Natürlich musst du als Unterlegener auch viel Können und Geschick beweisen (und eine Menge Glück hilft ebenfalls ), aber es ist halt einfach nötig, den Gegner und seine Base wirklich zu vernichten, weil du sonst nicht wirklich sagen kannst, wer gewinnt.
So ähnlich soll es eben auch beim 1vs1 bei Edain sein. Du sollst keine guten Chancen bekommen, doch noch zu gewinnen, aber du sollst die Chance erhalten, wieder ins Spiel zurückzukommen und dadurch dann halt auch die Partie und den Spielspaß zu verlängern.
Gruß, CynasFan
Ja, und genau so ist es zurzeit schon. Wobei die Grundvoraussetzung für eine Wende immer ist, dass der Gegner einen Fehler macht. Und genau dass ist der Punkt, der mir hier in der ganzen Diskussion bisher zu wenig beachtet wird. Wenn Spieler A sich einen merklichen Vorteil erarbeitet hat, wäre es unfair diesen wieder zu verlieren, obwohl er gar nichts falsch gemacht hat. Genau das würde aber jegliche Mechanik, die einen Vorteil für den unterlegenen Spieler beinhaltet, befördern. Man stelle sich vor, wir sind am Ende des Spiels bei der Belagerung. Spieler A hat sich in einem ca. 30 minütigen auf und ab langsam als Sieger herauskristallisiert und will es nun beenden. Mit welchem Recht sollte Spieler B jetzt irgendeine Art von Vorteil bekommen, gegen den Spieler A nichts unternehmen kann? Ja schön, dass Spiel würde wieder spannender, aber ohne dass der Belagerte Spieler irgendetwas besser macht als der Belagernde Spieler, soll das Spiel doch gar nicht mehr spannend werden. Wieso auch? Spieler A hat verdient gewonnen. Und nur mal so nebenbei, wie lange sollen Spiele denn noch dauern, wenn der Belagerte Spieler eine solche Möglichkeit an die Hand bekommt?
Alles was eine Festung tun sollte, ist Zeit verschaffen. Der unterlegene Spieler bekommt einen Rückzugsort, den der Gegner nicht sofort angreifen und zerstören kann. Natürlich wird die Chance ein Spiel noch zu wenden geringer, je länger das Spiel andauert, aber möglich ist es jederzeit... sofern der Überlegene Spieler Fehler begeht, den der unterlegene Spieler ausnutzen kann. Das ist die Grundvoraussetzung für eine Wende. Wie das aussehen kann, hat Prinz schon beschrieben. In dem von ihm erwähnten Spiel, merke ich schon im MG, dass das vermutlich ncihts wird. Ich ziehe mich also in die Festung zurück und setze dann alles auf eine Karte, indem ich sein Lager attackiere. Die Erfolgsaussichten sind gering, aber glücklicherweise hat Prinz einen Fehler gemacht und in der Mitte der Map und an seiner Base kaum Präsenz aufgebaut. Ich kann also großen Schaden anrichten und damit das Spiel wieder offen gestalten und schließlich gewinnen. Hätte ich mich nicht so früh zurückgezogen, sondern bis ins LG gewartet, wären meine Chancen entsprechend gesunken, da der Vorteil der Mapcontrol sich immer stärker auswirkt. Wenn ich schließlich belagert werde sind meine Erfolgsaussichten zurecht verschwindend gering, denn ich habe zugelassen, dass mein Gegner eine lange Zeit den Großteil der Map unter Kontrolle hatte. Ich kann versuchen weiter zu kämpfen, indem ich mir mit z.B mit Festungserweiterungen weitere Zeit verschaffe. Aber das alleine darf nicht reichen. Wenn ich das Spiel wenden will, muss ich natürlich selber aktiv werden und z.B wieder einige Siedlungen oder besser, einen Vorposten erobern. Voraussetzung ist da aber natürlich wieder ein Fehler meines Gegners. Und da die Chance am Ende des Spiels noch etwas zu drehen so gering ist, geben die meisten Spieler lieber auf, zumal das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt oft eh schon sehr lange gedauert hat. Aber weiterspielen kann man immer, denn es besteht schließlich die Chance, noch etwas drehen. Nicht in Ordnung wäre es aber mMn, wenn der unterlegene Spieler jetzt für sein schlechtes Spiel noch irgendeine Form von Belohnung bekommt. Er hat schlechter gespielt, er verdient keinen gratis Vorteil, egal wie stark dieser ausfällt.
Der eigentliche Fehler von Belagerungen liegt mMn darin, dass diese als solche versuchen spannend zu sein, indem der Belagernde Spieler erst noch viel Zeit Geld und CP ausgeben muss, um die Festung knacken zu können. Insbesondere letzteres kann im LG sehr lästig sein, wenn man die 1800 bereits überschritten hat. Da dies letztenendes aber nur eine Verzögerung eines zu 95% gewonnen Spieles ist, wird es von beiden Seiten als nervig empfunden und übersprungen. Alle bisherigen Vorschläge zielen darauf ab, die 95% auf 75% herabzusenken, aber wäre das wirklich so toll? Es wäre zum einen einfach unverdient, wie oben ausgeführt und zum anderen wäre das grundsätzliche Problem immer noch da: Ein eigentlich schon entschiedenes Spiel wird unnötig in die Länge gezogen und ist für beide Spieler eher langweilig. Bei der Variante mit 75% wäre es halt für den unterlegen etwas schöner, aber für den überlegenen Spieler noch frustrierender. In meinen Augen steckt darin kein Gewinn.
Und nun noch ein Exkurs zur "Feeling Ebene" und den ach so spannenden Belagerungen im HDR: Sowohl Helms Klamm als auch Minas Tirith waren nicht spannend. Isengart und Mordor hätten Gondor und Rohan komplett auseinander genommen, weil sie mit einer Übermacht angegriffen haben. Genau wie bei den Belagerungen in Edain, wo der Belagernde Spieler klar im Vorteil ist. Warum war es im HDR doch spannend? Weil im letzten Moment noch Hilfe eingetroffen ist. Auf Edain Ebene heißt das: Ein verbündeter Spieler kommt zur Hilfe. Und das ist der Punkt den Caun richtigerweise angesprochen hat. Eine wirklich spannende Belagerung ist etwas für Teamspiele, aber nicht für ein 1v1.
In meinen Augen muss man sich enscheiden, ob eine Belagerung etwas sein soll, dass am Ende eines Spiels kommt, in dem sich ein Spieler langsam als überlegen herauskristallisiert hat, oder aber eine spannende Schlacht. Den ersten Fall haben wir aktuell und dann muss man denke ich auch einfach akzeptieren, dass die Belagerung eine reine Formsache ist. Eine wirklich ernstzunehmende Chance für den Unterlegenen Spieler wäre unfair. Wenn er das Spiel herumdrehen will muss er aktiv werden, bevor er komplett zurückgedrängt wurde.
Eine spannende Belagerungsschlacht im 1v1 kann ich mir nur vorstellen, wenn diese eben schon im MG kommt. Wie das aussehen kannn, kann man schon anhand von Völkern ohne Mauern ganz gut sehen. Deren Lager kann ich angreifen und mit Glück kann ich genug Schaden anrichten, um mir einen Vorteil zu verschaffen, aber mit Pech verliere ich einiges. Gegen Fetsungen mit Mauern müsste man halt irgendwie Belagerungswaffen haben. Theoretisch sind dafür Leitern oder Rammen gedacht. Inwiefern dass atm möglich ist weiß ich nicht, ich denke aber es ist sehr schwierig. Bei diesen Einheiten könnte man denke ich ansetzen, wenn man eine spannende Belagerung im Spiel haben will. Am Ende des Spiels sehe ich für solche Vorhaben jedoch schwarz.
mfg