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ACTA
Adamin:
Es sollte ein Gedankenanstoss sein, dass der Ansatz "Das Internet schadet unserer Musik" genauso nicht die volle Wahrheit ist. ;)
Und wie eben gezeigt: Der Musiker selbst erhält nur einen Bruchteil der CD-Erlöse.
Chu'unthor:
--- Zitat ---Der Vergleich mit der Pornoindustrie ist nicht ernst gemeint oder ?
--- Ende Zitat ---
Warum sollte er nicht? Die Branchen sind von der Struktur her sehr ähnlich (immaterielle Werte als Handelsware), nur die Art des Handels unterscheidet sich stark... das eine verharrt bei mittlerweile veralteter physischer Speicherung und horrenden Preisen sowie ständigem Rumgemecker, während die andere floriert, obwohl (oder sollte man eher sagen gerade weil?) man die "Ware" auch gratis im Internet bekommen kann...
Finde den Fehler.
--- Zitat von: llcrazyfanll am 12. Feb 2012, 18:42 ---Das Problem ist schlicht und ergreifend, dass wenn der Kunde kostenlos die Musik bekommt ( z.B. über rechtliche Grauzonen wie Youtube runterladen) anstatt es sich im Laden oder legal über Itunes, etc. zu kaufen, dann bekommt die Musikindustrie viel weniger Geld, was wohl zur Folge hat, dass die Qualität der Musik leidet ( es ist schon ein Hinderungsgrund Musiker zu werden, wenn man davon nicht leben kann).
--- Ende Zitat ---
Es gibt auch heute schon nur eine relativ geringe Anzahl Künstler, die tatsächlich von ihrer Musik leben können - eigentlich nur die, die Mainstream machen bzw es mal waren und sich von damals eine stabile Fanbasis erhalten haben, die machen die meiste Kohle aber über Konzerte und den Verkauf eben einer großen Menge verschiedener Alben, die sich im Laufe der Jahre so angesammelt haben.
Aber gibt es nur diese zwei Arten von Künstlern?
Nein, es gibt unzählige Genres, die von einer großen Zahl von Musikern vertreten werden, die durch ihre Kunst sogar eher noch Verluste einfahren, weil die Ausrüstung zur Produktion nicht grade billig ist, die es aber trotzdem machen.
Fürs Geld? Schonmal definitiv nicht.
Das ist für viele auch durchaus ein Hobby, das ihnen Spaß macht und für das sie sogar selber zu bezahlen bereit sind - ihr größter Lohn ist die Anerkennung anderer, die sich an ihrer Musik erfreuen. Wenn dabei auch noch materielle Werte bei rumkommen, auf welche Art auch immer, dann ist das schön, aber nicht erzwungen - das Geld kommt da aber auch eher dadurch, dass jemand auf sie aufmerksam wurde und sie für nen Auftritt, sei es in nem Club, auf ner Party oder für ein (kleines) Konzert (vllt als Vorgruppe), anheuert...
Aber der Grund, warum sie das machen, ist in erster Linie Leidenschaft, das Geld ist gar nicht der Hauptgrund.
Dass natürlich einige Künstler da oben, die eh schon mehr Geld haben als die meisten im Laufe ihres lebens verdient haben werden, das M- den Mund nicht voll genug bekommen können, ist n anderer Punkt... aber nötig haben die es definitiv nicht mehr, die würden auch rein durch Konzerte und Auftritte (nichtmal musikalischer Art, sondern eben Promiauftritte) noch mehr als genug verdienen.
Von daher sehe ich jetzt nicht wirklich die Notwendigkeit, warum man das derzeitige Urheberrecht in dieser Form (von dem die Künstler selbst ja eh kaum was bekommen, wie Adas Grafik ja nochmal verdeutlicht) beibehalten müsste - wirklich was wert ist hauptsächlich die Popularität, die sie sich vergolden lassen können, und dafür brauchts aber keine hohen CD-Preise, eher ganz im Gegenteil...
Insofern: Illegale Verbeitung von Kopien irgendwelcher Dateien müssen nicht sein - der in meinen Augen richtige Schritt wäre aber kein restriktives Verbot mit drakonischen Strafen, sondern eine Legalisierung des Filesharings
Das bedingt ein Umdenken in der Medienindustrie - aber in der globalisierten und vernetzten Welt ist (positive!) Aufmerksamkeit längst ein langfristig wertvolleres Handelsgut geworden als kurzfristige, mehr oder weniger einmalige Gewinne aus Datenträgerverkäufen.
Reshef:
--- Zitat ---Das Problem ist schlicht und ergreifend, dass wenn der Kunde kostenlos die Musik bekommt ( z.B. über rechtliche Grauzonen wie Youtube runterladen) anstatt es sich im Laden oder legal über Itunes, etc. zu kaufen, dann bekommt die Musikindustrie viel weniger Geld, was wohl zur Folge hat, dass die Qualität der Musik leidet
--- Ende Zitat ---
Sehe ich jetzt nicht so, viele Musiker (besonders die in den 80er?) fangen als Hobby an Musik zu machen - also parallel zur Arbeit. Erst ab einen gewissen bekanntheitsgrad können diese von ihrer musikerarbeit leben. Diesen bekanntheitsgrad erreichten sie früher durch Radio/CDs und kleineren veranstalltungen. Das erste geht nur wenn eine Industrie hinter einen steht mit Geld, der nachteil hier ist jedoch das die Industrie dich erstmal akzeptieren muss - ausgefallene musik fällt da eher durch.
Heutzutage kann man jedoch auch über andere Kanäle bekannt werden, zb Youtube (anstatt Radio). Diese kosten nichts so das sogar mehr musiker ihre musik vermitteln können - potentiel können mehr bekannt werden. Ab einen gewissen bekanntheitsgrad können sie danna auch mit ihrer Musik geld verdienen, zb itunes oder auftritte. Das dieser weg weniger Geld für den Musiker einbringt wage ich auch zu behaupten, immerhin kann er viel mehr vom verkaufspreis behalten.
--- Zitat ---( es ist schon ein Hinderungsgrund Musiker zu werden, wenn man davon nicht leben kann).
--- Ende Zitat ---
Wer Künstler als beruf sieht hat meiner Meinung nach schon eine komische vorstellung. Ein Künstler muss seine produkte oder den entstehungsprozess mögen - ansonsten werden seine "Produkte" auch nicht gut sein können. Ein Maler der nicht gerne malt wird nichts anständiges hinbekommen weil ihm die Lust, Fantasie und ähnliches fehlt.
llcrazyfanll:
Nunja zu einen ist die Pornoindustrie in ihrer damaligen Form fast untergegangen und hat immer noch große Probleme, weil die Leute eben nicht mehr bereit sind, sich PornoDVDs zu kaufen, außerdem können Pornodarsteller nur selten allein durch die Videos leben sondern durch Prostitution ( aber das ist ein anderes Thema).
--- Zitat --- Es gibt auch heute schon nur eine relativ geringe Anzahl Künstler, die tatsächlich von ihrer Musik leben können
--- Ende Zitat ---
Genau und es wird immer weniger geben, wenn diese Entwicklung weiter geht, was wohl zu einer Abnahme der Musikqualität führen wird( natürlich gibt es viele Ausnahmen aber im allgemeinen machen meiner Meinung nach professionelle Musiker bessere Musik als irgendwelche Amateure).
--- Zitat ---Ab einen gewissen bekanntheitsgrad können sie danna auch mit ihrer Musik geld verdienen, zb itunes oder auftritte.
--- Ende Zitat ---
Sollte man Filesharing legalisieren, wird keiner mehr Itunes nutzen. :P
Außerdem ist es mit Auftritten oft schwierig, in der heutigen Zeit dienen sie eher als Werbung für die CDs, sollte Filesharing legalisiert werden, dann würden die Preise für Konzertkarten wohl ziemlich ansteigen.
--- Zitat ---Wer Künstler als beruf sieht hat meiner Meinung nach schon eine komische vorstellung. Ein Künstler muss seine produkte oder den entstehungsprozess mögen - ansonsten werden seine "Produkte" auch nicht gut sein können. Ein Maler der nicht gerne malt wird nichts anständiges hinbekommen weil ihm die Lust, Fantasie und ähnliches fehlt.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Das man in der Tätigkeit, in der man seinen Beruf ausübt gut sein sollte ist mir schon klar, aber wenn man sehr gut im Musikmachen ist, sollte man davon leben können.
Nein, es gibt unzählige Genres, die von einer großen Zahl von Musikern vertreten werden, die durch ihre Kunst sogar eher noch Verluste einfahren, weil die Ausrüstung zur Produktion nicht grade billig ist, die es aber trotzdem machen.
Fürs Geld? Schonmal definitiv nicht.
--- Ende Zitat ---
Würde Filesharing legalisiert werden, dann würden sie weniger Einnahmen machen, was zu einem noch größeren Verlust führen würde, was zur Folge hätte, dass es sich weniger Leute leisten könnten, professionell Musik zu machen -> Qualitätsverlust.
--- Zitat ---Und wie eben gezeigt: Der Musiker selbst erhält nur einen Bruchteil der CD-Erlöse.
--- Ende Zitat ---
wie gesagt, zur heutigen "Musik" gehört viel mehr als nur ein Künstler, der etwas Gehalt bekommt, sondern aufwendige Technik, teure Musikvideos, noch teurere ander Werbung, Tourneeplanung uvm.
Adamin:
Crazyfan, du übersiehst den eigentlichen Knackpunkt.
Ich rede nicht davon dass man die Weitergabe von Daten über's Internet blind erlauben sollte. Das ist doch völliger Käse. Falls du das nicht meintest, dann definiere deine Auffassung von "Filesharing legalisieren".
Ich rede nur davon, dass betroffene Konzerne ihre Verkaufsstrategien der Situation anpassen sollten, anstatt die Situation in ihr veraltetes System zu zwingen.
Die Nachfrage ruft nach digitalen Medien via Internet, und wie gesagt kenne ich genügend Leute die dafür zu zahlen bereit wären.
Und ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Bezahlung der Firma überhaupt keine Aussage über die Bezahlung des Künstlers macht.
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