Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Das Nebelgebirge

Der Hohe Pass

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Vexor:
Jutans und Gwilwileths restliche Reise über das Nebelgebierge:

Nachdem sie eine windstille Stelle gefunden hatten schlugen sie ihr Nachtlager auf, da die meisten sich von dem überaschenden Angriff der Orks erholen mussten und die Kälte unerträglich wurde.
Am darauf folgenden Tag brachen sie auf. Zu aller Freude gab es auf den restlichen Weg nach Lorien keine weiteren Zwischenfälle und bald sahen sie in der Ferne die blühenden Wälder Lothloriens.


Jutan und Gwilwileth nach Wälder Lothlóriens

Fine:
Antien, Finelleth und Irwyne von Dol Guldur


17. Juli 3022
Aus der Sicht Finelleths

"Ich sagte ja, dass die Pelze nützlich sein würden," verkündete Antien, der voranging. "Du kannst es gerne weiterhin abstreiten, aber Irwyne wird mir gewiss Recht geben."
"Auf jeden Fall," sagte Irwyne vergnügt. "Es war gut, dass Antien mit den Flussmenschen gesprochen hat und sie uns diese Pelze verkauft haben. Sonst würden wir hier oben ziemlich frieren!"
Finelleth, einen weißen Wolfspelz um die Schultern, gab keine Antwort. Sie hoffte, die beiden würden von selbst aufhören, sie mit ihrer Übervorsichtigkeit aufzuziehen. Sie hatte davon abgeraten, mit den Bewohnern des Anduin-Tals Kontakt aufzunehmen, da sie befürchtete, dass diese unter dem Einfluss Sarumans standen.
Wenn der Zauberer Düsterwald und Nebelgebirge beherrscht, wie lange wird es dann dauern, bis ihm auch die Lande dazwischen in die Hände fallen? dachte sie.
Antien schien genau zu wissen, was ihr durch den Kopf ging und seine gute Laune wurde noch unerträglicher.
"Manchmal muss man einfach an das Gute in den Leuten glauben und ihnen vertrauen," sagte der Elb mit breitem Lächeln.
"Nicht alle Probleme lassen sich mit einem Lied oder freundlichen Worten lösen," gab Finelleth zurück.
"Aber gewiss die meisten," konterte Antien.

Irwyne kicherte. Das Mädchen hatte die lange Reise durch das Tal des Anduins erstaunlich gut überstanden und sich als robuster als erwartet erwiesen. Finelleth hatte befürchtet, das hohe Tempo das sie den anderen beiden vorgab um Irwynes Willen nicht lange halten zu können, doch sie hätte sich keine Sorgen machen müssen. Die Gruppe war von Dol Guldur nach Nordwesten aufgebrochen und gut vorangekommen als sie sich ihren Weg entlang des Großen Stromes gesucht hatten. Beim Carrock hatten sie den Anduin überquert und sich nach Westen zum Gebirge gewendet. Nach einem kurzen Halt in einem der Dörfer der Bewohner des Tales hatten sie den Aufstieg zum Hohen Pass erreicht. Bis auf die Flussmenschen waren ihnen auf ihrer Reise keine anderen Leute begegnet. Das Tal des Anduins kam ihnen verlassen und wild vor. Wie ein Land, in dem alles Leben vor dem Krieg geflohen ist, dachte Finelleth.

Den ganzen Vormittag hatten sie damit verbracht, den Pass hinaufzuklettern. Früher als gedacht erreichten sie die Schneegrenze und nun sah Finelleth ein, wie klug Antien gewesen war. Die Pelze hielten sie warm und schützten sie vor dem eisigen Wind, der von den Berggipfeln blies. Sie hofften, am späten Abend das Gebirge hinter sich zu lassen. Dann würde es nicht mehr weit bis zum verborgenen Tal von Imladris sein. Antien war als Einziger schon mehrfach dort gewesen und würde ihnen den Eingang zeigen. So lautete zumindest der Plan.

Der Weg vor ihnen bog um eine scharfe Kurve, so dass sie nicht sehen konnten, was hinter der Felskante lag, die ihnen die Sicht versperrte. Finelleth setzte sich an die Spitze der Gruppe und ging vorsichtig voran. Sie umrundeten die Kante - und blieben erschrocken stehen. Wenige Meter voraus verbreiteterte sich der Pfad zu zu einer Art Lichtung im Gebirge, ein beinahe kreisrunder Platz, an dessen Ost- und Westseite sich der Hohe Pass fortsetzte. Und dieser Platz war gefüllt mit Leichen.
"Orks," stellte Finelleth fest und zog eines ihrer Wurfmesser hervor. Das Kurzschwert in die andere Hand nehmend schlich sie vorwärts. Keiner der Gefallenen rührte sich als sie näher kamen. Es waren ungefähr zwei Dutzend Tote dort.
Antien trat einem der Orks gegen den Helm. "Bei ihm sind schon lange alle Lichter aus," kommentierte er. "Wenn ich könnte, würde ich den Geruch, den er freundlicherweise verströmt, dankend ablehnen."
Irwyne hielt sich die Nase zu. "Wer hat hier gekämpft?" fragte sie.
"Es sieht so aus als ob die Orks einen Streit untereinander hatten," sagte Finelleth, die die Leichen untersuchte. Mehrere Orks waren ineinander verkeilt gestorben, wie von tödlicher Rauflust dahingerafft. Zunächst sahen sie alle ähnlich aus, doch mit der Zeit konnte sie zwei Gruppen identifizieren.
"Von der Sorte wie dieser hier habe ich viele bei Dol Guldur gesehen," sagte sie und drehte mit ihrer Klinge einen der Toten auf den Rücken. "Da seht, die S-Rune an seinem Helm, die steht für Saruman. Wahrscheinlich kam er aus Moria. Die Hälfte hier scheinen Orks die der Weißen Hand dienen zu sein."
"Und die anderen?" wunderte sich Irwyne.
"Sie tragen keine Abzeichen oder Markierungen," stellte Finelleth fest. "Doch eindeutig sind sie Feinde Sarumans."

Ein lautes Geräusch ließ sie herumfahren. Am Westrand des Platzes war eine weitere Gruppe Orks aufgetaucht. Als sie die Elben und Irwyne sahen zogen sie johlend ihre Waffen. Es waren neun an der Zahl.
"Wohl Überlebende des Gefechts hier," zischte Finelleth und machte sich kampfbereit, stellte sich schützend vor Antien und das Mädchen.
Die Orks kamen heran, siegessicher und unvorsichtig. Zweien kostete dies das Leben, als die Elbin ihre Wurfmesser mit gezielten Würfen zwei Kehlen durchbohren ließ. Der Rest stockte einen Moment, brüllte dann vor Zorn und Blutlust auf. Dann stürzten sie sich auf Finelleth.
Dem ersten Schlag einer schartigen Doppelklingenaxt wich sie aus und ließ auch den zweiten ungestümen Angriff, den ein Ork mit seinem Speer führte, ins Leere laufen. Ihre Feinde behinderten sich gegenseitig in ihren Versuchen, die Elbin zu treffen. Einen raschen Streich führte sie und der dritte Ork sank tot zu Boden.
Drei erledigt, sechs noch übrig, dachte sie als sie hektisch mehrere Schläge in schneller Abfolge zu parieren versuchte. Zu ihrem Glück waren die Orks vom vorigen Gefecht verwundet und hatten nur wenig Zeit gehabt, sich auszuruhen. Ihre Klinge blitzte auf und durchtrennte den Hals des vordersten Feindes. Ein weiterer Gegner verlor auf dem glatten Boden das Gleichgewicht und stürzte zu Boden, wobei er ungünstig auf einem scharfen Felsen landete und nicht wieder aufstand.
Rückwärts springend gelang es Finelleth, weiteren Treffern zu entgehen und ihr letztes Wurfmesser fand sein Ziel. Nur noch drei Orks verblieben. Diese schienen nun zu merken, dass sie gegen diesen Feind wenig ausrichten konnten und traten den Rückzug an.
"Saruman wird nicht mehr lange der Herr der Berge sein!" riefen sie noch ehe sie in westlicher Richtung den Pass entlang flohen.

Finelleth starrte ihnen nach, schwer atmend. Das Adrenalin des Kampfes begann, ihren Körper zu verlassen und sie konnte wieder klarer denken. Wem dienen diese Orks, wenn sie Feinde Sarumans sind? fragte sie sich.
"Gut gekämpft," sagte Antien anerkennend.
"Ich sagte ja, du würdest noch froh darüber sein, mich dabei zu haben", antwortete die Elbin. Sie fühlte sich seltsam.
Irwyne kam heran und riss die Augen auf. "Du blutest, Finelleth, du bist verwundet!"
Sie blickte an sich herunter. An Bauch und Oberschenkel klafften zwei tiefe, stark blutenden Wunden. Erst jetzt spürte sie die Kälte und den Schmerz, die davon ausgingen. Sie hatte im Rausch des Kampfes gar nicht gemerkt, wie sie verwundet worden war. Verwirrt hob sie die Hände an den blutgetränkten Stoff. Alle Luft verließ ihre Lunge und ihr wurde schwarz vor Augen.

Das erste, was sie hörte, war leiser, melodischer Gesang. Eine weit entfernte Stimme sang Worte, die sie nicht verstand und es klang, als wäre sie unter Wasser.
"Faerwen," drang ein Name durch den Schleier, der sie umgab. Eine neue Stimme. Es hörte sich nach der Stimme ihrer Mutter an. Sie versuchte, im Dunkel etwas zu erkennen, doch ihre Hände griffen ins Leere.
"Faerwen," wiederholte die Stimme. Und während sie den Namen aussprach veränderte sich ihr Klang, wurde höher, besorgter, und weniger tröstlich.
"Faerwen!," erklang es ein drittes Mal, und endlich erkannte sie die Stimme von Irwyne. Finelleth schlug die Augen auf. Es war Nacht geworden. In der Nähe prasselte ein Feuer, an dem Antien saß und eine verträumte Weise sang. Sie befanden sich in einer kleinen Höhle, nicht mehr als fünf Meter tief. Der Ausgang lag direkt am Pass, auf dem es zu schneien begonnen hatte.
"Du bist wach!" stellte Irwyne erfreut fest. Finelleth sah, dass das Mädchen geweint hatte. "Erst als ich deinen wahren Namen rief, hast du reagiert."
"Was... ist geschehen?" fragte die Elbin.
"Du hattest so einiges abbekommen, mehr als du zunächst spürtest," erklärte Antien. "Du kannst wahrlich froh sein, dass unsere Freundin hier eine so fähige Heilerin ist. Aber womöglich war es auch der Tee, den ich dir gekocht habe."
"Meine Wunden..." setzte Finelleth an.
"Die habe ich behandelt, aber nun habe ich keine Verbände mehr," sagte Irwyne. "Wir müssen nun so bald wie möglich Bruchtal erreichen damit du dich ganz erholen kannst."
"Für heute bleiben wir hier," entschied Antien. "Morgen lassen wir dann dieses ungastliche Gebirge hinter uns und kommen wieder in bessere Gegenden, wo vernünftigere Leute leben. Es wird euch in Imladris gefallen."

Sie schliefen, ohne eine Wache aufzustellen. Am Morgen stellten sie fest, dass Finelleth einigermaßen gut laufen konnte und so setzten sie ihren Weg über den Pass fort. Am späten Vormittag überquerten sie die höchste Stelle und konnten einen Blick auf das Land, das sich vor ihnen ausbreitete, werfen. Von nun an ging es nur noch bergab. Bruchtal rückte mit jedem Schritt näher.


Antien, Finelleth und Irwyne nach Imladris

Deeman:
Gromnirs Start

Lange Wege und große Steine
Sommer 3022 D.Z.
Mürrisch wie eh und je packte Gromnir seine Sachen. Viel hatte er sowieso nicht, lediglich ein paar Kleidungsstücke und das Rüstzeug welches er nun schon seit vier geschlagenen Tagen am Stück trug. Es sollten nun weitere Tage dazukommen aber das störte ihn nicht. Seit er denken kann, wurde er für den Kampf geschult, er lernte den Kampf zu lieben und zu leben.
Als er alles beisammen hatte, schaute er sich noch einmal um. Den anderen Kriegern fiel es leichter sich vorzubereiten, es herrschte sogar Aufbruchstimmung. Der junge Wolf brummelte missmutig, wie konnte man nach all den Verlusten und der Entscheidungen der Ältesten so fröhlich sein? Man sollte sich rüsten und die Verstecke der Orks ausfindig machen um sie auszulöschen! Gromnirs Blut begann wieder zu brodeln aber dann schüttelte er sich. Die Nebelwölfe waren auch seine Familie, an diese sollte er auch denken. Seine Mutter bei der Geburt starb, man erzählt sich dass Gromnir mitten in einer Schlacht geboren wurde denn seine Mutter gebar ihn angeblich noch mit dem Schwert in der Hand. Gromnir wusste noch nie was er von dieser Geschichte halten sollte, er war schon immer ein Mann der im Hier und Jetzt lebte, einem Ork interessiert es nämlich nicht wer oder was die Altvorderen taten. Die Blutmondnacht war dazu bestimmt den Toten zu gedenken und so hielt er es auch immer schon. Was mit seinem Vater geschah, klang nach den Erzählungen Úlfrik deutlich glaubwürdiger, er starb nämlich bei der Jagd nach einem Warg. Geschwister oder andere nahe Verwandte hatte der junge Wolf keine.
In Gedanken versunken verließ er das Langhaus. Man war bereits fleißig, die meisten Hütten brannten schon, die Mine war eingestürzt. An den Bergspitzen konnte man sehen dass bald die Sonne kommen sollte. Gromnir richtete seinen Blick nach Südwesten, dort wo der Weg der Nebelwölfe hinführen sollte. Er dachte nach. Ob es wirklich klug ist wenn der ganze Stamm gesammelt auf einem Haufen den Pass überquert oder solle man sich doch besser aufteilen. Große Gruppen erregen schliesslich viel Aufmerksamkeit und wenn man den Geschichten Glauben schenken durfte, wimmelte es dort oben mittlerweile vor Orks. Die neuerlichen Angriffe auf die Siedlung bestätigten die Geschichten. Kurzerhand beschloss er seinen Häuptling aufzusuchen und seinen Gedanken auszusprechen. Vielleicht würde der alte Mann diesmal zuhören?
Úlfrik stand wieder im Zentrum der übrigen Siedlung, gab den anderen Siedlern hier und dort noch Anweisungen was zu tun ist. "Häuptling, ich hab nachgedacht und möchte einen Vorschlag machen" erhob Gromnir seine Stimme. Der alte Mann richtete seinen Blick auf jenen, seine Augenbrauen hoben sich. "Sprich, Junge" forderte er mit einer lässigen Geste auf "Statt gesammelt den Pass zu überqueren, sollten wir uns aufteilen. Ich schlage vor wir bilden eine Vorhut, der alle möglichen Gefahren beseitigt. Die Hauptgruppe mit Frauen und Kindern in der Mitte und eine Nachhut der ihnen den Rücken frei hält" fasst er kurz und knapp zusammen. Der älteste Zwerg Kibli, welcher daneben stand, nickt zustimmend und brummelte etwas in seinen Bart. Man konnte nicht verstehen was er sagte aber es klang nach Zustimmung. Úlfrik nickte ebenso "Wir hatten uns darüber beraten und stimmen dem überein. Die Vorhut sollst du übernehmen, mein junger Krieger". Gromnirs Mundwinkel zuckten erfreut, endlich wurde ein Vorschlag angenommen. "Ich werde mir die besten fünf Krieger mitnehmen und sofort aufbrechen, achtet auf die Steine am Wegesrand" sprach der junge Wolf und machte sich auf die passenden Leute aufzusuchen. Es dauerte nicht mal eine Stunde und schon hatte er alle beisammen, darunter auch Furin der rothaarige Zwerg und Lehrer von Gromnir, außerdem vier weitere Krieger der Nebelwölfe, alle ähnlich gekleidet wie Gromnir. "Wir haben die Aufgabe die Vorhut zu bilden und sollen sofort aufbrechen" erklärte er kurz und bündig. "Habt ihr alle eure Sachen beisammen?" seine grüne Augen huschten über die Anwesenden, jene prüften ihre Habe. Alle waren bereit zum Aufbruch. "Dann los".
Mit strammen Schritt verließen sie die Siedlung Richtung Süden, dabei hielten sie sich immer am Gebirge. Als sie einige Hügel und Bäche überquerten, die Siedlung am Horizont zu sehen war, drehte sich Gromnir noch ein letztes mal um. Das lebenslange Training und die regelmäßigen Ausflüge in das Gebirge hatten sich bezahlt gemacht, schon wenige Stunden später erreichte die kleine Truppe den Aufstieg. Voller Spannung blickten sie hinauf. Mit einem deutlichen Nicken in die Gruppe signalisierte Gromnir dass es losgehen soll.

Deeman:
Zwergenriten und kalter Wind
Der Aufstieg verlief friedlich und dennoch war er beschwerlich. Die Kälte wurde mit jedem Meter stärker, der Wind wehte um die Nasen der Reisenden. Doch sie waren die Nebelwölfe, ihre Heimat war das Nebelgebirge. Wo andere froren, marschierten sie unbeirrt weiter. Fast schon trotzig bahnte Gromnir sich seinen Weg nach oben. Der Weg war mehr oder weniger sicher und schlängelte sich durch die Felsen. Gromnir fragte sich einen Moment ob man hier mit einem Pferd durchkäme geschweige mit einer ganzen Karawane. Dieses Problem hatten die Nebelwölfe jedoch nicht, sie besaßen keine Pferde und ihre Habseligkeiten beschränkten sich auf das Nötigste.
Immer mal wieder hielt die Truppe einen Moment inne, denn ihr zwergischer Begleiter Furin drappierte immer wieder ein paar Steine am Wegesrand in bestimmte Postionen. "Meister Kibli wird es zu deuten wissen" brummelte er den fragenden Gesichtern entgegen, die es allesamt mit einem stummen Nicken hinnahmen. Man vertraute sich gegenseitig, es gab keinen Grund sich gegenseitig zu verraten. Seit jeher waren die Zwerge, wenn auch nur eine kleine Schar, fester Bestandteil der Gemeinschaft. Manchmal etwas eigenbrötlerisch und launenhaft, dennoch standen sie stets an vorderster Front wenn es einen Konflikt gab.
Nach einer Stunde strammen Marsch, zumindest fühlte es sich für die Gruppe so an, hielten sie das erste mal inne. Ein Höhleneingang breitete sich zwischen einigen zerklüfteten Felsen aus. Gromnir betrat sie als Erster, die anderen folgten nach und nach. Man konnte eine alte verlassene Feuerstelle entdecken, dennoch waren keine Spuren zu sehen. Es scheint als wurde die Höhle lange nicht genutzt. "Eine gute Raststelle für Reisegruppen" stellte Gromnir fest, Furin nickte und machte sich wieder dran Steine zu drappieren. So führte ihr Weg weiter Richtung Westen.
Auch wenn man wusste dass Orks nachts aktiv sind, so huschten doch immer wieder die misstrauischen Blicke auf die Hänge. Schliesslich gab es noch andere Gefahren im Gebirge, das wussten Gromnir und seine Begleiter nur zu gut. Hier und dort fielen kleine Schneelawinen herab oder Steine rollten die Hänge runter. Der Wind jaulte während er sich seinen Weg durch die Schluchten bahnte.
Wieder hielt der Trupp inne, Gromnir hob die rechte Faust hoch und ging in die Hocke. Vorsichtig streichte er mit seiner Linken über den Boden. "Ork, acht...nein, Zehn" stellte er fest. Doch runzelte er die Stirn, denn eine der Abdrücke wirkten eher menschlich als orkisch. "Obacht" gab er seinen Begleitern zurück. So setzten sie ihren Weg fort und kamen dann an einer weiteren Höhle vorbei die jedoch deutlich kleiner war. Die Orkspuren führten daran vorbei und waren gerade mal einen Tag alt. Mittlerweile war es schon fast Abend. Die Sonne war im Begriff unterzugehen. "Wir werden hier auf sie warten" beschloss Gromnir dann mit festen Blick, die anderen grinsten freudig und begaben sich in die Höhle. Endlich durften sie wieder dem frönen was ihnen am liebsten ist...der Jagd.

Deeman:
Schwarzer Schnee
Aus Úlfriks Sicht...
"Wir bleiben zusammen" erschallte es entschlossen am Fuße der Berge. Der Häuptling hatte seine Meinung offenbar geändert und erntete dafür so manchen verständnislosen Blick. Kibli dagegen war bereits damit beschäftigt die Steine zu lesen welche Furin hinterlassen hatte. "Hier lang, der Weg ist sicher" brummelte er Úlfrik entgegen. Dieser nickte zufrieden, Gromnirs aufmüpfige und vorlaute Art war ihm schon immer ein Dorn im Auge dennoch war ein fähiger Krieger und wenn es sein muss Führer. Nur war er noch jung und zu hitzköpfig, oftmals viel zu besessen von der Jagd. Aber er konnte es auch irgendwie verstehen denn seine Eltern lebten und liebten die Jagd ebenso. Aber dennoch ging immer das Wohl der Gemeinschaft vor und so hielt es der Häuptling.
Innerlich zufrieden wies er die Nebelwölfe an den Weg nach oben anzutreten. Auch wenn der Stamm freiheitsliebend ist, war er auch durchaus in der Lage diszipliniert vorzugehen. Mit Úlfrik, Kibli und Arni an der Spitze bildete sich eine Zweierreihe, bestehend aus den Frauen und Kindern, und schlängelte sich nach oben. Diese wurden von den Stammeskriegern flankiert, welche dennoch immer mal wieder umherblickten, all dem folgten die Zwerge als Nachhut.
Kibli führte die Gruppe zur ersten Höhle welche von Gromnirs Gruppe entdeckt wurde. Gerade noch rechtzeitig, denn die Sonne war schon dabei unterzugehen und die Kälte nahm mit jedem Moment deutlich zu.

Währenddessen bei Gromnirs Trupp...
Sprichwörtlich wie die Wölfe lauerten Gromnir und seine Begleiter in ihrer Höhle. Der Wind wehte heftig und peitschte den Schnee auf. Es schien so als wolle der Pass die Nebelwölfe vor einer Probe stellen. Diese Probe bestanden sie, waren sie gut vorbereitet auf die Kälte. So wild ihre Erscheinung sein mag, sind sie doch in hochwertiger Fellkleidung gehüllt. Mit den Jahrhunderen hatten sich die Altvorderen den Gegebenheiten angepasst.
Direkt am Eingang hockte Gromnir und lauschte ins Gebirge, von den Anwesenden hatte er das beste Gehör. Seit Kindesbein an fehlte ihm ein Auge, entsprechend war er mit der Sicht eingeschränkt, so war er gezwungen seine anderen Sinne zu schulen. Der Lohn dieser Mühen sollte folgen denn unter dem Jaulen des Windes mischten sich schwere Schritte und verdächtiges Grunzen welche sich der Höhle nährten. Eindeutig Orks und schon erschallte es: "Macht schon, ihr Maden. Mir is kalt, bewegt eure Ärsche!". Offensichtlich gab es sowas wie einen Anführer in der Truppe die dazu verdonnert war Patroullie zu gehen. Die Geräusche wurden lauter und so stapfte der Truppe an der kleinen Höhle vorbei. Die Motivation der Orks war offensichtlich nicht so groß, mit starren Blick nach vorne bahnten sie sich ihren Weg, ihr vorrangiges Ziel war es wohl schnellstens wieder ins Warme zu kommen. Die Nebelwölfe warteten ab bis die Orks einige Meter entfernt waren. Der Anführer war deutlich größer als seine Begleiter, fast schon so groß wie ein Mensch. Seine Spuren stimmten mit denen im Schnee überein. Zu dem war er deutlich besser gerüstet als die anderen. Ein schwarzer Brustpranzer schützte seinen Oberkörper und der Helm wurde von einem seltsamen Motiv geziert, einer weißen Hand. Das Schwert wirkte fast schon zu hochwertig für einen Ork.

Dann gab Gromnir das Zeichen zum Angriff. Er wies die seine vier menschlichen Krieger an vorauszugehen, mit gezogenen Messern liefen sie los. Statt mit lautem Gebrüll, schlichen sie lautlos hinter dem Trupp her und so wurden die kleineren Orks nach und nach ausgeschaltet. Erst nach dem fünften Opfer bemerkten sie den Angriff und einer brüllte alarmierend "Wir werden angegriffen" ächzte er mit schriller Stimme. Der gesamte Orktrupp, nur noch aus sechs Mannen bestehend, ging sofort zum Gegenangriff über ohne den Befehl ihres Anführers abzuwarten. "Dreckige Maden, dämliches Pack" brüllte er und schloss sich dem Angriff an. Die Nebelwölfe zogen sich rasch zurück, sie waren deutlich schneller, die kräftigen Beine trugen sie schnell vom Feind weg. Auf einer kleinen Lichtung, umgeben von einigen Felsen und zerklüfteten Vorsprüngen, hielten die Wölfe inne. Vermeintlich in der Falle wandten sie sich den Verfolgern zu die freudig gackerten. Gerade als sie zum Angriff ansetzen wollten, kamen von jeweils links und rechts Wurfäxte geflogen. Es waren Furin und Gromnir die dafür verantwortlich waren. Vier weitere Orks ließen ihr Leben, die restliche Zwei wurden wiederum von den Speerstichen der anderen Nebelwölfe niedergestreckt. Das Gurgeln und Ächzen der sterbenden Kreaturen wurde vom Wind der Berge übertönt. Lediglich der orkische Anführer wart übrig. Gromnir positionierte sich in der Mitte der Lichtung, die anderen versteckten sich hinter den Felsen.
Mit schweren Schritten und gezückten Schwert trat der Hüne heran. "Mutig, Mensch. Doch eure Zeit ist vergangen, beugt euch Saruman". Gromnir legte den Kopf schief und betrachte die Bestie vor sich. Er beantwortete die Forderung mit beharrlichen Schweigen, der Ork deutete dies wohl als Ablehnung. "Dann stirb.." mit lauten Gebrüll stürmte er auf Gromnir zu. Das Blut des Wolfes begann zu pulsieren, endlich gab es einen Kampf. Mit Schild und Schwert trat er seinem Feind entgegen. Gromnir überließ die ersten Hiebe seinem Gegner, kraftvoll prügelte dieser immer wieder auf den Holzschild ein, es schepperte immer wieder. Während Gromnir mit dem Anführer beschäftigt war, beobachteten die anderen Wölfe die Gegend. Doch es kamen keine anderen Orks, dafür nahm die Kälte immer weiter zu.
Mit jedem abgewehrten Schlag wurde der Ork immer wütender, für Gromnir war es ein Spiel, mit derlei Kreaturen hatte er schon so oft zu tun. So ging er in den Gegenangriff über, mit einem gezielten Schildhieb gegen das Orkkinn begann er, gefolgt mit einem gezielten Hieb auf des Gegners Schwerthand. Schmerzvoll brüllte dieser als ihm die Hand abgeschlagen wurde, das schartige, schwarze Schwert fiel in den Schnee. Mit einer gezielten Drehung begab er sich in den Rücken des Orks und schlitzte ihm die Kniekehlen auf, dieser ging zwangsläufig in die Knie. In den Schlägen des jungen Nebelwolfes lag soviel Kraft dass das Orkblut regelrecht in Strömen spritzt, Gromnirs Barthaar färbte sich schwarz und ebenso sein Helm.

Gromnir packte den Kopf des Orks, riss ihm den Helm vom Kopf und hielt ihm das Schwert an die Kehle. "Die Nebelwölfe beugen sich niemanden..." mit dieser deutlichen Antwort beendete Gromnir mit einem gezielten Schnitte in den Hals das Leben der finsteren Kreatur. Die anderen Krieger traten hervor und stießen ihre Speere an die Schilde "Blut-bart, Blut-bart, Blut-bart" mit einem triumphalen "Haruuu!" beantworte Gromnir die Rufe, worauf die anderen einstimmten. In der Ferne ähnelte dieses Gebrüll dem Ruf eines Wolfsrudels...

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