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4.0-Feedback in der "Essay"-Form
Whale Sharku:
Guten Morgen liebe MU,
bitte verzeiht mir den Doppelpost: Ich möchte nicht Verständnisklär-Post und Essay-Post miteinander noch mehr vermischen, als das ohnehin schon geschehen ist.
In diesem winzig kleinen Essay geht es mir darum, die zweite "logische Faustregel" im Zusammenspiel unserer drei Ziele vorzustellen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie in der späteren Diskussion sehr wichtig sein wird.
Sie besagt:
Dynamik hat einen strukturellen Vorrang vor Balance
Mit 3.8 und 4.0 stehen sich ein schlecht gebalanctes, aber halbwegs dynamisches Spiel und ein bisher gut gebalanctes, aber äußerst undymanisches gegenüber.
Man könnte jetzt an sich annehmen: "Das gibt sich nichts. Zwar ist Dynamik um ihrer selbst willen schön, aber Frustrationsquellen auszumerzen ist das genauso." Wir können einen Schritt weiter gehen:
"Dynamik begünstigt, dass der bessere Spieler gewinnt (weil das Spiel komplexer wird) aber Balance begünstigt das auch. Darum sind sie austauschbar."
Das Problem mit beiden Annahmen ist, dass sie mit der Balance ausgedrückt sind statt mit der Imbalance. Denn an ihr wird wesentlich klarer, dass Balance an sich noch gar nichts mit Fairness zu tun hat. Erst dort, wo bereits - und zwar durch Dynamik - so etwas wie "der Bessere gewinnt" geschaffen wird, kann mir die Imbalance sozusagen "reinreden".
Die Konsequenz daraus lässt sich (hoffentlich nicht zu verrückt) mit einem Bild darstellen:
... in Worten, der Niederschlag von Imbalance kann niemals größer sein als der Niederschlag von Dynamik.
Für Silmarillion-Leser hab ich noch ein anderes Mittel, dies zu veranschaulichen: Melkor kann niemals mehr ruinieren, als die anderen Valar zuvor geschaffen haben. xD
Und die empirische Beobachtung gibt mir recht.
Die meisten angesehenen Spieler von 3.8 sind der Meinung, dass in 4.0 Skill nicht mehr so ausschlaggebend ist wer gewinnt trotz der besseren Balance.
Jetzt wisst ihr, warum^^ In der Konsequenz muss ich sehr davor warnen, das Undymanische beizubehalten, weil es besser zu balancen ist. Das ist eine Rechnung, die niemals halten wird, was sie verspricht.
Hier habt ihr also das andere vorliegen. Erst die Vorrangstellung des MP vor dem SP und jetzt die Vorrangstellung des MP vor dem Ausmerzen der Frustrationsquellen.
Ist der dynamische MP also aus rein logischen Gründen unser bedeutendstes Kriterium? Ich persönlich denke schon.
Ist er darum auch das einzige, was wir uns angucken müssen? Nein, denn seine Vorrangigkeit ist nicht "grundsätzlich" sondern besteht nur in den engen, speziellen Grenzen, die ich versucht habe abzustecken.
Prinzipiell kann der SP in manch anderer Hinsicht auch sozusagen den Spieß umdrehen.
Aber den SP wollen wir hier nicht mehr unter die Lupe nehmen als nötig.
(Palland)Raschi:
Uff, ähm ich schaue hier eigentlich ab und an gerne rein, aber sogar dein "winzig kleiner Essay", ist für mich leider schlicht unverständlich.
Ich bin durchaus der Meinung, dass man deinen Standpunkt auch so darstellen kann, dass er in klarem und einfachem Worten wiedergegeben werden kann.
Denn letzlich bin ich persönlich nämlich kein Freund von einer akademisierten Sprache, wo sie nicht notwendig ist; und das ist hier der Fall.
Vorallem ist es aber problematisch, sich zu weit von konkreten Situationen zu entfernen, also das Spielgeschehen wie der Spieler es erlebt, sodass gerade Begriffe notwendig sind, die mehr als unscharf sind.
Ich möchte jetzt nicht von mir auf andere andere schließen, aber wenn ich bereits Schwierigkeiten habe dich zu verstehen, wird es die Mehrheit hier erst Recht haben.
--- Zitat ---in drei Schritten langsam von den allgemeinen Ideen zu den sehr konkreten überzugehen, und so ein Prinzip umzusetzen, was ich in der bisherigen 4.0 Entwicklung schon immer vermisst habe: Inhaltliche Ableitungen, die sich vom Groben bis in die Details ziehen
--- Ende Zitat ---
Alleine diese vorgehensweise halte ich für schwierig. Sinnvoller ist es doch da anzusetzen, wo es Missstände gibt, und daran eine Idee aufzubauen, und das abstrakte wegzulassen.
Richtig wäre daher meiner Meinung nach:
1. Darstellung des konkreten Misstands
2. Ursachen dieses Misstands
3. Theoretisches Idealziel; wie sollte es bestmöglich sein ?
4. Lösungsmöglichkeiten die es praktisch geben kann, das Idealziel zu erreichen
5. Mögliche Auswirkungen auf die Spielweise insgesamt, bei der Wahl einer bestimmten Lösungsmöglichkeit.
6. Abwägung Vor-und Nachteile einer Lösung
Gerade die Ausgewogenheit eines Spiels lässt sich meiner Meinung nach nicht mit einem Masterplan abstrakt lösen, sondern ist immer eine Frage des konkreten Einzelfalls.
Eine Abstraktion kannst Du natürlich gerne vornehmen. Ich bezweifle allerdings sehr ihren praktischen Nutzen.
Whale Sharku:
Wenn du nicht verstehst, was in diesem Thread passiert, wie kannst du dann überzeugt sein, dass irgendwas am Verfahren unnötig ist?^^
(Palland)Raschi:
--- Zitat ---Wenn du nicht verstehst, was in diesem Thread passiert, wie kannst du dann überzeugt sein, dass irgendwas am Verfahren unnötig ist?^^
--- Ende Zitat ---
Ich verstehe deine methodische Herangehensweise, aber deine inhaltlichen Ausführungen nicht oder kaum. Aber auch ohne das inhaltliche Verständnis kann ich zu der Methode ja Stellung nehmen, da ich sie generell nicht für sonderlich zielführend halte.
Ob sie das denn ist, oder nicht, musst Du natürlich selber wissen. Ich habe nur meine Ansicht dargelegt.
Whale Sharku:
Und für diese Äußerung deiner Ansicht bin ich dankbar. ;)
Aber mir geht es nicht darum, 4.0 neu zu erfinden, so wie deine sechs Schritte es nahe legen. Mir geht es stattdessen darum, mir bewusst zu werden, in welchem Rahmen man objektive und stichhaltige Kritik an einem Spiel wie Edain entwickeln kann, und dieses Wissen mit dem Rest der Comunity zu teilen.
Deswegen sind meine Posts auch so furchtbar abstrakt. Ich arbeite nicht mit einer konkreten Kritik, sondern mit den "Variabeln" mit denen es solche überhaupt geben kann.
Das "Umsetzen", was du im Prinzip beschreibst, habe ich eigentlich gar nicht vor, selbst wenn niemand anders es mir abnehmen würde (wovon ich nicht ausgehe. Bestimmt kommen bald konkrete Anwendungen^^) denn es ist, zum Henker, nicht meine Mod.
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