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ACTA

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Lord of Arnor:

--- Zitat von: Adamin am 11. Feb 2012, 00:33 ---







Meine persönliche Meinung zur Copyright Frage im Internet ist schlicht, dass das Wirtschafts-Konzept der Medien-Industrie einfach veraltet ist.

Die Zeit der physikalischen Datenträger ist schlicht und ergreifend vorbei. Die Leute wollen keine CDs mehr, sie wollen ganz einfach eine Mp3-Datei auf ihrem Player. Genauso wollen (zumindest in meinem Bekanntenkreis) die Leute kein festgelegtes TV-Programm mehr, sondern wollen selbst ihre Filme oder Serien aussuchen.
Glechzeitig will man auch keine zusätzlichen Peripherie-Geräte mehr dazu. Warum einen Fernseher mit extra-Receiver, wenn der PC direkt nebenan steht?

Ich habe schon von vielen, vielen Bekannten gehört, dass sie sogar dafür bezahlen würden, wenn sie dafür ihre Lieblingsserien in guter Qualität und direkt via Internet sehen könnten. Aber dazu gibt es keine Geschäfts-Konzepte, weil Internet-Streams als das pure Böse deklariert wurden.

DVD-Boxen oder Musik-Alben sind einfach nur noch etwas für Hardcore-Fans die Zusatzmaterial direkt vom Künstler möchten, oder einfach Sammler sind. Dafür besteht durchaus noch Interesse im Markt, aber es ist schlicht und ergreifend nicht mehr der Hauptanteil, daran sollte sich die Industrie gewöhnen.

Eine digitale Kopie ist eben ein exaktes Replik der Ursprungsdatei, ohne Qualitätsverluste. Das kann man mit keinem noch so tollem Kopierschutz oder Verbot aufhalten. Viel mehr sollte man eher versuchen, dem Kunden mehr Vorteile mit einem Originalkauf zu bieten.
Im Moment erzählt mir eine DVD 15 Minuten lang wie böse Raubkopien sind. Ein "raubkopierter" Film hingegen zeigt mir das was ich will, den FILM.
Das läuft finde ich schon seit einigen Jahren schief.


--- Ende Zitat ---
Praktisch 1:1 meine Meinung. Die Idee eines legalen Streamingdienstes hatte ich ja schon im Smalltalk-Thread eingebracht.

Besser als mit dem  Bild kann man das ja kaum ausdrücken^^.

MfG

Lord of Arnor

CrystalPhoenix:
Erstmal - mMn ist es im Internet verpönt, aus einzelnen Beiträgen die Gesinnung des Menschen hinter dem Post abzuleiten. Klar, man bekommt einen ungefähren Eindruck, aber da sollte man sich nicht zu sehr drauf verlassen. Fakt ist, dass ich immer versuche, beide Seiten zu sehen, und mich mit einem einfachen "dagegen" oder "dafür" nicht abspeisen lassen möchte. Allerdings würd ich mich nicht als konservativ bezeichnen  :P Egal, tut hier ja auch nix zur Sache.

Zum Post von Adamin:
Dein Ansatz ist, dass die Möglichkeiten des Filesharings, des Streamens, und der unlizensierten Verbreitung im Internet, nicht schädlich sein müssen, oder?

Der Meinung bin ich durchaus. Nicht umsonst hab ich nach der Unterstrichenen Anti-Filesharing Passage Gegenargumente angeführt.
Aber was Edain, genau wie die Pornoindustrie zu einem Nutznießer ebenjener Vor/ oder Nachteile des Internets macht, ist das freiwillige Mitwirken. Ihr habt kein Problem damit, dass ihr von Rechner zu Rechner kopiert werdet, auf LANs, oder einfach so "ums dem Kumpel zu zeigen". Und auf der VENUS kommen die neuesten Stars aus der Webcam und Amateursparte - "Talente", die sich ohne Seiten wie MeinnichtsaubererZeitver treib wohl nicht entfaltet hätten^^ Und ich bin doch auch selber der Meinung, dass das Inetrnet so viel mehr Möglichkeit bietet, als es nimmt.
Das Problem am Internet ist aber diese neue, den älteren Produzenten unbekannte Form - das Internet ist ein großer Strudel, in  den man erst eintauchen muss, um davon zu profitieren - Manche wollen das halt nicht. Soweit so gut, jedem das seine. Aber unfairerweise werden selbst die, die ihr Gedankengut nicht im Internet preisgeben wollen, durchaus mit in diesen Strudel gezogen. Durch hochladen ihrer CDs oder Bücher, oder was auch immer.
*Das* ist die Problematik auf die - wenn es etwas positives an ACTA gibt - ACTA mMn zugeschnitten sein sollte. Und wie gesagt, ich bin ja eben auch nicht für ACTA - nämlich deshalb, weil ACTA *alles* beschneiden könnte (aufgrund der schwammigen Formulierung). Nicht nur das Gedankengut von denen, die das auf keinen Fall wollen.

Klar profitiert der Künstler durch den Verkauf von Merchandise und Konzertkarten von dem Internet, und dessen Bekanntheitssteigernder Wirkung. Aber wer davon nicht profitieren möchte, der soll auch bitte geschützt sein - selbst schuld.

Vielleicht sollte man ACTA dafür ein bisschen ummodelliern: Momentan entspricht ACTA ja glaube ich dem Konzept, dass alle Verbreitung klar verboten ist, und sich dann in diesem Verbot Ausnahmen etablieren. Sowas gefährdet, wie du schon sagst, auch das verschicken lustiger Bilder etc.
Wäre ACTA jetzt aber eine Maßnahme, die erstmal jede Verbreitung offenlässt, und unter deren Schutz man sich flüchten kann, wenn man sein Gedankengut zwar hochladen, aber nicht kopiert haben möchte, dann wäre ich damit einverstanden. Naja, und über die Strafe müsste man dann wohl nochmal reden.
(Aber ich glaube nicht, dass so etwas technisch durchführbar wäre. Man müsste ja dann irgendwie Warnhinweise oder so im Internet anbringen ala "Achtung, das darf nicht kopiert werden!")


CrystalPhoenix

Adamin:

--- Zitat von: CrystalPhoenix am 12. Feb 2012, 14:21 ---Das Problem am Internet ist aber diese neue, den älteren Produzenten unbekannte Form - das Internet ist ein großer Strudel, in  den man erst eintauchen muss, um davon zu profitieren - Manche wollen das halt nicht. Soweit so gut, jedem das seine. Aber unfairerweise werden selbst die, die ihr Gedankengut nicht im Internet preisgeben wollen, durchaus mit in diesen Strudel gezogen. Durch hochladen ihrer CDs oder Bücher, oder was auch immer.
[...]

Klar profitiert der Künstler durch den Verkauf von Merchandise und Konzertkarten von dem Internet, und dessen Bekanntheitssteigernder Wirkung. Aber wer davon nicht profitieren möchte, der soll auch bitte geschützt sein - selbst schuld.

--- Ende Zitat ---

Öhm, okay. Aber dafür brauchen wir kein neues Gesetz, oder?

Ich erinnere mich zumindest durchaus dass es jetzt schon die Möglichkeit gibt, Daten aus dem Internet "zu nehmen", und dazu Präzedenzfälle: Leute die ihre Bilder von Seiten entfernt haben wollten, oder Videos die jetzt schon von Youtube gelöscht werden bei einer einzigen Beschwerde.
Du redest vom Schutz deiner persönlichen Idee, die du nicht veröffentlichen willst. Solches Gedankengut (Persönlichkeitsrecht?) ist doch schon geschützt. Das hat meiner Meinung nach wenig mit internationalen Entwürfen in einem HANDELSabkommen zu tun.

Vor allem aber, wenn es darum gehen sollte das Leute ihre Werke nicht veröffentlichen wollen, ergibt die Involvierung von Lobbyisten der Musik- und Filmveröffentlichungsbra nche wenig Sinn.

Und ein letztes Bild zum "Filesharing schadet dem Künstler"-Gedanken. So in etwa sieht die Verteilung des CD-Verkaufs-Gewinns aus:

llcrazyfanll:
Diese ganzen Sachen haben aber durchaus ( zu welchem Grad ist eine andere Sache) ein Daseinsberechtigung; es ist sehr schwer heute einen richtigen, erfolgreichen Hit zu machen ohne Werbung, guter Planung usw... ( Z.b. Le7els war schon ca. 2 Jahre raus und er Nach viel viel Werbung kams in die Charts.).
Das Problem ist schlicht und ergreifend, dass wenn der Kunde kostenlos die Musik bekommt ( z.B. über rechtliche Grauzonen wie Youtube runterladen) anstatt es sich im Laden oder legal über Itunes, etc.  zu kaufen, dann bekommt die Musikindustrie viel weniger Geld, was wohl zur Folge hat, dass die Qualität der Musik leidet ( es ist schon ein Hinderungsgrund Musiker zu werden, wenn man davon nicht leben kann).
Mit Werbung dies zu lösen ist auch sehr sehr schwer, weil so zu einen die Musikindustrie so viel weniger Geld bekommen wird und zum anderen dies nur sehr begrenzt möglich ist, weil sobald ein Portal aus Sicht des Nutzers zu viel Werbung macht, die Nutzer auf ein anderes wechseln werden.
Deshalb müssen neue Konzepte zur Finanzierung her, z.B. vom Staat
p.s. Der Vergleich mit der Pornoindustrie ist nicht ernst gemeint oder ?

Thregolas:

--- Zitat von: llcrazyfanll am 12. Feb 2012, 18:42 ---p.s. Der Vergleich mit der Pornoindustrie ist nicht ernst gemeint oder ?

--- Ende Zitat ---
? Warum das denn nicht, lediglich die Anzahl und Kosten, der zur Verfügung gestellten Medien unterscheidet sich. Das dürfte einen guten Vermarkter eigentlich nicht stören. Abgesehen davon, dass auch ein kleines Budget exzellente Filme hervorbringen kann.

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