Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Eigene Geschichten
Aus den Schatten in den Schatten
Khamul:
Kapitel 11:
Fechtstunden
Boltan parierte den wütenden Hieb des Orks und ging sofort zum Gegenangriff über. Seine Eisenstange Stieß direkt auf die Brust seines Gegenübers. „Du hast verloren, du Made! Dein verfluchter Zorn lässt dich immer verlieren!“ Wütend spuckte Boltans Schüler auf den Boden und zog von Dannen. Saurons Mund plante einen Krieg, deshalb war Boltan zum Lehrmeister der Orks befördert worden. Sein Herr hatte gesagt, dass er ein begabter Schwertkämpfer sei und andere Orks viel von ihm lernen könnten.
Am beginn seiner Ausbildung bekam jeder Ork eine Eisenstange, etwa so lang wie der Unterarm eines Orks. War seine Ausbildung abgeschlossen, so wurde dem Ork eine Waffe seiner Wahl aus dieser Stange geschmiedet. Die meisten Orks wählten sich Krummsäbel als Waffen, auch wenn viele Äxte oder Keulen nahmen.
Boltan hatte sich eine große Axt, welche er zweihändig zu führen pflegte, schmieden lassen, doch beim Fechtunterricht verwendete er stets Eisenstangen, wie seine Schüler. War einmal eine seiner Stangen verbogen, brachte er diese zur Schmiede, um sich eine neue Stange schmieden zu lassen. Aus seiner alten Stange wurden dann Pfeil- und Speerspitzen gefertigt. Die Bogenschützen und Lanzenträger der Orks wurden nämlich von den Kriegern abgesondert ausgebildet. Hätte Boltan alle Orks auszubilden, wäre er arm dran. Es entstiegen nämlich alle paar Tage neue Orks den Gruben, der Strom an neuen Schülern für Boltan würde nie aufhören.
Boltan schwitzte und die Luft in der Höhle war auch stickig. Nun war Essenszeit, er würde keinen Schüler hier behalten können. Außerdem war auch er hungrig. Das Essen war zwar nicht besonders gut, aber auch nicht besonders schlecht. Magog, der Hüter der Vorratskammer, war für einen Ork ein guter Koch. Wo andere Orks nur madiges Brot und zerkochtes Fleisch servierten, schaffte es Magog, aus Maden und Brot wahre Kunstwerke herzustellen. Magog formte Brote nämlich so, dass sie wie Fleischkeulen und Kuchen aussahen. Sah ein Brot voller Maden erst einmal wie etwas, dass schmackhafter als Brot war aus, so konnte man sich besser vorstellen, so etwas zu essen.
Mit einer leckeren Fleischkeule im Sinn machte sich Boltan auf den Weg in Richtung Vorratskammer. Er drängte sich durch die Reihen hungriger Orks. Keiner beschwerte sich über Boltans Verhalten, denn als Fechtmeister hatte er ein gewisses Vorrecht gegenüber anderen Orks. Als er endlich vor der Tür der Vorratskammer stand, wurde Boltan plötzlich von hinten gepackt und von der Tür weggezerrt. Es war Unûar.
„Was hast du vor, Folterschnecke?“
Unûar gab ihm keine Antwort.
„Traust du dich nicht, mit mir zu reden? Hast du Angst vor mir, du...“, Boltan wollte Unûar noch beschimpfen, doch Unûar verpasste ihm Ork plötzlich eine Ohrfeige, sodass er von den Beinen gehoben wurde. Boltans Kopf schlug so hart an der Wand auf, dass ihm Sterne vor die Augen tanzten.
Als Boltan seine Sinne wieder beisammen hatte, trug Unûar ihn unter dem Arm. Unûar hatte bemerkt, dass er wieder bei Sinnen war, und sagte: „So sind wir also, Fechtmeister! Zuerst groß reden und dann gleich von einer Ohrfeige Ohnmächtig werden!“ Boltan mochte Unûar nicht. Unûar war nicht nur größer und stärker als alle anderen Orks, Boltan mit einbezogen, sondern auch ein besserer Fechter. Er schaffte es immer wieder, sogar gegen drei Gegner zu bestehen. Mit einer Übungsstange hatte er auch schon einmal einen Ork getötet. Und als wäre das alles nicht Schmach genug, so war Unûar auch noch der Günstling von Saurons Mund, obwohl er nicht mehr lange der einzige Halbork in den Verließen sein würde.
„Hat†™s dir die Sprache verschlagen, Feigling?“ Unûars Frage riss Boltan wieder in die Gegenwart zurück. Boltan musste das Thema wechseln. „Wohin bringst du mich?“, fragte er.
„Ich soll dich zu Saurons Mund bringen. Wir sind schon da.“
Mit diesen Worten warf Unûar Boltan vor die Tür zum Alchemielabor und verschwand, ohne Boltan auch nur noch einmal anzusprechen. Vorsichtig öffnete Boltan die Tür zum Alchimielabor von Saurons Mund. Sofort stiegen ihm alle möglichen betörenden und unangenehmen Düfte entgegen. Saurons Mund saß an einem Tisch in der Mitte des Raumes, zu Boltan gewandt. Doch sein Meister schien ihn nicht einmal zu bemerken. Er blickte nur gedankenverloren auf seinen Ring, dessen roter Stein leuchtete.
Boltan räusperte sich.
Der Stein hörte auf zu leuchten, und Saurons Mund blickte auf zu Boltan. „Ich habe dich schon erwartet, Fechtmeister – oder soll ich lieber sagen: Ehemaliger Fechtmeister?“ Dem Ork stieg ein Kloß in den Hals auf. Er hatte Saurons Mund verärgert! Er würde zu den niedrigsten Arbeiten verurteilt werden!
„Bitte nicht, Meister!“, flehte er Saurons Mund an: „Ich schwöre auch, Euch immer treu zu dienen!“
Saurons Mund lächelte verschwörerisch: „Du wirst nur das bekommen, was dir zusteht... Unûar wird dich ersetzen.“ Wut stieg in Boltan auf. Alles war ihm recht, nur nicht, dass dieser aufgeblasene Halbork seinen Beruf übernahm. Er wollte gerade widersprechen, als Saurons Mund Boltan feierlich verkündete: „Boltan, Fechtmeister unter dem Banner vom Auge Saurons, hiermit ernenne ich dich zum obersten Feldherrn meiner Orkscharen!“
Boltan konnte nicht glauben, was er soeben gehört hatte. Saurons Mund hatte ihn zum Feldherrn ernannt! Er war nun der höchstrangigste unter den Orks, nicht einmal Unûar konnte ihm noch etwas vorhalten! Nur Saurons Mund stand jetzt noch über ihm!
Was für ein Glück er doch hatte!
Khamul:
Kapitel 12:
Ein Tor aus Stahl und Silber
Nun war es also so weit, er würde wieder in die Weiße Stadt kommen. Dies würde schon sein dritter Besuch hier sein, doch noch immer vermochte die Erinnerung an Minas Tirith sein Herz höher schlagen zu lassen. Er hatte nur weinige schönere Orte als diese Stadt gesehen, wie zum Beispiel die Glitzernden Grotten von Helms Klamm.
Aragorn hatte einen Boten zu Gimli, dem Sohn Gloins, des Kriegsherren des Erebor geschickt, und ihn um zweitausend Krieger gebeten. So war Gimli also mit einer Schar von zweitausend Zwergenkriegern und tausend Menschen des Königreiches Thal gekommen. Er hatte außerdem noch ein Geschenk für Aragorn dabei, ein Tor aus Mithril und Stahl, welches er persönlich mit seinem Vater und einigen anderen Zwergen geschmiedet hatte. Das massive Tor wurde auf einem stabilen Wagen, der von einigen Untergrund-Yaks gezogen wurde, transportiert. Untergrund-Yaks waren die Zug- und Lasttiere der Zwerge des Erebor.
Aragorn würde sich sicherlich über das neue Tor freuen. Aragorn hatte Glück gehabt, denn an dem Tag als der Bote gekommen war, hatte Gimli gerade die Vorbereitungen für die Besiedlung der Glitzernden Grotten von Helms Klamm getroffen.
Gimli hätte eigentlich schon viel früher die Glitzernden Grotten besiedeln wollen, doch der Erebor und das Königreich Thal waren während des Ringkrieges von den Ostlingen belagert worden, und Gimli hatte nach dem Sieg über die Ostlinge geholfen, alles wieder aufzubauen. Während einer der Schlachten waren König Dain vom Erebor und König Brand von Thal gefallen, daher war Thorin III., der Sohn von König Dain, Der König der Zwerge vom Erebor und des Königreiches Thal geworden. Gimlis Vater Gloin war dann der oberste Kriegsherr des Erebor geworden, und nun führte Gimli dieses Heer aus den von seinem Vater ausgesuchten Kriegern an.
Gimli ging voran und war als Erster auf dem letzten Hügel vor der Weißen Stadt. Nun erblickte er die weiten Felder des Pelennor, sowie Minas Tirith, die Weiße Stadt. Sie war einfach unglaublich schön, doch das Tor war noch nicht ersetzt worden. Dafür würde Gimli schon sorgen!
Auf den Feldern des Pelennor bemerkte der Zwerg ein Heerlager. Aragorn veranstaltete wohl eine Heerschau.
Nun waren auch andere Zwerge an der Spitze des Hügels angekommen und staunten über die Pracht und Schönheit der weißen Stadt. Gimlis Adjutant Hwerich, ein Mensch aus Thal meinte zu ihm: „Wie reich muss dieses Königreich sein, dass dort eine so schöne Stadt steht. Neun Verteidigungsringe, und allein diese Aussicht vom obersten Wachturm! Diese Stadt ist wirklich unbesiegbar!“ Zum Glück weißt er es nicht besser, dachte Gimli sich. Er war persönlich bei der Schlacht auf dem Pelennor dabei gewesen und hatte gesehen, dass die Weiße Stadt kurz vor dem Fall gestanden war. Nur Aragorn, Legolas und er hatten, weil sie die Korsarenflotte erobert und Fürst Imrahil mit seinen Truppen aus Dol Amroth auf die Pelennor-Felder gebracht hatten, die Stadt vor dem Fall bewahren können. Gimli sagte jedoch nichts, er wollte seinem Adjutanten ja nicht den schönen Anblick verderben. „Formiert euch!“, rief Gimli aus. Er wollte seine Truppen geordnet auf die Pelennor-Felder ziehen lassen. Es dauerte einige Zeit, schlussendlich musste Gimli noch einige seiner Mannen zurechtweisen, doch dann hatte er sie zu einem schönen Heer geordnet. „Im Schritt Marsch!“, rief Gimli, und wie ein Mann setzte sich das Zwergenheer in Bewegung.
Während des Marsches vom Hügel runter bemerkte Gimli, dass im Feldlager vor der Weißen Stadt Unruhe entstand. Im Lager formierten sich kleinere Truppenverbände, und ein einzelner Reiter eilte nach Minas Tirith. Gimli hatte das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. Nun preschten einige Reiter aus dem Lager hervor, ihre Lanzen zum Angriff gesenkt. Die Menschen hielten sie für herannahende Feinde! Gimli musste ihnen Einhalt gebieten!
Er nahm das Zwegenhorn aus reinem Mithril, welches ihm sein Vater auf die Reise mitgegeben hatte, und blies so kräftig wie er konnte hinein. Je lauter der dumpfe, tiefe Klang des Zwergenhornes wurde, umso langsamer wurden die Reiter, Männer in voller Rüstung, welche Schilder mit dem Wappen Dol Amroths trugen. Als die Reiter das Marschierende Zwergenheer erreicht hatten, befohl Gimli den Stillstand. Der Anführer der Schwanenritter von Dol Amroth nahm seinen Helm ab, und Gimli erkannte den Fürsten Imrahil, mit dem er in der Schlacht auf dem Pelennor schon gemeinsam gekämpft hatte. Der Tapfere Fürst von Dol Amroth war seit der Schlacht auf dem Pelennor schon um ein paar Narben im Gesicht reicher geworden.
Imrahil musterte das Heer der Zwerge genauer, bis er sich an Gimli wandte: „Gimli Gloinsson, Heermeister vom Erebor, ich begrüße Euch auf den Pelennor-Feldern, auf denen wir schon einmal Seite an Seite gefochten haben. Entschuldigt unser angriffslustiges Verhalten, doch wir hatten euer Heer für ein feindliches gehalten.“
„Ihr braucht Euch nicht bei mit zu entschuldigen, Imrahil, Fürst der Schwanenritter von Dol Amroth!“
Einige von Gimlis Männern kicherten leise. Sie hatten den Ausdruck „Schwanenritter“ wohl noch nie gehört und hielten ihn wahrscheinlich für eine Beleidigung. Imrahil schien es auch bemerkt zu haben, machte jedoch eine einladende Geste und sprach: „Ihr Zwerge vom Erebor und ihr Menschen aus Thal! Möget ihr auf den Feldern des Pelennor ein Lager aufschlagen, bis der Krieg beginnt!“
Als das Lager dann am Abend fertig war, kam Aragorn ins Lager der Zwerge. Gimli begrüßte seinen alten Freund freudig: „Ich grüße Euch, König Elessar von Gondor! Ich habe Eurer Bitte Folge geleistet und Euch zweitausend meiner Zwergenkrieger mitgebracht! Außerdem sind noch tausend Menschen aus Thal mit mir mitgekommen!“ Aragorn schien positiv überrascht zu sein, sagte jedoch nichts. Er musterte nur das Lager der Zwerge. Gimli dachte sich, dass es wohl besser wäre, ihm gleich jetzt die größte Überraschung zu zeigen.
Gimli führte Aragorn an den Rand des Lagers, wo das große Tor stand. „Ich bin begeistert“, war das Erste, was Aragorn hervorbrachte: „Gimli, dieses Tor wird ein Zeichen der ewigen Freundschaft zwischen den Menschen von Gondor und den Zwergen des Erebor sein!“
Khamul:
Kapitel 13 wird wieder ein wenig brutaler:
Ein Fest für den Herrn der Ringe
„Lasst die Tänzer kommen!“, hallte die Stimme von Ulfang, dem König der Ostlinge, durch die Festhalle. Es war Abend, und die Ostlinge feierten ein Fest zu Ehren Saurons, und Saurons Mund durfte als oberster Sauronspriester nicht fehlen. Der Ablauf des Festes war im Grunde genommen einfach: Zuerst wurde eine Art Orgie veranstaltet, und dann wurden Sauron Menschenopfer dargebracht. Die Ostlinge glaubten, durch das Opfer die Aufmerksamkeit Saurons zu erregen, und dass er sie dann beschützen werde. Vielleicht war daran auch ein Stückchen Wahrheit.
Unter den neun in schwarz gekleideten Tänzerinnen, welche die Nazgûl darstellen sollten, war ein Mädchen von zirka zehn Jahren, Mirianda, die Tochter von König Ulfang. Sie stellte Khamûl den schwarzen Ostling dar. Die anderen Tänzerinnen hatte Saurons Mund nur bei den Proben gesehen, kannte aber nicht ihre Namen. Saurons Mund wirkte selbst bei dem Schauspiel mit, er spielte nämlich die Rolle Saurons. Er und die Tänzerinnen stellten vereinfacht die Versklavung der Nazgûl nach.
Eigentlich wollte Saurons Mund gar nicht mitmachen, doch nur so war es ihm erlaubt, ein Menschenopfer an Sauron zu bringen. Bei dieser Gelegenheit würde er versuchen, Sauron herbeizurufen. Saurons Mund glaubte nämlich nicht, dass Sauron tot war. Das war nicht so, das durfte einfach nicht so sein! Sein Gebieter hatte schon schlimmeres durchgestanden, also müsste er auch die Vernichtung des Einen Rings überlebt haben! Aus diesem Grund hatte Saurons Mund einen kräftigen Ostling, der eine Frau vergewaltigt und dann getötet hatte, zum Opfer auserwählt. Sauron würde vom Körper des Toten Besitz ergreifen können, und hätte somit fürs Erste wieder einen Körper, bis seine Macht wieder gewachsen wäre.
Saurons Mund trat in die Halle, denn sein Mitwirken begann jetzt in dem Schauspiel. Er zog eine Schatulle, in der sich neun Ringe befanden, hervor, und bot sie den Tänzerinnen, die allesamt Kronen aufhatten, an. Die Tänzerinnen nahmen das Geschenk mit Freuden an, jede nahm sich einen Ring. Dann entfernten sie sich ein Stück von Saurons Mund. Der bisherige Verlauf des Spiels entsprach in etwa der Wirklichkeit, denn die neun Menschenkönige waren wirklich zuerst wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, bevor sie durch die Ringe korrumpiert worden waren.
Nun warfen sich die Tänzerinnen zu Boden und wanden sich, als litten sie unerträgliche Schmerzen. Jede einzelne warf ihre Krone fort und zog sich ihre Kapuze tief ins Gesicht, dann gingen sie, sich geisterhaft bewegend, nach und nach wieder auf Saurons Mund zu. Als die Tänzerinnen wieder bei ihm waren, streckte Saurons Mund seine Rechte Hand in die Höhe, und überall im Saal wurden Lichter entzündet, sodass jeder im Raum den Ring mit dem leuchtenden Rubin sehen konnte. Dies sollte den Einen Ring darstellen. Um dies zu verdeutlichen, streckten sich die Tänzerinnen nach dem Ring, doch keine wagte es, ihn zu berühren.
Schwarzer Rauch wurde in den Saal geblasen, und Saurons Mund und die Tänzerinnen beeilten sich, so schnell wie möglich aus dem Saal zu verschwinden. Am Ende der Halle machte Saurons Mund jedoch noch einmal Halt und sprach einige magische Worte. Der Rauch verformte sich, bis er Sauron darstellte. Die Ostlinge im Saal klatschten und jubelten wie wilde Tiere über das gelungene Schauspiel. Nun würde es nicht mehr lange bis zum Opferritual dauern.
Saurons Mund war zornig. Die Orgie hatte noch Stunden gedauert, und nun standen die Gäste des Königs, beinahe alle Einwohner der Königsstadt Rhûns, um den Opferaltar auf dem Stufentempel Saurons versammelt. Das Opferritual würde bald beginnen.
Noch ein letztes Mal sammelte Saurons Mund alle seine dunklen Kräfte, denn er wusste nicht, wie aufwendig der Zauber war. Er würde jedoch die Seele des geopferten als Fokus nehmen, um den Suchzauber zu verstärken. Sauron musste um jeden Preis wieder einen Körper bekommen und erneut über Mittelerde herrschen, koste es was es wolle!
Nun wurde der verurteilte Mann von einigen Priesterinnen den Stufentempel hinaufgetragen. Er war durch starken Wein berauscht worden, sodass er sich nicht richtig wehren konnte. Der verurteilte wurde mit Ketten an den Opferaltar gebunden, nun würde das Ritual beginnen.
Saurons Mund zog seinen Dolch, ein edles Werkstück aus Vulkanglas, welches er selbst gefertigt hatte, und setzte ihn dem Mann an die Kehle. Schnell murmelte er noch einige magische Worte, dass die Seele nicht so schnell dem Körper des Mannes entsteigen würde, dann verkündete er: „O Sauron, dunkler Gebieter! Nimm dieses Opfer an und komme zu uns! Unterstütze uns, sodass wir stark sind und unsere Feinde vernichten können!“ Der Dolch fuhr hinab und durchtrennte dem Mann die Kehle. Saurons Mund sah dem Mann bei seinem letzten verzweifelten Todeskampf zu, bis er spürte, wie dessen Seele langsam ihren Körper verließ. Schnell holte Saurons Mund einen Beutel Sand hervor und leerte dessen Inhalt in seine linke Hand. Dann warf er den Beutel weg und legte seine rechte Hand darüber. Er murmelte einige magische Worte und formte aus dem Sand eine kleine Glaskuppel, um die Seele aufzufangen. Als die Seele des Mannes vollends dessen Körper entstiegen war, formte Saurons Mund die Glaskuppel zu einer Kugel, um die Seele darin gefangen zu halten. Lange würde er sie nicht hier behalten können, doch für den Zauber würde es reichen.
Saurons Mund erhob seine Stimme und sprach die Formel aus, mit der er die Zauberkraft der Seele in seiner Glaskugel weckte. Das Innere der Kugel färbte sich hellblau. Nun donnerte Saurons Mund seine Suchformel, die Kugel begann zu schweben und färbte sich giftgrün. Dann ging eine Welle von der Kugel aus, doch es kam kein Echo zurück. Saurons Mund rief den Zauberspruch noch einmal aus, diesmal legte er auch etwas von seiner eigenen Zauberkraft in den Spruch. Wieder kam kein Echo zurück. Ein drittes Mal donnerte Saurons Mund die Formel, und legte dabei einen Großteil seiner Macht in den Zauber. Er wartete, wartete...
Endlich spürte er, dass der Zauber zurückgeworfen worden war! Er war auf ein körperloses Wesen gestoßen! Das Echo war aus der Richtung von Mordor gekommen, das musste Sauron sein!
Saurons Mund drehte sich in die Richtung, aus der das Echo gekommen war, die Kugel mit der Seele darinnen schwebte immer noch über seinen Händen. Er konzentrierte sich mit all seiner Macht darauf, das Etwas, welches den Zauber zurückgeworfen hatte, zu ihm her zu ziehen. Die Seele in der Kugel änderte ihre Farbe in ein kräftiges Violett und begann sich zu drehen wie ein Tornado.
Fünf Minuten lang stand Saurons Mund nur da und erhielt den Anziehungszauber aufrecht, bis er endlich spürte, dass sich etwas näherte. Mit großer Geschwindigkeit kam es näher, bis es schlussendlich Saurons Mund erreichte. Saurons Mund spürte das Wesen direkt vor ihm, doch es schien verwirrt. Dennoch musste es Sauron sein, denn dessen Macht war in dem Wesen zu spüren. „Sauron, o dunkler Gebieter! Lange wart Ihr machtlos, doch nun biete ich Euch einen neuen Körper an, damit Ihr ganz Mittelerde wieder in die Finsternis stürzen könnt!“, rief Saurons Mund laut aus, in die Richtung des Geisterwesens.
„Ich bin nicht Sauron, ich bin Khamûl, der zweithöchste der Neun“, antwortete das Wesen.
„Wie ist das möglich? Ich spüre in dir einen Teil der Macht Saurons.“ Saurons Mund hatte seine Stimme zu einem Flüstern gesenkt, ansonsten würde er sich vor dem König blamieren.
„Das hat etwas mit dem Einen Ring zu tun, ich werde dir die ganze Geschichte erzählen...“
Khamul:
Kapitel 14:
Der Hinterhalt der Haradrim
Sie waren schon am Morgen fortmarschiert, nun war endlich die Festung Dol Amroth in Sicht. König Elessar hatte tausend Mann mehr als angekündigt mitgenommen, doch diese würde er in Dol Amroth zurücklassen, um Gondor besser gegen einen Angriff der Korsaren aus Umbar sichern zu können. Dennoch war der König besorgt. Die Elben aus dem Düsterwald waren nämlich nicht gekommen, und der Bote, den König Elessar in den Düsterwald geschickt hatte, war nicht zurückgekehrt. Das Heer hatte sogar noch einen Tag auf die Elben gewartet, doch trotzdem waren sie nicht gekommen.
Fürst Imrahil ritt in der zweiten Reihe, als zweithöchster Fürst von Gondor. Direkt vor ihm waren König Elessar, König Eomer zu dessen Rechten und Statthalter Faramir zu dessen Linken. Zur Rechten Imrahils ritt Radagast der Braune, welcher geschworen hatte, König Elessar in diesem Krieg zu unterstützen. Irgendwo weiter Hinten im Heerzug befand sich Gimli vom Einsamen Berg mit seinem Zwergenheer. Fürst Hurin war nicht zu der Heerschau erschienen, keiner wusste warum. Es waren auch nur sehr wenige Männer aus Dagorland, dem Lehen Hurins, gekommen, um der Armee des Königs zu dienen. Auch diese Männer wussten nicht, warum Fürst Hurin nicht am Krieg des Königs teilhaben wollte. Außerdem hatten die Männer aus Dagorland gesagt, dass Fürst Hurin so viele Krieger wie möglich in seinem Lehen behalten wolle. König Elessar hatte die Übervorsicht Hurins sogar noch unterstützt, doch sie beide hatten wohl einen Grund dafür. Vielleicht fürchteten sie sich vor einem Angriff aus Rhûn, denn die Ostlinge waren schon zu lange friedlich gewesen.
Fürst Imrahil sah schon seine Frau Niniel an der Mauer der Festung Dol Amroth stehen, sie hatte wohl auf das Kommen der Armee gewartet. In Meeresblau war sie gekleidet und soweit Imrahil erkennen konnte, trug ihr Kleid das Wappen Dol Amroths, den silbernen Schwan. „Schwanenritter“ wurden die Krieger von Dol Amroth genannt, weshalb sich die Zwerge des Erebor über Imrahil und seine Männer lustig gemacht hatten. Sie würden schon sehen, zu welchen Taten die Schwäne Gondors fähig waren. Nicht umsonst zählten die Schwanenritter Dol Amroths neben den Rohirrim zu den besten Reitern Mittelerdes!
Niniel verschwand von den Zinnen der Festung. Kurz darauf öffnete sich das Tor und Niniel rannte dem Heer entgegen. Das war sehr unvorsichtig von ihr gewesen! Direkt vor der Festung war ein Stück Wald, von dem aus Feinde nur zu leicht Imrahils Frau angreifen könnten! König Elessar hatte extra befohlen, ein wenig Abstand vom Wald zu lassen!
Imrahil gab seinem Hengst die Sporen und stürmte seiner Frau entgegen. Sie rief ihm etwas zu, doch er konnte es nicht verstehen. Ohne auf die Rufe des Königs zu achten preschte er weiter auf seine Frau zu, welche dem Waldrand viel zu nahe war. Er hatte Angst um sie, und das zu Recht.
Plötzlich wurden Niniels Schritte ungleichmäßig, sie taumelte, doch hielt sie sich noch aufrecht. Irgendetwas war los mit ihr! Noch einmal taumelte sie nach Vorn! Er musste schneller sein! Imrahil war schon fast bei ihr angelangt, als sie ein drittes Mal taumelte. Dieses Mal stürzte Niniel, und Imrahil sah drei rot gefiederte Pfeilschäfte aus ihrem Rücken ragen. Bei ihr angelangt, betastete Imrahil erst einmal ihren Hals. Sie lebte noch! Sie brauchte dringend ärztliche Verpflegung! Die Wachen der Festung mussten sie doch gesehen haben!
Imrahil hörte ein Surren und schaffte es gerade noch, sich flach ins Gras zu legen, als ein Pfeilwind über ihm hinwegrauschte. Die Pfeile trafen Imrahils Pferd, welches sofort niedergerissen wurde und sich nicht mehr rührte. Mindestens ein Dutzend Pfeilschäfte ragten aus Imrahils stolzem Hengst, welcher ihm schon in so vielen Schlachten beigestanden hatte.
Erst jetzt bemerkte Imrahil, dass seine Frau Niniel über ihrem Kleid einen Brustpanzer trug und sich ein Schwert umgegürtet hatte. Die Festung war also angegriffen worden! Er hätte es wissen sollen! Er hatte viel zu viele Männer aus Dol Amroth mitgenommen und so seine Festung entblößt!
Schon hörte Imrahil ein Horn des Königs. Der Rest des Heeres hatte ihn bemerkt! Er musste sich so ruhig wie möglich verhalten, dann würden die Angreifer glauben, er wäre tot. Bald darauf merkte er schon, wie die Erde unter starkem Hufschlag zu beben begann. Sie hatten also einige Reiter geschickt!
Imrahil hoffte inständig, dass die Reiter ihn und seine Frau nicht zertrampeln würden. Wenn er wählen könnte, wäre es ihm noch immer lieber, aus dem Hinterhalt von einigen Pfeilen getötet, als von seinen eigenen Männern zertrampelt zu werden. Die Reiter stürmten wahrscheinlich in Imrahils Richtung, viel konnte er nicht sehen, denn er hatte sein Gesicht im Gras vergraben. Er spürte direkt, wie die ersten Reiter über ihn hinwegsetzten, als er erneut das Surren fliegender Pfeile vernahm. Imrahil hörte getroffene Pferde wiehern und Männer fallen, nun wagte er es endlich, aufzustehen und nach seiner Frau Niniel zu sehen. Sie war zwar noch am Leben, doch sie sah nicht so aus, als würde sie die nächsten paar Stunden überleben!
Die Festung Dol Amroth war während Imrahils Abwesenheit von einem Heer der Haradrim belagert worden, doch Niniel hatte die Angreifer an Zahl so stark dezimiert, dass sie sich in den Wald zurückgezogen hatten. Dies erfuhr Imrahil von einem verwundeten Soldaten, der Dol Amroth verteidigt hatte. Zuerst sei der Hafen Pelargir angegriffen worden, deshalb hatte Niniel einen großen Teil der Truppen zum Hafen geschickt. Währenddessen hatten aber viele Haradrim Dol Amroth umgangen und es nach der Abreise der Truppen, welche den Hafen verteidigen sollten, angegriffen.
Nun sind auch noch die Letzten dieser feigen Bastarde tot, dachte Imrahil grimmig. Radagast hatte sich um Niniel gekümmert. Sie würde überleben, hatte der braune Zauberer gesagt. Imrahil hatte jedoch ein ungutes Gefühl. König Elessar hatte seinem Heer gestattet, kurz in Dol Amroth zu rasten. Der König hatte auch seinen Plan umgeändert. Er würde nur fünfhundert Soldaten in Dol Amroth lassen, um dann mit weiteren Truppen den Hafen Pelargir befestigen zu können. Noch wusste niemand, ob die Verteidiger besiegt wurden, oder ob sie den Feind abgewehrt hatten.
Als sich der Nachmittag dem Ende zuneigte, befohl König Elessar wieder den Aufbruch seines Heeres. Er wollte es noch bis zum Abend zum Hafen Pelargir schaffen und sehen, was dort passiert war. Imrahil verabschiedete sich noch schnell von seiner Frau. Sie war noch immer nicht bei Bewusstsein. Dann schwang er sich auf Aiwendil, einen Braunen Hengst, welchen er sich als neues Reittier gewählt hatte.
Beim Aufbruch ritt Imrahil wieder neben Radagast in der zweiten Reihe. Das war irgendwie paradox, Imrahil ritt neben Radagast dem Braunen auf einem Pferd, dass dessen Namen in der Hochsprache der Elben trug. Als das Heer die Festung Dol Amroth verließ, beschlich Imrahil ein ungutes Gefühl.
Er hatte das Gefühl, seine Frau zum letzten Mal gesehen zu haben.
Khamul:
Kapitel 15 - Khamûl ist wieder da:
Eine Rüstung aus Gold
Khamûl glitt einen Gang des riesigen unterirdischen Gewölbes, welches Saurons Mund unter der Hauptstadt Rhûns angelegt hatte, entlang. Noch immer tat er sich schwer dabei, die richtigen Wege zu finden. Schon oft hatte er auf seinen Geruchssinn vertrauen müssen, um dort hin zu finden, wo er hin zu gelangen suchte. Dies hatte ihn schon immer von den anderen Nazgûl abgehoben, sein außergewöhnlicher Geruchssinn. So war er bei der Suche nach dem Einen Ring der wichtigste der Neun gewesen. Dieses einzige Mal war er wichtiger als der Hexenkönig gewesen!
Und nun...? Nun wäre Khamûl froh, wenn er so wie früher zu einem der anderen Nazgûl Kontakt aufnehmen könnte. Doch auch der Kontakt zum dunklen Gebieter war abgerissen. Er konnte sie nicht spüren, weder Sauron noch die anderen Nazgûl. Es war auch ein wenig ungewohnt für ihn, dass er alle seine Entscheidungen selbst treffen musste. Dabei war es ihm so unangenehm gewesen, dass Sauron ihn jederzeit kontrolliert hatte! Nun war sein Wunsch, die vollständige Kontrolle über seinen eigenen Körper zu haben, endlich erfüllt, aber er war es nicht mehr gewohnt. Das war einmal anders gewesen! Khamûl hatte einmal über ein ganzes Volk geherrscht! Er wollte wieder zu Ruhm kommen, er wollte über das Volk herrschen, dessen rechtmäßiger König er war! Wenn er sich doch nur als der rechtmäßige König Rhûns erweisen könnte, dann wäre alles wieder so wie – Wie denn eigentlich? Was war eigentlich gewesen, bevor er seinen Ring der Macht von Sauron erhalten hatte? Khamûl konnte sich nicht mehr daran erinnern. Auch das war seine Aufgabe, er musste wieder er selbst werden. Jetzt, wo er durch Saurons scheinbaren Tod die Möglichkeit dazu hatte, würde er sie auch so gut er konnte nutzen!
Während Khamûl über seine Vergangenheit nachgedacht hatte, hatte er gar nicht darauf geachtet, wo er sich hinbewegt hatte. Er hatte sich schon wieder verirrt! Nun half nur noch eins: Riechen!
Khamûl nahm die Luft des Ganges in sich auf. Viele ihm bekannte Gerüche durchströmten seinen Geist. Einige Zeit lang versuchte Khamûl, die Gerüche voneinander abzutrennen und genau zuzuordnen, bis er endlich zweifellos den Geruch des Alchimielabors von Saurons Mund erkannte. So schnell er konnte, folgte er dieser Duftspur, denn Saurons Mund erwartete ihn schon.
Als Khamûl an der Holztür zum Alchimielabor angelangt war, schlüpfte er durch einen Spalt in der Tür in den Raum hinein. Im Inneren des Raumes stand Saurons Mund, den Blick gedankenverloren auf den rot leuchtenden Ring an seinem Finger gerichtet. Khamûl konnte spüren, dass Saurons Mund durch diesen Ring eine gedankliche Verbindung zu jemandem herstellte. Dieser Jemand musste jedoch sehr weit entfernt sein, denn Khamûl konnte ihn nicht ausfindig machen.
Saurons Mund blickte auf und bemerkte Khamûl. Sofort riss die Verbindung durch den Ring, welcher abrupt aufhörte zu leuchten, ab. „Ich habe dich schon erwartet, Khamûl...“ Er stand auf und wies auf eine massive Eisentür am anderen Ende des Raumes hin: „Würdest du mir bitte folgen?“ Khamûl tat wie ihm geheißen und fand sich hinter der Eisentür in einer Art Schmiede wieder. „Hier werden alle Waffen und Rüstungen geschmiedet“, erklärte Saurons Mund: „Doch das, welches dich interessieren wird ist hier drüben.“ Mit diesen Worten deutete Saurons Mund auf eine Rüstung, welche an der Wand hing. Schnell eilte Khamûl zu ihr hin. Die Rüstung war golden, doch sie strahlte Dunkelheit aus. Die meisten Gelenke wurden von Stacheln überlappt, sodass die empfindlichen Ledergelenke nicht so leicht zu treffen waren. „Gold“, sagte Saurons Mund, der Khamûl gefolgt war: „Gold vermischt mit Mithril. Ich wollte sie eigentlich König Ulfang zum Geschenk machen, doch ich glaube, dir als dem wahren König der Ostlinge würde sie eher zustehen.“
Khamûl konnte es nicht fassen. Saurons Mund hatte ihn gerade „wahrer König der Ostlinge“ genannt!
„Obwohl...“, fügte Saurons Mund hinzu und riss den Helm der Rüstung weg: „... du wirst etwas Anderes brauchen als dies. Ich werde es schnell holen, leg du währenddessen das da an.“ Mit diesen Worten eilte er davon.
Die Rüstung war schon vollständig zusammengesetzt worden, so musste Khamûl nur noch hineinschlüpfen. Dies tat er auch. Er fühlte sich irgendwie wohl in der Rüstung, endlich hatte er wieder einen Körper! Übungshalber bewegte Khamûl die Finger – Alles funktionierte einwandfrei! Noch während er sich über die Rüstung freute, kehrte Saurons Mund zurück, und zwar mit einem dunkelroten Mantel und einer schwarzen Kutte. Außerdem hatte er irgendetwas bei sich, das etwa so groß war wie ein Kopf und in einige schmutzige Leinen gewickelt war. „Was ist das?“, fragte Khamûl, auf die Leinen in der Hand von Saurons Mund hinweisend. „Zieh zuerst das an“, wehrte dieser die Frage ab und warf Khamûl zuerst den roten Mantel und dann die schwarze Kutte zu. Als Khamûl beides angelegt hatte und sich eben die Kapuze der Kutte drüberstreifen wollte, rief Saurons Mund: „Halte ein!“, und enthüllte das Etwas in den Lumpen.
Es war eine Maske nach Art der Ostlinge, aus purem Gold. Die Augenschlitze zogen sich nach Unten bis zum Mund durch. Sie war perfekt für Khamûl. Er setzte die Maske auf und zog sich die Kapuze über. Nun gönnte er sich ein wenig Eitelkeit. „Wie sehe ich aus?“, fragte er Saurons Mund.
„Dir fehlt noch eine Waffe, die Deiner würdig ist.“ Saurons Mund gürtete sich sein Schwert ab und reichte es Khamûl hin. Khamûl zog es aus der Scheide und betrachtete es genauer. Das Schwert war von guter Qualität, man konnte es gut zweihändig führen. So kämpfte Khamûl am Liebsten. Bei genauerer Betrachtung bemerkte Khamûl die dunkle Magie, die das Schwert durchzog. „Eine Morgulklinge?“, fragte er.
„Die beste, die jemals von einem Nazgûl geführt wurde!“
„Du weißt genauso gut wie ich, dass dies nur Heuchelei ist.“ Er hätte es wissen sollen, Saurons Mund versuchte, ihm Honig ums Maul zu schmieren! Dieser gab sich jedoch glatt und antwortete: „Nun sollte ich dich wohl in meine Pläne einweisen – Ich habe vor, Gondor zu erobern, während sich König Elessar mit den Haradrim herumschlägt. Mein Plan lautet wie folgt...“
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln