recht. Hast du einen Moment für mich?“, fragte Brianna.
„Nichts lieber als das, Brianna, doch jetzt haben wir keine Zeit dafür. Lasst uns in die Stadt gehen und alle warnen, die wir erreichen können. Die Nachricht muss sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Morgen, nachdem die Dämmerung eingesetzt hat treffen wir uns wieder hier und gehen gemeinsam mit euch zu den Emyn Arnen.“
Die anderen nickten zustimmend und folgten ihr in Richtung Stadttor. Die beiden Waldläufer marschierten wieder Richtung Süden um den Weg auszuspähen.


Elea und Paola in die Straßen von Minas Tirith
Brianna nach Süden ins Weiße Gebirge
« Letzte Änderung: 19. Feb 2016, 15:44 von Fine »
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kolibri8

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Re:Pelennor-Felder, vor der Stadt
« Antwort #7 am: 11. Dez 2012, 10:33 »
Qúsays Start:

Qúsay gähnte. Sie waren die ganze Nacht hindurch geritten und gerade ging die Sonne in ihrem Rücken auf. Er griff in einen Beutel an seinem Gürtel und holte eine kleine braune Bohne heraus, steckte sie in den Mund und begann sie zu kauen.  Dann lenkte er sein Pferd durch eine Breche im Rammas Echor und betrat so den Pelennor. Sein Blick fiel nun auf die von der Sonne rot angestrahlte Stadt. Er blickte nach hinten und erhob seine Stimme:" Auf Männer wir sind bald da! Formiert euch!" Hinter ihm kamen weitere Haradrim-Reiter durch die Breschen und formierten sich in einer Marschkolonne in der nun fünf Mann nebeneinander und zwanzig hintereinander ritten. So führte Qúsay sie über den Pelennor zum Tor der weißen Stadt.

Das große Stadttor von Minas Tirith war noch immer durch die Belagerung beschädigt und würde wohl einem ernsthaften Angriff nicht standhalten, trotzdem hatte man es geschlossen.
"Ich bin Qúsay, Sohn von Nazir, vom Stamm der Quahtan, ich komme aus dem Land das ihr Harad nennt und ich verlange das man das Tor öffnet und uns herein lässt." rief Qúsay die Mauern hinauf.
Ein Mann trat an die Brüstung heran. "Eure Ankunft wurde uns gemeldet Qúsay von den Haradrim!" Er ließ seinen Blick über Qúsay und seine Männer schweifen und wandte sich dann zum Inneren der Stadt: "Öffnet das Tor!"
Qúsay nickte ihm dankend zu und trieb sein Pferd durch die Toröffnung, seine Männer folgtem ihm.


Qúsay und seine Männer zu den Straßen von Minas Tirith


Link korrigiert, als Start gekennzeichnet
« Letzte Änderung: 19. Feb 2016, 14:11 von Fine »
RPG:
1. Char Alfward bei Dol Guldur.
2. Char Qúsay in Aín Sefra.

Das Wiki zum RPG. Schaut mal ruhig vorbei ;).

Neu im RPG und Probleme mit dem Namen? Schickt mir einfach 'ne PM ;).

Geschichtsfragen? Hier gibt's Antworten.

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12. Juni
« Antwort #8 am: 11. Feb 2016, 23:55 »
Aus der Sicht Beregonds

...Sieben Sterne...
Die heiße Sommersonne brannte auf Beregonds ungeschützten Rücken und Nacken herab und machte ihm und den Männern um ihn herum die Arbeit nicht gerade leichter. Er hob die Spitzhacke hoch über den Kopf und ließ sie auf den weißen Felsen herabsausen, der nur langsam nachgab. Beregond hielt einen Moment inne um zu verschnaufen. Der neue Steinbruch der an den Berghängen direkt außerhalb der nördlichen Mauern der Weißen Stadt auf Befehl des Schwarzen Heermeisters errichtet worden war war voller Menschen, denen es ähnlich ging wie ihm. Alle waren sie nun nichts weiter als Arbeiter im Zwangsdienste Mordors.

...Sieben Steine...
Nachdem er Elea die Krone Gondors übergeben und die Dúnadan in Begleitung Doreals nach Ithilien geflohen war hatte Beregond dabei geholfen, all jenen die Flucht nach Süden zu ermöglichen, die gewollt hatten. Auch Brianna hatte die Stadt inzwischen verlassen, wie auch die alte Ioreth. Doch Beregond war geblieben. Er hatte die Stellung gehalten während sich die Fronten zwischen den einzelnen Parteien der Stadt immer mehr verhärteten. Wie Narren waren sie aufeinander losgegangen. Beregond hatte mit Sorge vom äußeren Wall nach Osten geblickt, doch der Angriff war aus einer anderen Richtung erfolgt. Bei Pelargir zog der Schwarze Heermeister, der oberste der Nazgûl, alle Orks deren er habhaft werden konnte zu einer starken Streitmacht zusammen, unter anderem jene, die aus den gescheiterten Belagerungen Dol Amroths hatten entkommen können. Der Angriff war rasch erfolgt und hatte nicht auf großen Widerstand getroffen. Zu wenige und zu uneins waren die Verteidiger der Stadt gewesen. Einige hatten nordwärts nach Anórien entkommen können, doch der Rest war der Gnade Mordors ausgeliefert gewesen. Doch Gnade hatte es nicht gegeben. Der schwarze Heermeister ließ nur jene am Leben, die ihm Nutzen brachten.

...und einen Weißen Baum...
Schon bald waren alle arbeitsfähigen Männer zum neuen Steinbruch geschickt worden. Besonders gefragt waren nun jene, die sich darauf verstanden, Mauern und Bollwerke auszubessern und instand zu setzen. Denn offenbar war sich der Ringgeist der Gefahr aus dem Nordwesten bewusst, denn Anórien grenzte an das wieder freie Rohan und Aldburg war nur wenige Tagesritte entfernt. So also ließ er die Rammas Echor, die äußere Mauer des Pelennors, die einst seine eigenen Armeen durchbrochen hatten wieder instand setzen. Es war eine langwierige und schwierige Arbeit für die erschöpften Männer Gondors, und nur langsam machten sie Fortschritte.

Beregond schuftete weiter unter den heißen Strahlen der unbarmherzigen Sonne. Seine Kräfte neigten sich mit der Zeit dem Ende zu obwohl er immerhin noch einigermaßen in Form war. Doch unter den Aufsehern Mordors gab es keine Rast, keine Pausen. Eine Peitsche knallte und verfehlte ihn nur im Haaresbreite. Eine deutliche Warnung. Also ergriff er notgedrungen die Spitzhacke und setzte seine qualvolle Arbeit fort.

Er wusste, dass er die Hoffnung nicht aufgeben durfte. Trotz der Besetzung Anóriens und Lebennins durch die Orks von Mordor und deren finstere Meister erhielten die Menschen Gondors einige Nachrichten aus den umliegenden Gebieten. Zuerst hörten sie von den Siegen der Rohirrim über den Mund Saurons und viele sprachen davon, dass die Reiter Rohans schon bald wieder nach Minas Tirith reiten würden um es vom Schatten zu befreien. Doch offenbar hatten die Menschen Rohans genug mit ihren eigenen Problemen zu tun, denn keine Hilfe war gekommen. Dann trafen Gerüchte aus dem Südwesten ein, dass die Krieger Dol Amroths unter Prinz Imrahil weiterhin erfolgreich Widerstand leisteten und nun sogar das Lehen von Belfalas und die große Stadt Linhir zurückerobert hatten. Erneut hoffte man auf ein baldiges Vorrücken nach Minas Tirith, aber bisher hatte sich wieder nichts getan. Auch die Waldläufer und verborgenen Rebellen in Ithilien waren weiterhin aktiv und verhinderten offenbar, dass Mordor Verstärkung an die Grenzen des eroberten Gebietes schickte. Immer wieder hörten die Bewohner der Weißen Stadt von überfallenen Patrouillen und Versorgungstransporten auf den Straßen zwischen dem Schattenland und Osgiliath. Die Gondorer würden den Kampf so bald also nicht aufgeben.
Außerdem ging in letzer Zeit das Gerücht um, dass es im Süden, in den Landen der Haradrim hoch hergehen solle. Offenbar gab es Streit unter den Heerführern der Südländer. Niemand wusste jedoch, worum es wirklich ging. Doch waren schon seit längerem keine Haradrim mehr in Minas Tirith gesehen worden.

Beregond machte sich am Abend auf den Rückweg. Vor ihm erhob sich die Weiße Stadt, ein Zeugnis für die Baukunst Númenors, doch nun gebrochen, erobert und besetzt. Die Banner Mordors mit dem verhassten Roten Auge des Feindes hingen überall von den Wänden und am Weißen Turm wehte die schwarze Flagge des Fürsten der Ringgeister. Beregond seufzte tief. Würde er Minas Tirith jemals wieder in Freiheit erleben? Er wusste es nicht, doch obwohl seine Hoffnung nur noch ein kleiner Funken in den Tiefen seines Herzens war wusste er doch, dass daraus wieder ein großes Feuer entstehen konnte...
Er wusste nur nicht, ob es wirklich dazu kommen würde.
« Letzte Änderung: 4. Jan 2018, 13:47 von Fine »
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Vor den Toren der Weißen Stadt
« Antwort #9 am: 16. Feb 2016, 23:27 »
Azruphel aus dem Morgultal


Minas Tirith bot einen überwältigenden Anblick. Hoch ragte es vor Azruphel auf als sie sich der Stadt langsam näherte. Zwar war sie in einer von den Menschen Gondors erbauten Festung aufgewachsen, doch konnte sich Durthang in keinster Weise mit der Weißen Stadt, der Hauptstadt des einst mächtigen Reiches Gondor messen. Azruphel konnte sich kaum vorstellen, wie viel mehr majestätisch die Stadt ausgesehen hatte als sie noch nicht von den Armeen Mordors erobert worden war. Doch selbst die sichtbaren Schäden die auf eine nicht allzu lange zurückliegenden Belagerung hinwiesen vermochten Azruphels Eindruck kaum zu schmälern.
Dies ist sie also, die große Stadt der Dúnedain des Südens. Der Turm der Wacht, dachte sie beinahe ehrfürchtig. Wirklich beeindruckend. Und hochinteressant.

Am Großen Tor hielt sie ihr Pferd an und stieg vorsichtig ab. Azruphel schickte das Reittier in die nahen Stallungen und blieb einen Moment im Schatten der mächtigen Mauern zu beiden Seiten des Tores stehen und trat dann noch einige Schritte zurück. Staunend ging sie langsamen Schrittes die Außenmauer entlang und strich mit der Hand über den schwarzen Stein. Sie fragte sie, aus welchem Material sie wohl erbaut worden war. Der Rest der Stadt bestand aus dem weißen Felsen des Gebirges das sich hinter ihr erhob, doch die äußerste Mauer war aus etwas anderem geschaffen worden. Und sie ist unbeschädigt, stellte Azruphel fest. Diese Steine scheinen sehr widerstandsfähig zu sein. Endlich sehe ich die Wunder der Erben Númenors mit eigenen Augen. Die Risiken dieser Reise machen sich schon bezahlt.

Ein lauter Peitschenknall riss sie aus ihren Gedanken. Sie blickte nach rechts und sah eine Gruppe Menschen auf sich zukommen, die von Ork-Sklaventreibern begleitet wurden. Die Männer hielten den Blick auf den Boden geheftet und bewegten sich an ihr vorbei durchs Große Tor ins Innere der Stadt. Der Letzte von ihnen jedoch strauchelte und fiel zu Boden. Sofort war einer der Orks bei ihm und versetzte dem Mann einen Peitschenhieb auf dessen nackten Rücken. Doch der blieb liegen, scheinbar völlig entkräftet.
"Steh auf, du wertloser Wurm!," zischte der Ork und hob erneut die Peitsche.
Azruphel fühlte sich merkwürdig. Normalerweise würde sie das Schicksal eines Einzelnen nicht im Geringsten interessieren. Doch dieser Mensch hingegen...
Irgendetwas ist mit ihm, überlegte sie nachdenklich, als der Ork seinem Opfer einen weiteren Schlag versetzte. Doch was? Ich muss mehr herausfinden.
"Halt!" mischte sich Azruphel schließlich ein. "Halt. Siehst du denn nicht, dass dieser Mann im Moment keinen Schritt mehr tun kann?"
Der Ork blickte sie an und zögerte einen Moment. Dann sah er das Siegel an ihrer Schulter und senkte unterwürfig das Haupt.
"Befehle, Herrin. Die Sklaven müssen ihre Arbeit erledigen. Keine Zeit für Ruhepausen!", erklärte er. "Der Schwarze Heermeister verlangt Ergebnisse!"
"Es reicht, Ork. Geh' deiner Wege. Ich werde mich um diesen hier kümmern," sagte sie betont.
Die Kreatur bleckte die Zähne und ging.
Das lief besser als gedacht. Und nun zu dir... Azruphel ging neben dem Mann in die Hocke und half ihm auf.
"Wo ist Eure... zadân(1)... Eure Unterkunft?" sagte sie zu ihm als sie unbeholfen zur Gemeinsprache wechselte.
"Die alte Kaserne," stieß der Mann hervor. "Dritter Ring."
"Wie ist Euer Name?" wollte sie wissen.
"...Beregond."

Azruphel blickte sich um und sah einige Menschen im Innenhof hinter dem Großen Tor stehen. Sie winkte einen von ihnen herbei.
"Hilf deinem Kameraden," befahl sie. Auf den Arm des anderen Mannes gestützt machte sich der Verletzte langsam auf den Weg zum Dritten Ring, und Azruphel folgte ihm. Vielleicht kann er mir erzählen, wie die Lage in der Stadt aussieht. Und wer er ist...


Azruphel und Beregond zur Kaserne im Dritten Ring


(1) adûnâisch "Heimat"
« Letzte Änderung: 18. Apr 2019, 14:46 von Fine »
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