Zum tänzelnden Pony > Herr der Ringe
Die ewige Debatte: Carroux (HdR)/Scherf (Hobbit) VS Krege
Shagrat:
--- Zitat von: Whale Sharku am 7. Jul 2014, 13:34 ---Ich bin prinzipiell für das Balrog.
--- Ende Zitat ---
Insert Doku-Stimme here:
"Das Balrog ist ein recht scheues vierbeiniges Tier aus Molagh Bals Ebene von Oblivion"... Majestät wolln doch kein Neutrum bleiben das man Präsidium nennt... "Der Balrog" klingt wesentlich mächtiger
Whale Sharku:
Was ist ein Balrog?
Vermehrt sich das so, wie wir Menschen es tun? Wenn wir mal ehrlich mit uns selber sind: Wenn wir uns schon im Dutzend billiger Nicht-Menschliche Personen aus den Fingern saugen, wieso ist der Bereich des Neutrums dann Tieren (im Unterschied zu Personen) (was selber problematisch ist, aber egal) reserviert?
Eine kulturell geschlechtliche Polung (also von wegen: Männer sind so, Frauen sind so) macht bei Wesen, die weder Mann noch Frau sind, aber genau so wenig Sinn, wie eine biologisch geschlechtliche. Denn selbst wenn eine Wesenheit, wie z.B. ein Balrog, per Zufall in etwa dem entsprechen sollte, was in unserer Kultur als "typisch männlich" gilt, basiert dies nicht auf einer echten Korrelation sondern ist wie schon gesagt Zufall. Von der Absolutheit unserer Klischees mal ganz zu schweigen.
(ich verfechte ganz btw die These, dass Männer und Frauen geistig ein und dasselbe sind, nur unsere Gesellschaft produziert künstliche Trennungen)
An dieser Stelle mal aus meiner Sicht sozusagen das Trilemma des Deutschen Sprachlichen Geschlechts...
ich spreche von der impliziten Beladung der drei Fälle, nicht von unseren expliziten Absichten, die wir haben, wenn wir sie in einem bestimmten Kontext benutzen.
"Der Gott" - alter weiser Mann mit Bart, (Männer sind ja eh die Standard-Menschen, und so... ) das ist halt schon ein massiver Sexismus, auch wenn wir ihn niemals böse meinen... Wenn wir ehrlich mit uns selber sind, kann es für diese Praxis gar keine andere Begründung geben, als diese urtümliche Höherstellung des Mannes. Weil... am Balrog ist halt nix biologisch männlich.
"Das Gott" - das ist nicht im Sinne unserer Kultur geschlechtlich, also kein Angehöriger unserer Menschenwelt. Ergo primitiv und dumm!
... :o
Und wenn Elben keinen Sex hätten und wachsen würden wie Steine, dann wären sie darum notwendigerweise plötzlich primitiv und dumm?
Really?
=> dicker fetter Speziesismus: alles was nicht in dieser Hinsicht so tickt wie wir selber, ist automatisch dumm und minderwertig
(Und für mich ist ein Speziesismus noch viel schlimmer als ein Sexismus, aus dem ganz pragmatischen Grund heraus, dass unsere moderne Gesellschaft letzteres praktisch überwunden hat und was das erste betrifft leider im mittelalterichsten Sumpf steckt)
Schlussendlich "Die Gott" - ähm. Ja.
Bemerkenswerterweise ist ein "die" als einzige Form eben nicht mit so ner Wagenladung an Implikationen ausgerüstet, sondern bezeichnet ganz allein Weiblichkeit. Nun ist es aber nicht sinnvoller, ein neutrales Wesen weiblich, statt männlich zu betrachten.
Das steckt halt anscheinend wirklich alles hinter so ner scheinbar unkomplizierten Frage... xD
Shagrat:
--- Zitat ---willst du als göttliches Wesen als "Das Gott" angeredet werden? Wollen Majestät etwa ein Neutrum bleiben?
--- Ende Zitat ---
Der Dunkle König:
Balrogs waren Maiar. Jeder Maia hatte im Geist ein Geschlecht. Tolkien hatte es noch nicht mit Gleichberechtigung. Ergo: Maskulinum.
Ich glaube der Balrog wäre ziemlich beleidigt als assexuelles Ding angesehen zu werden.
Und mit Dingen wie "das ist sexistisch/speziesistisch/rassistisch" kann man in Mittelerde nicht kommen, wo alle Schwarzen, Araber und Asiaten dem Bösen dienen und es nur zwei Frauen gibt, die einmal treffend als "wortkarge Walküre" und "unnahbare Marienerscheinung" bezeichnet wurden.
Whale Sharku:
Ich stimme dir da zu.
Es ist auch nicht meine Absicht, diese Umstände anzugreifen: Andere Zeiten, andere Sitten. In diesem Sinne lässt sich die Männlichkeit (und, noch sonderbarer, die gelegentliche Weiblichkeit) von Maiar ohne weiteres begründen.
Alles, was ich versuchen wollte, war auch Kreges Wahl mal aus einer ganz anderen Perspektive zu verteidigen. ;) Solange keiner sich traut, Götter und Fabelwesen auch mal "das" zu nennen, werden wir uns nie daran gewöhnen.
Ob das so tragisch ist, wäre natürlich nochmal eine ganz andere Frage, aber ich als jemand der selbst ganz gern mal an etwas schreibt, finde das ewige "Er, er, er" doch recht schade weil es gar nicht mein modernes Verständnis davon reflektiert wie anders so eine Nicht-Mensch-Person denken müsste, und dass an ihrem Verhalten so gar nichts in unsere ewigen Er/Sie-Schablonen passen würde...
EDIT
@Shagi:
Und es wär alles kein Thema. Das ist ne komplette Gewohnheitssache. Höchstens würde unsere Alltagssprache ein bisschen unklarer... aber wie schon gesagt, bei nicht lebendigen Begriffen find ichs eh unendlich schnurz, da Steckdosen im Allgemeinen nicht der Diskriminierung anfällig sind xD
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